2 Heaven
„Es mag sich verrückt anhören, Dämon, aber ich möchte Ihnen gratulieren. Sie sind der geeignete Spender für Ihren Vater!" „Spender?" flüsterte Dämon. Er wusste nicht, was um ihn herum vorging.
„Ja, nur in Ihrem Fall brauchen wir kein Organ von Ihnen, sondern Ihren ganzen Körper. Es wird Ihrem Vater nicht gefallen, dass er sich mit einer Schusswunde herumplagen muss ... aber das ist ja eine Kleinigkeit. Meinen Sie nicht auch?" Warum sollte sich Dad mit einer Schusswunde herumplagen? Er war doch tot?! Und so langsam erreichten Glastens Worte seinen Verstand. Das konnten sie doch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen!?
„Nein!" Sein Schrei war halb erstickt. „Sind Sie verrückt geworden?" Seine Stimme kippte, Panik breitete sich in ihm aus. Das konnte nicht, das durfte nicht sein! Das war nicht real ... Larkin rieb sich voller Tatendrang die Hände. „Das ist ja hervorragend, dass er sich eignet. Dann müssen wir den Knirps doch nicht mehr einfangen."
Glasten zuckte mit den Schultern. „Das sehe ich anders: Er ist unsere Absicherung, wenn bei der Transplantation etwas schiefgeht."
Larkin nickte bedächtig, und Glasten wandte sich wieder an Dämon.
Transplantation?
„Dämon, ich will fair zu Ihnen sein. Es gibt ein kleines Problem bei der ganzen Sache ..."
„Ich werde draufgehen?" Dämon konnte seinen Zynismus nicht mehr verbergen.
Doch Glasten schüttelte ein wenig ungeduldig den Kopf, wie um Dämon zu verstehen zu geben, dass er von der ganzen Sache nichts verstand. „Nein, wir werden Sie nicht narkotisieren. Das wäre nur Zeitvergeudung. Außerdem ist es ein zusätzliches Risiko für Ihren Vater." „Aber der Schmerz wird nicht lange andauern, Mr Heaven, seien Sie unbesorgt. Sobald wir Ihre Schädeldecke geöffnet haben töten wir Ihr Gehirn ab. Ihr Körper wird für die kurze Überbrückungszeit künstlich am Leben erhalten. Und wenn Sie dann aufwachen ..."
„Sind Sie schon ein anderer", ergänzte Glasten ruhig. Dämon erstarrte. Sie wollten ihn in der Tat umbringen. Kalte, eisige Angst umfasste sein Herz und drückte es zusammen. Was konnte er jetzt noch tun? Sie wollten ihm den Schädel aufsägen, während er bei Bewusstsein war ... So etwas gab es doch nur in Horrorfilmen! Er war sich sicher, dass er so einen Film schon einmal gesehen hatte. Oder war es ein Buch? Ja, es war bestimmt ein Buch gewesen, dass er gelesen hatte. Horrorfilme sah er sich ja äußerst selten an. Ein Buch, und wenn er sich nicht täuschte, war es ein Buch von Herbert James gewesen, einem Autor, den er sehr schätzte. - Das konnte doch nicht sein, dass ihm das jetzt bevorstand? „Was ist mit Jason?", fragte er, um Zeit zu gewinnen. Glasten reagierte ein wenig unwillig. „Warum wollen Sie das noch wissen?"
„Sagen Sie mir alles, Glasten!"
„Der Junge ist ein Klon. Er wurde produziert aus einer Mischung Ihrer DNA und der Ihres Bruders. Das war ein sehr komplizierter Prozess, und es gab viele Fehlschläge. Aber Ihr Vater beharrte auf einer gemischten DNA."
„Aber warum? Er hat Crispin gehasst!"
Glasten sah ihn durchdringend an. „Sie täuschen sich, Dämon. Er war nur enttäuscht, dass Ihr Bruder sich mit Hilfe von Drogen zu einem Krüppel gemacht hat - unterdes Ihr Vater der Vervollkommnung des Menschen ein Stück nähergekommen war. Ihr Vater war auf dem Weg, eine höhere Stufe der Evolution zu erklimmen, während Ihr Bruder ... nach unten fiel."
„Aber - das war ein Unfall!", wandte Dämon ein. Er wusste, dass die Zeit ihm davonlief.
„Ihr Bruder, Dämon, und das wissen Sie sehr wohl, hat zu der Zeit Drogen konsumiert. Das war die Unfallursache." „Woher ... woher haben Sie unsere DNA? Wie kommen Sie überhaupt an unsere Daten?"
Glasten schnaubte ungeduldig. „Als Sie beide klein waren, wurden Sie ausschließlich hier untersucht. Daran müssten Sie sich doch erinnern! Sie haben während Ihrer Kindheit niemals andere Ärzte gesehen als die, die für Ihren Vater gearbeitet haben. - Er hat Sie genauso für seine Forschungen benutzt wie alle anderen. Ihr Vater war im Grunde seines Herzens ein Wissenschaftler. Er hat es immer bedauert, dass ihm das medizinische Basiswissen fehlte. Aber das kann er ja nun bald nachholen."
Dämon erinnerte sich. Das alles war ein irrwitziger Plan, erdacht von seinem eigenen Vater. Er versuchte, sich zu konzentrieren, suchte nach irgendeiner Lösung in seinem Hirn. Doch - was konnte er jetzt noch tun?
Das summende Geräusch eines elektrischen Geräts brachte ihn
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