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1996 - Wenn Tazolen meutern

Titel: 1996 - Wenn Tazolen meutern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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winkte ab. „Randorus, soweit wird es wohl nie mehr kommen. Ich bin ja jetzt schon kaum in der Lage, eine Flotte von rund zehntausend Schiffen zu beherrschen. Allmählich merke ich, welcher Illusion ich mich an die Jahre über hingegeben habe. Der zweite Platz ist für mich genau richtig. Ich drücke mich doch letztendlich nur vor der Entscheidung und Verantwortung. Sonst hätte ich längst gehandelt." Er stieß einen tiefen, rauen Seufzer aus. „Ich wünschte, Vil an Desch wäre zurück. Das wünschte ich wirklich, Randorus. Er ist der einzige, der uns jetzt noch helfen kann."
    Zwei Tage vorher Dro ga Dremm erfuhr von der Meuterei nichts. Die zytekischen Schiffe wurden als Gesamtverlust abgeschrieben, aber nicht öffentlich bekannt gegeben. Falls er sich jemals dafür verantworten musste, waren sie sicher schon längst wieder in Algion zurück. Und er hegte nach wie vor die Hoffnung, dass Dro ga Dremm nicht mit von der Partie sein würde - zumindest nicht mehr als selbsternannter und selbstherrlicher oberster Scoctore. Die nächste Ablenkung kam schnell. Bekannt war seit einiger Zeit, dass das Vhaust-System, das für die Tazolen von großer Bedeutung für den Sonnentresor war, und in dem ein Umerziehungslager für rund 400.000 Wlatschiden errichtet worden war, von den verbündeten Chearthern erobert worden war. Und zwar sozusagen in einem Handstreich, fast ohne Blutvergießen. Eine neue Waffe sollte dabei eingesetzt worden sein. Welcher Art diese Waffe war, war nicht bekannt.
    Dro ga Dremm gab Corr re Venth einen neuen Befehl. „Mach dich mit der Fünfte Flotte auf den Weg ins Vhaust-System und erobere es zurück!" befahl er. „Nach der Schlacht an den Hyperraumhügeln müssen wir zumindest die Schmach von Vhaust ausgleichen. Wenn du Verstärkung brauchst, hole dir die Vierte und die Achte Flotte dazu. Mach sie alle nieder!" Den letzten Satz spie er hasserfüllt hervor. Corr setzte sich sofort mit Dorombar und Guranek in Verbindung. „Wir haben ein neues Ziel", sagte er. „Kurs auf das Vhaust-System. Es müssen alle Vorbereitungen auf eine große Schlacht getroffen werden. Die Vierte und die Achte Flotte sollen sich in Bereitschaft halten, aber noch nicht dort auftauchen. Erst wenn mein Befehl kommt."
    So schnell wollte der Scoctore keine Unterstützung. Eine neue Waffe, dachte er aufgeregt. Vielleicht ist das endlich die Chance, auf die ich gewartet habe. Ich muss unbedingt herausfinden, worum es sich dabei handelt, wenn wir mit spielender Leichtigkeit ausgeschaltet werden können.
     
    5.
     
    Sirku, 25. April
     
    Gan Grango Ranka, damit ist der Sprung durch das Große Nichts des Weltalls gemeint. Eine ähnliche Übersetzung haben wir neben einigen Alternativen von unserem Syntronverbund erhalten, aber wir konnten es nicht verstehen, übermittelte Dao-Lin-H'ay. So kennt ihr jetzt die richtige Bedeutung. Ich als Gesamtheit Nisaaru kannte den genauen Zeitpunkt der Wiedererweckung der Guan a Var nicht. Aber ich als Nisaaru wusste, dass sie. in der Zukunft von eminenter Bedeutung für Thoregon sind und zu einem bestimmten Zweck gebraucht werden. Deshalb durften sie nicht vernichtet werden.
    Erkläre doch bitte... Ich werde euch alles erklären. Als ich, die Gesamtheit Nisaaru, in der euch bekannten Gegenwart erkannte, dass ich Chearth verlassen musste, durfte ich die Sonnenwürmer nicht unbewacht lassen. Ich als Gesamtheit erschuf daher den Bewusstseinssplitter Sirku, als der ich euch nun gegenübertrete. Bitte, ich habe eine Frage, mischte die Kartanin sich wieder ein. Sirku, du verstehst dich doch als männlich, nicht wahr?
    Aber Nisaaru haben wir als weiblich vorgestellt bekommen! Es gibt ganz selbstverständlich Gründe für diese Begriffe und Zuordnungen.
    Ist unsere Geschlechtszuordnung für eine Superintelligenz überhaupt zutreffend? Ist es deshalb so verwirrend? Es ist überhaupt nicht verwirrend.
    Haltet euch aber lieber an das, was ihr versteht! Es ist nicht weiter von Bedeutung. Als Bewusstseinsfragment Sirku blieb ich in Chearth zurück und ruhte in einem Stasisfeld, aus dem ich erst erwachen sollte, wenn die Voraussetzungen eingetreten sind, die die Freilassung der Sonnenwürmer notwendig machte. Was waren das für Voraussetzungen? Die den Zeitpunkt des Gan Grango Ranka bestimmten - eben diesen Vorgang des Sprungs.
    Durch die jüngsten Ereignisse hier in Chearth ist der Weckimpuls an mich ergangen. Als der Sonnentresor immer instabiler wurde und sich die Geometrie in seinem Inneren langsam

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