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1987 - Der Mörderprinz

Titel: 1987 - Der Mörderprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Antwort gab: „Ich bin sicher, daß du von meiner Mission bereits gehört hast, sonst wärest du nicht gekommen. Ich suche nach neuen Kommandanten für eine Klasse von besonderen Raumfahrzeugen."
    „Handelt es sich bei dieser Klasse um die Fabriken der Kosmokraten? So, wie mir zugetragen wurde? MATERIA und die anderen?"
    „Das ist richtig."
    „Ich schließe daraus, daß die Fabriken noch existieren, daß aber ihre Piloten zu Tode gekommen sein müssen.
    Oder sie wurden fortgeschickt."
    Cairol vermied es, ihm eine direkte Antwort zu geben. „Es interessiert mich", sagte er statt dessen, „was du darüber weißt und vor allem woher."
    „Darüber möchte ich mit dir nicht reden", wehrte der Prinzregent unbehaglich ab. „Ich bin lediglich an MATERIA interessiert."
    „Wir können dieses Gespräch jetzt auch abbrechen."
    Die Worte des Roboters klangen nicht wie eine Bedrohung - so etwas hatte das Geschöpf nicht nötig -, sondern wie eine nüchterne Feststellung. Solange Samaho keine Auskünfte preisgab, würde er nicht sprechen.
    „Also gut! - Ich habe in meinem Raumfahrzeug den Beginn der Schlacht von Kohagen-Pasmereix miterlebt; die Kosmischen Fabriken gegen die Chaotender. Ein Wesen namens Hrahhochhatt wurde von uns gerettet und gab uns Informationen. Eine der Fabriken war nach seinen Worten MATERIA. Ich habe MATERIA selbst gesehen. Und ich habe den Anblick niemals vergessen."
    „Hrahhochhatt...?"
    „Er gehörte zu den Erbauern des Doms Dommrath. Und er war nach eigenen Aussagen der Letzte seiner Rasse."
    „Dommrathi und der Dom...", wisperte Cairol in einem geheimnisvoll klingenden, leisen Tonfall, der mit dem Wind davongetragen wurde, „ich habe davon gehört. Alles dahin, du sprichst möglicherweise die Wahrheit, Regent."
    „Hrahhochhatt erklärte uns weiter, die Kosmischen Fabriken und die Chaotender würden in Kohagen-Pasmereix eine Schlacht um das Leben des Universums schlagen. - Kohagen-Pasmereix ist untergegangen. Aber wenn du neue Kommandanten für die Kosmischen Fabriken suchst, so bedeutet das, die Kosmokraten müssen in dieser Schlacht gewonnen haben. Dann heißt das, die Piloten sind tot oder entlassen, und die Fabriken existieren noch. Oder... sollte es gelungen sein, in so kurzer Zeit neue Fabriken zu erbauen?"
    Cairol sprach lange Zeit kein Wort. Der mechanische Blick schien sinnend zum Horizont gerichtet, in eine planetare Ferne, in der sich ein Sandsturm zusammenbraute.
    Die Mutmaßung, die Kosmokraten müßten jene Schlacht gewonnen haben, kommentierte er nicht.
    Am Ende sagte er nur: „Ich suche sehr besondere Kommandanten, Regent. Die Kosmischen Fabriken sind keine gewöhnlichen Raumschiffe.
    Es genügt nicht, hin und wieder eine Kursanweisung zu geben. Der Kommandant einer Kosmischen Fabrik muß im Interesse der Kosmokraten tätig werden. Er muß Kenntnisse über den Aufbau des Universums besitzen, die weit über jegliches normale Maß hinausreichen. Er muß die Natur von Ereignissen begreifen können, die auf das GESETZ und auf die Materiequellen Einfluß haben. - Ein solches Wesen muß weit über dem gewöhnlichen Niveau der Sterblichen stehen. Die Kommandanten sollen keine Superintelligenzen sein. Aber sie, die kommenden Diener der Materie, benötigen Geistesgaben, die sie auf eine Stufe stellen mit den Mächtigen des Universums."
    „Ausgerechnet in dieser Sternenprovinz willst du solche Wesen finden?" fragte Samaho verständnislos. Er konnte nicht verhindern, daß seine Stimme verächtlich klang, auch wenn es ihm zum Nachteil gereichte. „Das kann nicht dein Ernst sein, Cairol! Das ist Unsinn!"
    „Nicht ich werde solche Wesen finden", korrigierte ihn der Roboter. „Die Kandidaten finden mich. Ihre besonderen Fähigkeiten lassen ihnen keine Wahl. Es kann tausend oder mehr Jahre dauern. Am Ende werde ich meine Kandidaten jedoch zur Verfügung haben. Diese Zeit bedeutet im kosmischen Maßstab nichts, und die Entwicklung ist unausweichlich."
    Ich kann es nicht glauben, wollte der Prinzregent ausrufen. Doch kein Wort verließ seine Lautbildungsorgane.
    Sag, daß es nicht wahr ist! Sag, daß du mich nur auf eine Probe stellst!
    Cairol sprach mit einer auffällig geringen Laustärke von nur wenigen Acustiqs: „Einige dieser Wesen haben mich bereits auf 66-Scheimeramant besucht. Ich habe sie abgewiesen, weil sie nicht die Kriterien erfüllen können, die meine Auftraggeber für unerläßlich erachten. Das bei weitem machtloseste Wesen von allen aber bist du, Prinzregent. Ein Wesen

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