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2 Heaven

2 Heaven

Titel: 2 Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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ich habe ihn eben noch gehört!"
    Da schallte ein weiterer Schrei durch die Gänge. Cris hörte den Schmerz und die Angst in Dämons Stimme. Das machte ihn fast verrückt. Er war kurz davor auszurasten. „Hier entlang", entschied er ohne nachzudenken und rannte voraus. Er war noch immer wackelig auf den Beinen; sein Gehirn war einfach noch nicht wieder in der Lage, alle Informationen miteinander zu verknüpfen. Er fühlte sich zeitweise wie auf einem schwankenden Schiff. Gwen und Justin folgten ihm.
    Kurz vor der nächsten Sicherheitstür holten sie ihn ein. „Warte! Wir müssen erst den Code eingeben!"
    Gwen tippte die Zahlenkombination in das Tastenfeld. Und während sie tippte, fragte Justin: „Wie viele Leute sind bei Dämon und Charlotte? Sind sie bewaffnet?" Cris versuchte sich zu erinnern. „Ich weiß nicht genau ... auf jeden Fall Glasten, Larkin und ein Typ, der Joe heißt. Sie haben mindestens eine Waffe. Jemand hat geschossen ... ich denke, auf Dämon."
    Fast lautlos glitt die Glastür beiseite, und sie konnten hindurchtreten.
    „Dämon ist angeschossen?", flüsterte Justin heiser.
    Cris nickte. „Wahrscheinlich." Er konnte seine Wut kaum mehr bändigen.
    Mit einem strengen Blick ermahnte Gwen sie zur Ruhe. Sie waren jetzt im letzten Forschungsbereich, im bestab-gesichertsten Trakt der ganzen Firma. Hier war Dämon und wahrscheinlich auch Charly. Doch sie hörten nichts, außer ihre eigenen gedämpften Schritte.
    „Sie sind alle in ihren Räumen", verkündete Joe, als er eintrat. „Gut, ich möchte nicht, dass es hier zu Störungen kommt. -Stephen? Bring die Proben bitte vorsichtig dort zu dem Tisch."
    Aus der Ecke trat ein großer Mann, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte. Als er ans Licht trat, sah Dämon sein verunstaltetes Gesicht. Statt Ohren besaß er nur zwei kleine Löcher, sein Schädel war merkwürdig deformiert. In seinen Augen konnte Dämon nicht einen Funken von Intelligenz ausmachen. Stumpf blickten sie auf ihn hinunter. Die Lippen waren so schlaff, dass sie kaum die Mundhöhle verschlossen. „Wir arbeiten hier mit zwei Methoden, Mr Heaven. Zweigleisig sozusagen", erklärte Larkin ernsthaft, während er um Dämons fixierten Körper herumwanderte. „Auf der einen Seite versuchen wir, das Klonen experimentell voranzutreiben. Eines unserer Versuchsobjekte haben Sie ja bereits kennengelernt -J12 oder wie nennen Sie ihn? - Jason. Er ist doch bei Ihnen, nicht wahr? - Doch das ist nicht mein Fachgebiet, dieser Vorgang dauert bisher einfach zu lange. Da erzielen wir mit der Frankenstein-Methode - wie sie hier scherzhaft genannt wird - wesentlich bessere Erfolge. Vor allem auf dem Gebiet der Bewusstseinsforschung. Denn sehen Sie, Mr Heaven, es ist doch noch immer nicht erforscht, was die Persönlichkeit eines Menschen ausmacht, wo sie sitzt, könnte man vielleicht als Laie formulieren ..."
    Dämon hörte gar nicht zu. Er spürte nur noch die Löcher in seinem Körper, die Stellen, an denen sie Gewebe entnommen hatten. Die blutende Wunde an seinem Bein - ein glatter Durchschuss. Die Kugel war im Tisch hinter ihm eingeschlagen. Seine Arme waren bereits taub. Er hatte keine Ahnung, wie er aus dieser verrückten Sache herauskommen sollte. So etwas konnte doch gar nicht real sein. Es durfte nicht real sein ... Er spürte Stephens leblose Blicke auf sich ruhen. Mein Gott, das war alles so grässlich!
    „Und wissen Sie, Mr Heaven, es ist das Lebenswerk Ihres Vaters, soviel hängt daran. Wir können einfach nicht akzeptieren, dass Sie unsere Forschung weiterhin so vehement behindern. Und Ihr Herr Vater wäre sicher auch sehr unglücklich darüber."
    Was wollte dieser verrückte Kerl im weißen Kittel bloß von ihm? Dämon schluckte. Doch sein Hals war trocken. Er war nahe daran, das Bewusstsein zu verlieren. Wo war Cris und wo Charly?
    „Denn, das wissen Sie vielleicht noch gar nicht: Ihr Vater liegt gut gekühlt in einem unserer", hier lachte er tatsächlich leise, „Luxusbetten. Und er wartet nur darauf, dass wir ihn wieder zum Leben erwecken können, auf die eine oder andere Weise. Und wir sind schon ganz dicht daran. Nur bedauerlicherweise haben Sie uns dazwischengefunkt."
    Dämon schloss die Augen. Das war ein Alptraum, nichts weiter. Irgendwann würde das einfach aufhören. „Nun, aber wenn Sie schon einmal hier sind, können wir diesen Umstand ja auch nutzen, nicht wahr?"
    Glasten trat böse lächelnd hinzu, Dämon sah ihn aus den Augenwinkeln. Sein Kopf war ebenfalls fixiert.

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