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200 - Die Hölle stirbt!

200 - Die Hölle stirbt!

Titel: 200 - Die Hölle stirbt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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indem er sie anschrie.
    Die Reisende schlug die Augen nicht auf. Daraufhin aktivierte Metal seine Heilmagie. Vielleicht konnte er Cardia damit für wenige Minuten hochpushen.
    Metal setzte ein, was er hatte, um Cardia zu retten. Der erste Silberimpuls riß ihr die Augen auf.
    »Steh auf, Cardia!« keuchte der Silbermann. »Mach schnell!«
    Sie gehorchte wie eine Marionette. Metals Silberkraft führte sie.
    »Geh in die Hütte!« befahl er der Seelenlosen.
    Cardia setzte sich in Bewegung. Unsicher setzte sie einen Fuß vor den andern, aber sie ging. Und sie betrat die Hütte.
    Drinnen fiel etwas über sie her – gierig, Schutz suchend. Es wollte in ihren Körper.
    Metal preßte die Fäuste gegen seine hämmernden Schläfen und wartete.
    Quälende Augenblicke vergingen. Sekunden dehnten sich scheinbar zu Stunden.
    Cardia fiel drinnen gegen die Hüttenwand. Metal riß die Augen auf und ließ die Fäuste langsam sinken. Cardia kam aus der Hütte. Der ersten aufwallenden Hoffnung folgte ein Gefühl tiefster Enttäuschung.
    Cardia stand vor ihm und sah ihn traurig an. Kleshdanas Seele war in zartem Blaßgelb sichtbar geworden, und sie hing aus Cardia heraus!
    Sie hatte nicht mehr die Kraft gehabt, ganz in Cardias Körper einzudringen, und so stand für den erschütterten Silberdämon fest, daß sowohl die Seele als auch Cardia nicht mehr zu retten waren.
    Hilflos breitete Cardia die Arme aus. »Zu spät, Metal. Du hast dich beeilt, aber es hat nicht gereicht. Die Hexen haben uns zuviel Zeit gekostet.«
    Sie wankte auf ihn zu. Er schloß sie in die Arme und sank mit ihr zu Boden. Kleshdanas Seele verging. Metal strich mit zitternder Hand über Cardias Haar.
    »Geh zurück, Metal«, flüsterte die Sterbende. »Kehr zurück zu deinem Vater und zu deinen Freunden. Ich hatte kein Recht, dich ihnen wegzunehmen.«
    Metal schüttelte den Kopf. »Das darfst du nicht sagen, Cardia.«
    »Es hat deinen Vater geschmerzt. Er ließ dich nicht gern fort.«
    »Aber er sah ein, daß ich mit dir gehen mußte. Nichts ist ihm wichtiger als mein Glück, und ich war sehr glücklich mit dir, Cardia.«
    »Alles hat irgendwann ein Ende, Metal. Sei nicht traurig… Behalt mich in guter Erinnerung…«
    »Das werde ich – und ich werde sehr einsam sein ohne dich«, sagte Metal gepreßt.
    »Du wirst darüber hinwegkommen. Die Zeit heilt alle Wunden. Auch die eines Silberdämons. Und du hast ja… die Erinnerung an mich… Die kann dir keiner nehmen…«
    »Cardia! Cardia!« Metal wiegte sich mit ihr. Er hatte in seinem Leben noch nie geweint, aber in diesem furchtbaren Augenblick war er den Tränen nahe.
    »Küß mich… zum Abschied, Metal…«
    Er beugte sich über sie, und sein Mund berührte ihre Lippen.
    Tote Lippen.
    Sie spürte seinen Abschiedskuß nicht mehr.
    ***
    Wenn man einen Menschen lange kennt, wenn man mit ihm unter einem Dach wohnt und mit ihm fast täglich zusammen ist, kennt man jede Regung seines Gesichts. Ich sah meiner Freundin an, daß sie mir etwas sagen wollte. Etwas, das ihr sehr wichtig war. Aber Vicky rückte nicht heraus damit. Ich hatte den Eindruck, sie suchte noch nach den richtigen Worten, und wenn sie das tat, dann mußte es geradezu von eminenter Wichtigkeit sein.
    Als ich sie darauf ansprechen wollte, um ihr einen entscheidenden Schritt entgegenzukommen, ging es im Haus plötzlich rund.
    Es war Morgen, und wir hatten noch nicht gefrühstückt.
    Vicky verließ mit mir das gemeinsame Schlafzimmer. Wir begaben uns ins Erdgeschoß, wo uns eine riesengroße Überraschung erwartete: Metal war zurückgekommen.
    Ohne Cardia und Sammeh. Ich brauchte nur einen Blick in sein Gesicht zu werfen und wußte sofort, daß die beiden nicht mehr lebten und daß sie noch nicht lange tot waren. Zu frisch waren noch die Spuren des Schmerzes, die sich in die Züge des Silberdämons gegraben hatten.
    Metal erzählte, wie und wo die Seelenlose und ihr Sohn ums Leben gekommen waren. Ich hatte Mitleid mit ihm, denn ich wußte, wie sehr er an Cardia gehangen hatte. Er würde lange nicht darüber hinwegkommen. Was wir, seine Freunde, tun konnten, um ihm zu helfen, würden wir tun. Es würde aber trotzdem noch eine große Last bleiben, die ihm keiner abnehmen konnte, die er allein tragen mußte.
    »Das ist noch nicht alles«, sagte Mr. Silver, der neben seinem Sohn stand, aufgeregt. »Metal hat uns noch etwas erzählt.«
    Roxane nickte.
    Mr. Silver stieß seinen Sohn mit dem Ellenbogen an. »Sag's ihm, Metal.«
    Der junge Silberdämon sah mich

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