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1996 - Wenn Tazolen meutern

Titel: 1996 - Wenn Tazolen meutern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich auf Lynkor keine Wlatschiden mehr aufhielten. Der Planet war offensichtlich vollständig evakuiert worden, das Umschulungszentrum weitgehend zerstört. Corr ließ die LINOR RU XION auf Orbitalkurs gehen, um sich persönlich davon zu überzeugen, dass Lynkor verlassen war. „Das verstehe ich einfach nicht", murmelte er. „Was ist das wieder für eine Strategie?"
    „Vielleicht wollten sie nur die Wlatschiden evakuieren", vermutete Randorus, der wie sein eigener Schatten immer bei ihm war. „Das System selbst ist für die Chearther nicht von großer Bedeutung, im Gegensatz zu uns."
    „Umso empfindlicher könnten sie uns treffen. Weshalb überlassen sie es uns kampflos?" Der Scoctore wanderte nachdenklich auf und ab. Dann kam ihm ein Gedanke, der ihm nicht behagte. „Vielleicht war es - nur ein Test?" überlegte er leise. „Für diese neue Waffe?" Er sah, dass Randorus’ bekannte Stelle am Arm trocken wurde. „Das gefällt dir nicht, wie?"„Ganz und gar nicht, Ehrwürden", murmelte der Taktor. „Und wir sollten diesen Gedanken vielleicht nicht weiterverfolgen, zumindest nicht hier."
    Damit hatte er recht. Nicht auszudenken, wenn das stimmte! Dann rückte die Eroberung Chearths in noch weitere Ferne. Solche Versuche waren meist Vorläufer für groß angelegte Aktionen. Dieser hier war offensichtlich erfolgreich verlaufen. Am System selbst waren die Chearther nicht interessiert gewesen. Sie hatten lediglich die gefangenen Wlatschiden befreit und waren einem weiteren Blutvergießen aus dem Weg gegangen, das zu diesem Zeitpunkt wohl vollkommen sinnlos geworden war. Sie hatten eine Möglichkeit gefunden, die Algioten zu überwinden, ohne eigene Opfer erbringen zu müssen. Damit nützte den Algioten selbst ihre Übermacht nichts mehr.
    Corr re Venth wurde es abwechselnd heiß und kalt. Einerseits musste er von nun an um seine Sicherheit besorgt sein. Andererseits hatte er damit ein Argument, Dro ga Dremm zur Rückkehr zu bewegen! „Ehrwürden, der Bioscan zeigt tazolische Lebensformen an!" rief Dorombar plötzlich. Mit einem Schlag war es still in der Zentrale. „Lebend oder tot?" fragte Corr langsam. .„Keine sterblichen Überreste. Sie leben. Sie befinden sich in einer Art Bunker des Umschulungszentrums, der von der Zerstörung verschont geblieben ist. Er ist teilweise abgeschirmt, deswegen habe ich die Ortung erst jetzt erhalten." Der Scoctore verlor keine Zeit. „Die Flotte soll in Alarmbereitschaft bleiben und das System sichern!" befahl er. „Macht meine Planetenfähre bereit."
    „Ist das nicht riskant?" warnte Randorus. „Wenn es nun eine Falle ist?"
    Corr stieß ein raues Lachen aus. „Wozu? Ich bin zu unbedeutend. Die Chearther und ihre Verbündeten wissen längst, dass Dro ga Dremm sich nicht erpressen lässt - schon gar nicht mit mir. Wahrscheinlich wird er ihnen sagen, dass sie mich behalten dürfen wie Vil an Desch.".
    In Gedanken fügte er hinzu: Und wenn die neue Waffe hält, was sie hier versprochen hat, haben sie Fallen ebensowenig nötig. „Trotzdem sollten wir zuerst einen Erkundungstrupp schicken", schlug der Kommandant vor. „Abgelehnt. Ich fliege sofort mit. Ich bin nicht Dro, ich brauche mich nicht zu verstecken. Und ich bin leicht entbehrlich. Es gibt noch genügend andere Scoctoren, die euch Befehle geben können."
    „Das wäre uns aber nicht recht", behauptete Dorombar.
    Das war eine klare Aussage von Loyalität. Wenn die anderen nur auch so denken würden! Corr brauchte so viele Leute wie möglich. Der Plan, der schon lange in ihm reifte, musste bald in die Tat umgesetzt werden. Bevor wirklich alles völlig auseinanderbrach. Der Scoctore bedauerte nur, dass die Zyteker nicht so lange Geduld besessen hatten. Aber natürlich hatte er keine Versprechungen machen können. Er konnte noch nicht einmal jetzt über seinen Plan reden.
    Die Fähre landete auf einem freien Platz beim Lager. Hier war alles still und verlassen. Der Großteil der Gebäude lag in Trümmern, es standen nur zwei widerstandsfähige Bunker. Ein sanfter Wind umfächelte Corrs geschmeidige Haut, als er die Fähre verließ. Die Atmosphäre war angenehm feucht und warm, viel feuchter als auf Tazolar. Eine wunderbare Welt. Die Luft roch würzig und so rein, dass der Scoctore fast in Verzückung geriet.
    Für einen Moment öffnete er seine Gewänder und ließ sie zu Boden fallen, um diesen Moment mit aller Intensität zu genießen. Unter seiner wächsern bleichen Haut pulsierte es. Die Stoffwechselorgane arbeiteten

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