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2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

Titel: 2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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sie einige Tropfen des herrlich duftenden Badeöls gab, das sie im Badezimmer vorfand. Unterdessen wurde das schwarze Seidenkleid, das sie in dem Nachtclub getragen hatte, in der hoteleigenen Wäscherei gebügelt. Dann kam ein Friseur, der ihr langes schwarzes Haar so kunstvoll frisierte, dass sie sich im Spiegel kaum wiedererkannte. Es wurde ein wunderschöner Abend. Primo holte sie ab und führte sie zu seinem Sportwagen. „Ich möchte dir einige Sehenswürdigkeiten dieser Stadt zeigen“, sagte er, während er ihr beim Einsteigen half.
    Eine Stunde fuhren sie durch enge Straßen mit Kopfsteinpflaster, und sie ertappte ihn ab und zu dabei, dass er sie lächelnd betrachtete. Beim Essen in einer kleinen Trattoria redeten sie nicht viel. Da er ihr verboten hatte, in Neapel Englisch zu sprechen, hatte sie zunächst etwas Mühe, immer die richtigen italienischen Worte zu finden.
    „Du machst es schon recht gut“, lobte er sie. „Je mehr Übung du hast, desto fließender sprichst du die Sprache.“

„Wann kann ich anfangen zu arbeiten?“, fragte sie.
    „Lass uns das Nichtstun genießen. Sobald ich dich Enrico vorgestellt habe, wirst du sowieso nicht mehr viel Freizeit haben. Natürlich werde ich dich auch dem Mann vorstellen, auf den es dir ankommt“, fügte er rasch hinzu.
    Sekundenlang wusste sie nicht, wen er meinte. „Ach so, den“, erwiderte sie dann leise.
    „Genau den“, bekräftigte er und zog die Augenbrauen hoch. „Primo Rinucci.“
    „Das eilt doch nicht, oder? Lass uns heute Abend nicht über ihn reden. Ich möchte eigentlich gar nicht an die Arbeit denken, obwohl ich das Thema angeschnitten habe.“
    „Ich könnte schwören, es ist das erste Mal seit vielen Jahren, dass du nicht an die Arbeit denken willst.“
    „Du hast recht“, gab sie überrascht zu. Sie blickte zum Fenster hinaus und sah die Paare, die durch die enge Straße schlenderten und in Gespräche vertieft waren. Es hatte geregnet, so dass die nassen Pflastersteine die Lichter reflektierten, was der Welt da draußen eine geheimnisvolle Atmosphäre verlieh. Nein, an diesem Abend wollte Olympia ganz bestimmt nicht an die Arbeit denken, sondern nur an den Mann, der ihr gegenübersaß.
    „Was geht dir durch den Kopf?“, fragte er auf einmal.
    „Du würdest es nicht glauben, wenn ich es dir sagte.“
    „Dann verrat es mir auch nicht. Ich werde es selbst herausfinden, du kleine strega.“
    „Das wird dir sicher nicht gelingen. Was ist eine strega?“
    Er lachte. „Wenn du es wissen willst, musst du im Wörterbuch nachsehen.“
    Schließlich fuhren sie langsam zum Hotel zurück, und er begleitete sie in die Suite.
    „Schlaf gut. Ich hole dich morgen ab“, versprach er ihr.
    „Wir können zusammen frühstücken“, schlug sie vor.
    „Okay, dabei überlegen wir uns, was wir machen wollen. Ich möchte dir noch so viel zeigen. Da fällt mir etwas ein. Komm mit.“ Er führte sie auf den Balkon.
    Es war Vollmond, und die Nacht war sternenklar. Das ist ein Augenblick, den man nie vergisst, sagte sich Olympia, während sie das dunkle Wasser der Bucht von Neapel betrachtete.
    Als ausgerechnet in dem Moment sein Handy läutete, fluchte Primo leise vor sich hin. Er lief zurück ins Zimmer und meldete sich. Dann hörte er mit ernster Miene zu.
    „Cedric, machen Sie sich keine Sorgen. Es ist nicht Ihre Schuld, ich werde mich darum kümmern. Bis dann“, beendete er das Gespräch.
    „Musst du wieder nach England?“, fragte Olympia.
    „Nur für zwei Tage. Erinnerst du dich an einen Norris Banyon?“
    „Ja, er war der Leiter der Buchhaltung, hat aber vor zwei Wochen völlig überraschend gekündigt. Irgendwie war er mir unsympathisch.“
    „Offenbar hat er jahrelang die Bücher gefälscht.“
    „Wie hat er das denn geschafft? Leonate hat doch vor der Übernahme durch neutrale Experten alles genauestens prüfen lassen. Angeblich war alles in Ordnung, man hat jedenfalls keine
    Unregelmäßigkeiten feststellen können.“
    „Das stimmt. Aber Banyon hatte genug Zeit, alle Spuren zu verwischen. Außerdem war er bei der Buchprüfung von morgens bis abends dabei und konnte alle Fragen beantworten, die auftauchten. Nachdem die Übernahme perfekt und der Vertrag unterschrieben war, ist er mit einer beträchtlichen Summe verschwunden. Es ist keine Katastrophe und schadet uns nicht. Aber Cedric macht sich Vorwürfe und glaubt, er sei dafür verantwortlich.“
    „Das ist doch Unsinn.“
    „Natürlich. Ich werde versuchen, ihn zu beruhigen,

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