Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1986 Das Gift (SM)

1986 Das Gift (SM)

Titel: 1986 Das Gift (SM) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinrich Matthiesen
Vom Netzwerk:
ist, weil die bösen  alemanes weg sind. Mensch, war ja wirklich ein ganz schöner Hammer, als der eine dich plötzlich auf deutsch anquatschte!
Also, weiter in meinem Traum: Ich greif in meine Dollarkiste und laß die Puppen tanzen, und dann …«
»Das wohl nicht!« fuhr Leo ihm dazwischen. »Zumindest nicht der Griff in die Kiste.«
»Dann eben der nach den Puppen!«
»Okay. Aber ihr wißt, wohin das Geld kommt, und zwar komplett. Kein einziger Dollar wird abgezweigt. In vier Wochen fahre ich nach Panama. Dann kommt die große Waschaktion, und erst danach können wir in Grün bezahlen. Ist das klar?«
»Natürlich«, antwortete Felix. »War ja auch bloß symbolisch gemeint und obendrein nur ein Traum. Wieviel D-Mark haben wir denn noch?«
»Ungefähr zwanzigtausend«, antwortete Leo, »und die teilen wir korrekt durch drei.«
»Prima«, sagte Richard.
»Da!« rief Leo aus. »Das Morsezeichen!«
Alle drei sahen hinüber zum Elefantenfelsen, verfolgten das Signal. Leo brachte den Suchscheinwerfer der FLECHA in Position und antwortete.
Mittlerweile war es, wenn auch noch nicht von den Konturen, so doch von der Beleuchtung her gut zu erkennen, daß da ein einzelnes kleines Boot auf sie zukam. Es fuhr schnell. 
    21.48 Uhr.
Sie hörten den Motor. Die Entfernung betrug nur noch etwa vierhundert Meter. Leo schaltete erneut den Scheinwerfer ein, richtete den Strahl auf das Boot. Durch ihre Gläser beobachteten die beiden anderen den am Ruder sitzenden Mann. »Nackter Oberkörper«, sagte Felix. »Sie gehorchen aufs Wort.«
Noch dreihundert Meter.
Nun wurden sie doch etwas nervös, hoben und senkten die Ferngläser in immer kürzeren Abständen, und dann ging Richard sogar schon an die Reling, um drei Partien des Speerkranzes herunterzulassen.
»Ist noch zu früh«, sagte Leo, »aber die Tarnkappen sollten wir jetzt aufsetzen.«
Sie holten ihre Strumpfmasken hervor, zogen sie sich über den Kopf.
Noch zweihundert Meter.
Im Scheinwerferlicht konnten sie die hinter dem Mann aufgetürmten Geldbeutel erkennen. Ein richtiger Berg war das, der sich da aus dem Bootsinneren erhob.
»Unser Geld!« sagte Felix. »Es werden dicke, von Gummibändern gehaltene Bündel sein, und wir müssen vor allem prüfen, ob keine Attrappen drinstecken.«
»Das macht ihr«, antwortete Leo, »und ich halte unterdessen Ausschau.«
»Alles klar«, sagte Felix.
Richard legte salutierend die Hand an die Strumpfmaske und gab ein übermütiges »Ay, ay, Sir!« von sich.
Noch hundert Meter.
Der Mann drosselte den Motor. Das Boot wurde leiser und langsamer. Man konnte schon den Namen lesen. Halblaut sagte Felix: »Nun komm schon, DELFINO!«
Leo nahm das Megaphon zur Hand, setzte es an den Mund und rief auf englisch: »Genau auf uns zuhalten! Die Hände bleiben am oberen Teil des Ruderrads!«
Der Mann nickte. Leo hielt den Scheinwerfer so, daß er den Kopf, den nackten Oberkörper und die Hände ständig im Lichtstrahl hatte. Und immer wieder ging für Bruchteile von Sekunden sein Blick hinüber zum Monitor.
Noch fünfzig Meter.
Der Mann rief, und er rief auf deutsch: »Sie blenden mich! Ich kann nichts mehr sehen!«
Es geschah gleichzeitig, daß Leo die Lichtstärke minderte, Felix jedoch erwiderte: »We can’t understand you.«
Daß daraufhin der Mann im Boot lächelte, konnten sie nicht erkennen.
Noch im Ausführen der Bewegung hatte Leo seinen Fehler bemerkt. »Entschuldigt!« sagte er leise. »War’n Reflex.« 
    Dreißig Meter.
»Legen Sie an unserer Steuerbordseite an!« rief Leo, und natürlich sprach er englisch.
»Okay«, antwortete der Bootsführer.
Richard ließ die drei Sektoren des Speerkranzes herunter. 
    Zwanzig Meter.
Der Mann war nur schwach zu erkennen. Er hatte kurzgeschnittenes Haar, war um die vierzig Jahre alt.
»Stoppen Sie!« rief Leo.
Der Mann schaltete in den Leerlauf, aber das Boot machte noch Fahrt und kam, wenn auch langsam, Meter um Meter näher.
Richard zog sich bis auf die Badehose aus, griff nach seiner Stablampe und sprang ins Wasser. Nach einer halben Minute kam er wieder hoch, schwamm zur FLECHA zurück und ließ sich von Felix hinaufhelfen. »Alles klar«, meldete er, »nur ein paar Muscheln und ein bißchen Tang unterm Kiel.« Das Boot war nun so nahe herangekommen, daß Leo es mit dem Hakenstab erwischen konnte. Er zog es an die Bordwand heran. 
    »Los, die Beutel!« rief er seinen beiden Partnern zu, sprach nun natürlich auch mit ihnen englisch.
Richard sprang ins Boot, nahm

Weitere Kostenlose Bücher