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1WTC

1WTC

Titel: 1WTC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich von Borries
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weiß nicht, ob das geht. Da muss ich mich erst erkundigen.« Jennifer legt den Kopf in den Nacken, Tom druckst weiter herum. »Aber für dich kann ich das schon irgendwie hinkriegen«, verspricht er schließlich. »Auch wenn ich nicht wirklich verstehe, was du davon erwartest.«
    »Musst du auch nicht. Aber ich freu mich drauf.« Jennifer beugt sich über den Tisch und gibt Tom einen Kuss auf den Mund. »Danke!«
    Sie schaut auf die Uhr. »Oh, ich muss weg. Rufst du mich an? Noch diese Woche, ja?«
    Mit diesen Worten ist sie schon an der Tür. Sie drückt die Klinke, dreht sich noch mal um, winkt. Durch die Glasscheibe wirft sie ihm eine Kusshand zu. Tom bleibt wie benommen sitzen.
    Irgendwann holt er sein Handy aus der Aktentasche, wählt die Nummer von SOM und lässt sich mit der Sekretärin des Büroleiters verbinden.
    »Hier ist Tom. Ich würde gerne in ein paar Tagen einer alten Bekannten eine Baustellenführung geben. Ist das okay? Ja. Übermorgen? Ja, ich schicke die Personendaten per Mail. Danke! Bis später.«
    Er schreibt Jennifer eine SMS. Nur den Termin. Jetzt bloß nicht zu aufdringlich werden.
    Mikael ist aufgeregt und deshalb früher als verabredet im Please don’t tell. Er sitzt schon an der Bar, als Jennifer durch die Telefonzelle die Bar betritt. Er geht ihr entgegen, ist sich aber unsicher, wie er sie begrüßen soll. Da legt Jennifer schon ihre Arme um seinen Hals und gibt ihm einen Kuss.
    »Ich hatte schon Angst, du lässt mich hier sitzen.«
    »Dazu bin ich doch viel zu verliebt in dich.«
    »Und ich in dich.« Sie schauen sich schweigend an.
    »Du bist mir noch eine Erklärung schuldig.«
    Mikael seufzt. »Willst du nicht erst mal was trinken?«
    Er hat sich für die Wahrheit entschieden. Er erzählt von Syanas Kenntnissen im Programmieren und Hacken. Von ihrer Überwachungsmanie. Von den Kameras in ihrer Wohnung. Und von der Vereinbarung, auf die er sich eingelassen hat: Sex und Überwachung gegen Unterstützung bei dem Filmprojekt.
    »Und du hattest wohl auch nicht wirklich was dagegen?«
    »Na ja. Ich hatte vor allem keine andere Wahl. Mit der Kamera fühle ich mich auch nicht wirklich wohl. Der Sex ist gut, stimmt schon, ich schlafe gern mit ihr.«
    »Okay. Das kann ich ja alles verstehen.« Innerlich kocht Jennifer, aber sie hat beschlossen, gute Miene zu machen, ihm die Sache mit der Überwachungskamera auf andere Weise heimzuzahlen. Außerdem findet sie das Ganze – wenn sie ehrlich zu sich selbst ist – auch aufregend. »Aber du hättest mir gegenüber einfach offener sein müssen. Ich dachte ja erst, ich spinne, als ich die Kamera an der Decke gesehen hab. Paranoia halt. Ich wollte auch gar nicht danach fragen, damit du nicht denkst, ich hätte einen totalen Knall. Aber dann hat sich hinter der Glaskuppel das Objektiv bewegt, und …«
    Vorsichtig legt Mikael seine Hand auf Jennifers Arm. »Tut mir leid, das war scheiße von mir. Ich hätte dich vorher fragen müssen, aber ich dachte, dass du da nicht drauf stehst.«
    »Wer sagt denn, dass ich da nicht darauf stehe? Hältst du mich für so prüde?« Jennifer tut beleidigt. »Wenn es Syana anmacht, uns beim Sex zuzusehen, bitte schön, ist mir doch egal. Und wenn du das für deinen Film brauchst … Ich mach mir ganz andere Sorgen.«
    »Worüber denn«?
    »Ich habe eher Angst, dass ich wegen der ganzen ›Show you are not afraid!‹-Aktionen Ärger bekomme. Ich fühl mich in der letzten Zeit irgendwie beobachtet. Gestern hat zum Beispiel ein Mann auf der Straße Fotos von mir gemacht. Und meine Kreditkarte wird seit Tagen bei jedem Einkauf überprüft. Lauter so Sachen halt.«
    »Ach, ich glaube nicht, dass das was mit dem Film zu tun hat. Nein, wir haben ja nichts Verbotenes gemacht. Dieser Typ, der dich fotografiert hat, der war vielleicht einfach ein Tourist, der dich schön fand. Was man ja verstehen kann. Und mit Kreditkarten gab es in der letzten Zeit so viele Betrügereien, vielleicht ist deine Bank da jetzt einfach besonders vorsichtig.«
    »Ach Mikael.« Jennifer streichelt ihm scherzhaft über den Kopf. »Du bist wirklich naiv. Du kommst eben aus Deutschland und hast keine Ahnung, wozu die Amerikaner fähig sind, wenn sie jemanden aus irgendeinem Grund für verdächtig halten. Mich überwacht ja sogar die Tussi von meinem – Lover. Dabei bist du doch der Künstler, der Überwachung kritisiert. Und jetzt erzählst ausgerechnet du mir, ich soll keine Angst haben?«
    Mikael bestellt noch einen Whiskey. Er hätte nicht

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