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1986 Das Gift (SM)

1986 Das Gift (SM)

Titel: 1986 Das Gift (SM) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinrich Matthiesen
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kam keine Antwort.
»Das muß ein Schock für sie gewesen sein«, meinte Garcia.
Noch einmal sprach Paul Wieland ins Gerät: »Melden Sie sich! Ende.«
Sie antworteten, blieben beim Englischen:
»Wie ist das Geld verpackt? Ende.«
»Noch gar nicht. Ende.«
»Dann hören Sie gut zu und schreiben Sie mit: Das Geld packen Sie in transparente Plastikbeutel. Die schnüren Sie zu! Um 21.30 Uhr fahren Sie mit einem offenen Motorboot vom malecón aus direkt auf uns zu. Besatzung: ein unbewaffneter Mann. Er trägt nur eine Badehose. Das Boot fährt mit ordnungsgemäßer Beleuchtung und führt eine Morselampe mit. Etwa fünfhundert Meter nach Passieren des Elefantenfelsens stoppt das Boot. Dann gibt Ihr Mann ein Lichtsignal: lang, kurz, lang, kurz. Und zwar dreimal in Abständen von drei Sekunden. Wir antworten einmal mit demselben Signal. Danach kann das Boot weiterfahren. Der Mann muß deutlich erkennbar hinter dem Ruderrad sitzen, darf nur steuern und die Maschine bedienen. Sobald er eine verdächtige Bewegung macht, wird er erschossen. Er kommt längsseits, legt an unserer Steuerbordseite an, bleibt aber sitzen. Alles Weitere erfährt er dann. Wiederholen Sie die Angaben!«
Garría blickte auf seine Notizen und gab sie wieder. Dann fuhr er fort: »Und wie erfahren wir den Standort der Fässer?«
»Sobald das Geld an Bord ist, verlassen wir die Bucht. Sie dürfen dann zehn Stunden lang keinerlei Schritte gegen uns unternehmen. Schreiben Sie jetzt genau mit: Heute nacht ab 24 Uhr muß auf der carretera 200, und zwar einhundertzehn Kilometer östlich von Acapulco, kurz vor der Ortschaft Copala, ein aufgetanktes, mindestens achtsitziges Flugzeug für uns bereitstehen. Mit einem Piloten. Außerdem muß direkt an der Küste, und zwar unmittelbar hinter der Lagune Chantengo , ein Hubschrauber bereitgestellt werden, ebenfalls mindestens achtsitzig und mit Pilot. Die Maschine muß beleuchtet sein, damit wir sie von See aus sehen können. Sie fliegt uns zur carretera , wo wir umsteigen. Es ist wichtig, daß die Straße rechtzeitig von jeglichen Fahrzeugen freigemacht wird, damit das Flugzeug starten kann. Wohin der Flug geht, wird nicht bekanntgegeben. Flugdauer etwa viereinhalb Stunden. So lange muß der Treibstoff also reichen. Nach der Landung wird der Pilot freigelassen. Er kann dann mit seiner Maschine zurückfliegen. Wichtig ist auch, daß sowohl am Ufer, wo der Helikopter uns an Bord nimmt, wie auch auf dem genannten Streckenabschnitt der carretera jeweils in einem Umkreis von einem Kilometer kein Militäroder Polizeifahrzeug stehen darf. Ebensowenig dürfen sich Personen in diesem Gebiet aufhalten, ausgenommen die Piloten und die Männer, die die Absperrung vornehmen. Ebenfalls wichtig: Alle an der Aktion beteiligten Personen sind unbewaffnet. Die beiden Piloten tragen nur Badehosen. Nun zur Bekanntgabe der Standorte! Dem Piloten des Flugzeugs wird bei seiner Freilassung ein Stadtplan von Acapulco ausgehändigt, auf dem die Positionen der Fässer markiert sind. Zu diesem Zeitpunkt sind seit der Geldübergabe etwa zehn Stunden vergangen, und die Jagd auf uns kann freigegeben werden, Ende.«
Garcia war wieder ins Schwitzen geraten, allein schon durch das eilige Mitschreiben der vielen Einzelheiten. »Darauf können wir uns nicht einlassen«, sagte er. »Wer garantiert uns, daß Sie Ihr Wort halten und uns wirklich mitteilen, wo die Fässer liegen? Vielleicht bringen Sie unseren Piloten nach der Landung um. Ende.«
»Es gibt keine Garantie! Jetzt sind Sie es, die sich den Gegebenheiten anpassen müssen! Sie haben die Summe auf weniger als ein Drittel gedrückt, und wir haben uns schließlich damit abgefunden. Wenn Sie nun auch noch eine Garantie haben wollen, dann vergessen Sie alles, was bisher besprochen wurde! Dann sind wir es, die aufgeben. Aber vorher vernichten wir Ihre Stadt, und zwar ohne daß Sie noch Gelegenheit haben, die restlichen Bewohner zu evakuieren. Das ist unser letztes Wort. Wir verlangen innerhalb von drei Minuten eine Entscheidung. Ende.«
»Wie viele Fässer sind es? Ende.«
»Kein Kommentar. Ende.«
»Wir melden uns in drei Minuten. Ende.« Garcia hängte ein. »Was jetzt?« fragte er.
»Wir müssen darauf eingehen«, meinte Oberst Cobarrubia. »Wie schon gesagt wurde: Es gibt keine Garantien, und es gibt auch nicht das Geschäft ›Zug um Zug‹.«
»Und wenn sie uns aufs Kreuz legen?« fragte Peralta.
»Ich glaube nicht, daß sie das tun«, sagte Reyes. »Die kleine Einlage von Herrn Wieland hat

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