1987 - Der Mörderprinz
Sekunde wuchs die Aussicht. Denn das fliegende Haus senkte sich direkt auf den Uferstreifen zwischen dem terminalen Ozean und dem Urwald.
Das Feuer aus seiner stumpfen Unterseite war so kalt, daß es bei der Landung die Hütten und die Bäume nicht beschädigte.
Jetzt erst kam ihm der Gedanke, wegzulaufen. Doch auch dafür war es zu spät.
In der polierten Hülle klaffte mit einemmal ein viereckiges, dunkles Loch auf, das er für eine Art Tür hielt. Wenn es eine Tür gab, dann mußte die Walze tatsächlich hohl sein, und der Beweis, daß es sich um ein Raumschiff handelte, war erbracht.
Guantamari Sailent sah eine Gestalt in dem Loch erscheinen. Sie wirkte klein, höchstens zwei bis drei Meter groß, auch wenn es schwer war, über die Proportionen etwas auszusagen. Doch die Gestalt war wohlgeformt, und sie bewegte sich mit einer überirdisch scheinenden Ästhetik.
Auf die Entfernung war schwer zu sagen, ob das Wesen nur ein Auge besaß, so wie Sailent, oder mehrere. Wie die Sinnesorgane auch immer beschaffen waren, er spürte den Blick, der über den Strand, den Ozean und über den Wald wanderte.
Undenkbar, daß der forschenden Gestalt etwas entgehen könnte, und sei das Detail noch so klein.
Und dann blieb der Blick des fremdartigen Geschöpfes plötzlich stehen. Sailent war mit einemmal sicher, daß das Wesen ihn suchte.
Der Gedanke schien ihm dumm zu sein, von einer unendlichen Naivität geprägt. Ein Fischer an den Gestaden des terminalen Ozeans war das bedeutungsloseste Wesen, das es im Universum gab. Bedeutungsloser als ein Raikal-Fisch, denn ein Raikal konnte zum Grund des Ozeans tauchen, konnte in andere Zeiten und an andere Orte gelangen. Ein Raikal besaß ein Leben - im Gegensatz zu den Fischern, die lediglich existierten.
Dennoch mußte es irgend etwas an Guantamari Sailent geben, was einen Raumfahrer bewog, an diesen Ort zu reisen.
Es mußte sich um einen gewichtigen Grund handeln. Sailent hatte gehört, daß niemand nach Thekarou gelangen konnte, der nicht die Erlaubnis der Hohen Mächte jenseits der Materiequellen besaß.
Was, wenn seine erste Frau doch recht hatte? Was, wenn das fremde Wesen ein Gesandter des Kosmokraten Hismoom war?
Guantamari Sailent weigerte sich, darüber nachzudenken. In seinem Zyklopenschädel existierte eine Barriere, die es ihm nicht gestattete, gedankliche Spiele mit dem Undenkbaren zu treiben.
Von See her kam ein heftiger Wind auf. Sailent verspürte einen eisigen Hauch vom Beginn der Zeit, den der Jetstrom mit sich trug.
Indessen tat die Gestalt in der Luke einen Schritt nach vorn.
Sailent erwartete, das Geschöpf viele hundert Meter nach unten stürzen zu sehen, bis sie in den Urwaldriesen über dem Boden zerrissen wurde. Ein solcher Sturz mußte mehrere Minuten dauern.
Statt dessen ging der Schritt in eine schwebende, nach vorwärts gerichtete Bewegung über. Sailent hatte vom Wesen der Antigravitation reden hören, er kannte ähnliche Phänomene von seinen Tauchzügen durch den Ozean, wenn er zu weit in Richtung Grund geriet und nur das Halteseil ihm zurückhalf in die Wirklichkeit unter Wasser.
Die schwebende Gestalt näherte sich auf eine unbegreifliche Weise dem Pier und den Gebäuden am Waldrand, und die beiden Gestalten am Strand sahen dem Vorgang staunend zu.
„Ein Raumfahrer", wisperte seine erste Frau. „Du hattest recht."
„Ja", bestätigte er einsilbig. „Er wird gleich bei uns sein."
PERRY RHODAN - Der Mörderprinz 5.
Person: Prinzregent Samaho Aktion: Die Demütigung des Niedrigsten von allen Lokation: Planeten Crozeiro und 66-Scheimeramant, Galaxis Pooryga Samaho wies seine Astronomen und Astrophysiker an, die Nachbargalaxis Kohagen-Pasmereix unter dauerhafter Beobachtung zu halten. Die Nachricht, die er insgeheim erwartet hatte, traf sehr bald ein: Nur fiel sie unendlich viel verheerender aus, als selbst die Pessimisten vorhergesagt hatten. Kohagen-Pasmereix hörte als galaktische Struktur zu existieren auf. Das System der galaktischen Schwerkraftlinien wurde zerschlagen, und die Materie des galaktischen Zentrums wurde durch einen Prozeß, über dessen Natur die Wissenschaftler keine Aussagen zu treffen vermochten, zu mehr als neunzig Prozent in einen energetischen Plasmazustand umgewandelt.
Wer aus der Schlacht als Sieger hervorging, darüber konnten lediglich Vermutungen angestellt werden. Samaho hoffte jedoch - er war ganz sicher! -, daß MATERIA auf der Seite der Triumphatoren stand.
Das Leben im Universum ging keineswegs
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