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1996 - Wenn Tazolen meutern

Titel: 1996 - Wenn Tazolen meutern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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euren Glauben verloren?" warf Corr sofort ein. „O nein, gewiss nicht. Aber es gibt einen Unterschied zwischen Gläubigkeit und Verblendung. Du kannst es Fanatismus nennen. Ja, ich weiß, ich war ein glühender Verfechter von Dro ga Dremms Lehren. Aber ich wusste es nicht besser. Ich war verblendet und verrannte mich. Ich bedaure dies tief. Deshalb bin ich froh, mit dir darüber sprechen zu können, denn du warst stets der Mahner, der Besonnene. Du ahnst nicht, wie sehr Dro dich fürchtet! Doch das nur nebenbei."
    „Sie ließen euch also zurück, um andere zu bekehren?"
    „So würden wir Tazolen es von unserer Warte aus nennen. Aber es ist nicht ganz so. Sie ließen uns zurück, weil wir ihre Gründe endlich verstanden.
    Zwar nahmen sie viele Gefangene, uns wollten sie aber nicht. Ihnen war ohnehin klar, dass sie das System gegen unsere Übermacht nicht hätten halten können. Aber sie wollen kein Blutvergießen."
    „Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich hätte die Wlatschiden anders eingeschätzt."
    „Sie sind kämpferisch, das stimmt. Schlimme Hitzköpfe, die auch in ihr Verderben rennen. Aber diese Verbündeten aus der Milchstraße lehnen diese Art Krieg ab. Sie waren es, die festlegten, dass zwar Scharmützel stattfinden, aber die Chearther sich rechtzeitig zurückziehen sollen, bevor ihre Verluste zunehmen."
    „Sie haben an den Hyperraumhügeln aber zehntausend unserer Raumschiffe vernichten können, ohne einen Schuss abzugeben.
    Das waren unglaublich viele Tote."
    „Wir wissen es, man hat uns informiert." Rochkothem schaute zu Boden. „Sie sahen keine andere Möglichkeit, aber es gab großen Streit in ihren eigenen Reihen. Tatsache ist, dass die Taktik der Chearther und ihrer Verbündeten darauf abzielt, unsere Flotten zu zermürben. Hast du nicht Probleme mit den Hilfsvölkern?"
    Corr re Venth wäre es beinahe herausgerutscht zu fragen, woher Rochkothem das wissen konnte. Aber zum Glück konnte er sich rechtzeitig bremsen.
    Er durfte sich keine Blöße geben. „Bleib bei der Sache", erwiderte er kühl. .„Verzeih, Ehrwürden, ich wollte nicht vorpreschen. Jedenfalls - sie wollten uns nicht als Gefangene. Sie wussten, dass ihr kommen würdet. Sie sperrten uns ein, damit wir uns nicht direkt mit euch in Verbindung setzen konnten. Aber sie stellten keine Hindernisse in den Weg, uns zu befreien." Das stimmte. Es war eine Sache von wenigen Minuten gewesen.
    Diese Milchstraßen-Galaktiker habenden Spieß umgedreht, dachte Corr re Venth in unwilliger Bewunderung. Und sie haben dazu eine unglaublich kurze Zeit gebraucht. Ich erkenne meinen eigenen Artgenossen nicht mehr wieder. „Auf wessen Seite stehst du?" fragte er direkt. „Nach wie vor auf der Seite der Algioten", antwortete Rochkothem. „Und ich würde auch gern den wahren Glauben weiterverbreiten. Nur hier in Chearth, so fürchte ich, kommen wir einfach nicht voran. Die Völker hier sind zu widerspenstig und folgen starken eigenen Lehren. Eigene Wertvorstellungen sind ihnen ebenso wichtig wie ihre überkommenen Wertmaßstäbe und der Gedanke an die Wesenheit Nisaaru - aus diesem Grund wollen sie unsere Götter so gut wie nicht."„Ich dachte, eure Erfolge bei den Wlatschiden waren beachtlich."
    „Ja, aber zu welchem Preis, Corr! Wir haben lallende Idioten aus ihnen -gemacht. Sie sind hirnloser als die Gynoten, die deswegen für solche Vorhaben nicht geeignet sind. Ist es wirklich das, was wir wollen?"
    Corr schwieg. Es mochte stimmen. Gehirnwäsche war nicht unbedingt die geeignete Methode, um einen Glauben zu verbreiten. Wirklich überzeugt war doch niemand, wenn er keinen freien Willen mehr besaß. Aber es war eine bequeme und unblutige Vorgehensweise. Die funktionierte, bis ein anderer einen Weg fand, alles umzukehren... „Sie haben mit euch dasselbe gemacht wie wir mit ihnen", konfrontierte er Rochkothem mit seinem Misstrauen. „Sie haben euch einer Gehirnwäsche ausgesetzt."
    „Dieses Empfinden habe ich nicht, aber das kann natürlich hinterher niemand mehr zugeben", räumte der Tazole ein. „Es stimmt, dass ich das APRE-Netz nicht mehr trage und daher dem psireflektorischen Einfluss der Gharrer ausgesetzt war. Aber sie haben uns handfeste Beweise über das Vorgehen im Sonnentresor geliefert. Es ist wirklich so, Corr, dass es dort nicht Gaintanu gibt, sondern die Sonnenwürmer."
    „Und wer hat euch das gesagt?"„Du wirst es nicht glauben. Vil an Desch."
    Corr re Venth brauchte eine Weile, um das zu verdauen. Vil an Desch war also

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