1987 - Der Mörderprinz
Ereignishorizonts verborgen hielt.
Sein eigener Gedanke kam ihm erbärmlich und albern vor. Doch er mußte glauben, was er sah.
Ein Überschlagblitz beendete den Moment, der nach den Gesetzen der Logik eigentlich nicht enden konnte. Die Triebwerke der Linse funktionierten plötzlich.
Samaho fühlte sich nach vorn gerissen - auch das im Grunde ausgeschlossen -, die Linse katapultierte sich mit irrsinniger Beschleunigung in Richtung Hyperraum.
Das letzte, was er in Kohagen-Pasmereix noch sah, waren MATERIA und der Chaotender.
Jedes der zwei Objekte schien sich zu vervielfachen. Neun Kosmische Fabriken standen nun gegen ebenso viele Chaotender.
Samaho fragte sich, ob dies die entscheidende Schlacht um das Schicksal des Universums war, von der Hrahhochhatt gesprochen hatte.
In der Sekunde darauf umfing das geschmeidige Grau eines übergeordneten Kontinuums die Linse.
Der Prinzregent ließ das Fesselfeld abschalten, das ihn die ganze Zeit am selben Fleck gehalten hatte, und wankte mit zitternden Beinen zum Ausgangsschott.
„Wir haben es geschafft, Karvencehl", sprach er zu seinem Diener. „Sehen wir nach, wie es unserem Patienten geht."
Die beiden Crozeiren begaben sich in die Medostation des Schiffes.
Auf den ersten Blick hatte sich nichts verändert, doch dieser Eindruck erwies sich als Täuschung.
Der Humanoide mit den winzigkleinen Gliedern und dem miniaturisierten Kopf war tot. Seine Punktaugen waren erloschen.
„Er hatte angekündigt, daß er sterben würde", krächzte Karvencehl.
„Ja." Samaho starrte die kleine Leiche nachdenklich an.
„Denkt Ihr, daß er eine Art von Gomberach begangen hat?"
Samaho dachte über den Gedanken nach. „Nein", gab er dann entschieden zurück. „Ich glaube nicht, daß Hrahhochhatt sterben wollte. Der Chaotender hat vielleicht eine unbekannte Waffe gegen ihn eingesetzt. Oder er war bereits zu sehr geschwächt, um länger durchzuhalten."
Er mußte an die Worte des Humanoiden denken; daß das Geheimnis um die Konstruktion des Doms Dommrath nun für eine Million Jahre oder länger verloren war und daß es in dieser Zeit auch keine Ritter der Tiefe geben konnte.
Samaho wußte nicht, wie die Konsequenzen für das Universum aussahen. Er hielt es für denkbar, daß Hrahhochhatt selbst nicht genau Bescheid gewußt hatte. Die Prophezeiung des kleinen Humanoiden konnte sich als wahr erweisen oder auch nicht, und Samaho würde es niemals erfahren.
Er war ein zu kleines Wesen, um Dinge dieser Tragweite zu begreifen. Nichts weiter als ein Prinzregent, ein Galaxienherrscher.
Das war es, was die Vernunft ihm sagte.
Sein Gefühl sagte ihm jedoch, er würde MATERIA wiedersehen. Während die Linse den Rückweg nach Pooryga antrat, Lichtjahrmillionen in einer einzigen, nicht unterbrochenen Etappe, träumte er von der Kosmischen Fabrik und wie es wäre, könnte er seinen Fuß auf diesen geweihten Boden setzen.
Er wußte, daß er alles dafür tun würde. Alles. Und das, überlegte Samaho düster, war ein guter Grund, vor sich selbst Angst zu haben.
PERRY RHODAN - Der Mörderprinz 4.
Person: Sailent der Fischer Aktion: Ankunft eines Besuchers am terminalen Ozean Lokation: Thekarou, ein Planet im Nahbereich der Materiequelle Gourdel in Erranternohre „Wir können von nirgendwoher Hilfe holen", sprach Guantamari Sailents erste Frau, die er länger als dreihundert Jahre kannte, die seit hundert Jahren den Beischlaf verweigerte und die längst schon verschwunden wäre, hätte sich nur ein anderer Mann mit einem Boot in die Gegend verirrt. „Wenn du das Boot RUHARION verloren hast, können wir nicht mehr fischen und auch nicht bis zum nächsten Hafen fahren."
„Das ist richtig", mußte Sailent zugeben.
Nach einer Weile überlegte sie: „Du könntest wieder Nahrung aus dem Wald besorgen."
„Ja."
Sailent ließ seinen Blick über die Frauen wandern, die sich an der Grabstelle versammelt hatten.
Was keine von ihnen laut auszusprechen wagte: Nahrung aus dem Wald bedeutete kein Leben, sondern nur noch Siechtum, ein paar Monate mehr, bis der Mangel an verwertbarem Protein die Maunari sterben ließ.
Sailent spielte mit dem Gedanken, ein neues Boot zu bauen.
Immerhin waren sie noch sieben, eine intakte Familie. Aber die Frauen stellten keine Hilfe dar. Ihre Biomechanik ließ keine schwere körperliche Arbeit zu. Ihre Glieder waren dünn und brüchig, keine von ihnen konnte mehr als hundert Kilo heben.
Und selbst wenn - angenommen, die Bootskonstruktion wäre gelungen -, woher
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