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1996 - Wenn Tazolen meutern

Titel: 1996 - Wenn Tazolen meutern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit Höchstleistung und vermittelten ihm ein prickelndes Wohlgefühl. Es war beinahe wie nach einem Elcoxol-Bad, das mit Xial-Nektar angereichert war.
    Es musste wunderbar sein, sich hier nachts draußen aufzuhalten, sich von dieser Luft umschmeicheln zu lassen und auf das ferne Fanal des Sonnentresors zu blicken. Eine Verzückung ohne Ende. Wie schade, dass ich nicht schon früher hier gewesen bin, bedauerte der Scoctore, während er sich wieder anzog. Ich hörte immer nur davon, aber es gab stets so viel zu tun. Und nun ist es fast zu spät ... ich wünschte, ich könnte hier länger verweilen und in mich gehen. Hier bin ich Xion nahe, ich weiß es genau. Vielleicht gibt es sogar eine Pflanze, die der Xial ähnlich ist.
    Es war für seine Begriffe unwirklich, mitten im Kriegsschauplatz einen so friedlichen Flecken zu betreten. Nicht einmal die zerstörten Bauten konnten diesen Eindruck verzerren. Was für Narren die Chearther waren, dass sie diesen erhabenen Ort nicht wertzuschätzen wussten! Hukango, der voranesische Einsatzleiter, kam in raschen Schritten herbeigelaufen. Seine kräftigen Echsenbeine machten Sätze von über drei Metern möglich, ohne großen Energieaufwand. „Wir haben sie gefunden, Ehrwürden!" berichtete er. „Sie sind in dem hinteren Bunker eingeschlossen. Wir haben alles überprüft - die Zugänge sind verschweißt, aber nicht mit automatischen Waffen gesichert."
    „Anscheinend wollten die Chearther, dass wir unsere Artgenossen befreien", murmelte Randorus. „Ich muss gestehen, dass ich allmählich gar nichts mehr verstehe."
    „Und ich verstehe umso besser. Von Minute zu Minute wird alles klarer." Corr klang fast vergnügt. Er machte sich hastig auf den Weg zum Bunker.
    Er kam gerade recht, als das letzte Schott aufgeschweißt wurde. Einige voranesische Soldaten rannten mit entsicherten Waffen ins Innere. Nach einer Weile kam über Funk die Meldung, dass alles in Ordnung sei. Kurz darauf strömten rund hundert Tazolen ins Freie und begrüßten Corr re Venth überschwänglich. „Ist alles in Ordnung mit euch?" war die erste Frage des Scoctoren. Etwas kam ihm seltsam bei seinen Artgenossen vor, doch er wusste zunächst nicht, was. War es ihre gute Laune? Ihre Ausgeglichenheit? Es war alles sehr seltsam. Dann fiel ihm auf, dass sie alle kahle Köpfe hatten. Keine APRE-Netze mehr, die unter Kappen verborgen waren. „Was haben sie mit euch gemacht?" entfuhr es ihm. Einer der Tazolen trat auf ihn zu. „Es ist alles in Ordnung", versicherte er in beruhigendem Tonfall. „Mein Name ist Rochkothem. Ich werde dir alles erklären, Ehrwürden Corr. Und ich bin froh, dass gerade du hierher geschickt wurdest. Wenn ich das so sagen darf."
    Corr re Venth fühlte ein Kratzen in seinem Hals. Er kannte Rochkothem vom Namen her, aus Berichten Illus an Sicks. Er war ein fanatischer Bewun - derer Dro ga Dremms gewesen. Und nun solche Worte? Randorus schien es ebenso zu ergehen. Plötzlich stand er sehr nahe bei ihm, und Corr konnte seine angespannte Wachsamkeit riechen. „Ich glaube, dass ich eine Menge Erklärungen benötige, um das alles hier zu verstehen", meinte der Scoctore.
     
    7.
     
    Lynkor
     
    Rochkothem ließ sich nicht lange bitten. Corr re Venth wollte keinen Raum aufsuchen oder sofort wieder auf sein Flaggschiff zurückkehren. Er ging mit dem Tazolen spazieren, um seine Geschichte zu hören und gleichzeitig diesen wundervollen Planeten weiter auf sich einwirken zu lassen. All das erschien ihm bereits jetzt wie eine göttliche Fügung. Xion musste es so gewollt haben. Deshalb würde er so lange auf Lynkor bleiben, bis er eine Entscheidung gefällt hatte. Randorus folgte ihm wie ein Schatten, aber in gebührendem Abstand. Er hatte Rochkothem angeknurrt, „Ich beobachte jede deiner Bewegungen", und ihm damit unmissverständlich klargemacht, dass er auf alles gefasst war.
    Der ehemalige Gefangene hatte diese Vorsicht verstanden. „Ich trage weder ein Würgeeisen bei mir noch eine Peitsche. Glaube mir, nichts liegt mir ferner, als Ehrwürden Corr etwas anzutun."
    „Was ist mit euch geschehen?" erkundigte sich der Scoctore nach den ersten paar Schritten. „Wo sind eure APRE-Netze?"
    „Ich weiß, dass du viele Fragen hast, Herr. Deswegen will ich dir alles berichten", antwortete Rochkothem. „Leider ist es mir und den anderen erst jetzt bewusst geworden, welchem Irrtum wir erlegen waren. Denn leider ... es ist tatsächlich eine Lüge, dass Gaintanu im Sonnentresor gefangen ist."
    „Habt ihr

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