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200 - Die Suche beginnt

200 - Die Suche beginnt

Titel: 200 - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Michael Schönenbröcher
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aufgehoben wird, jetzt wo wieder Energie fließt. Außerdem wollen sie mit den Bunkern in Alice Springs und Adelaide Kontakt aufnehmen. Der Alte fürchtet natürlich um seine Macht. Er tobt. Eine Frage der Zeit, bis hier unten die Hölle losbricht.«
    Paul Canterburys Züge wurden plötzlich hart und kantig, seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Drei oder vier Sekunden, länger brauchte er nicht für seine Entscheidung. »Ich hab verstanden, Rebekka. Gib mir die Codes für Jackson Sieben und Jackson Eins.«
    »Was hast du vor, Paulie?«, fragte die Frauenstimme aus dem Funkgerät erschrocken.
    »Ich will mir Zugang zu Jackson Sieben verschaffen und mit seinen Ortungsgeräten nach Jackson Eins suchen. Den Rest kannst du dir denken. Wenn nicht, frag Moses.«
    »Die Codes für die Panzer dürfen nur auf ausdrücklichen Befehl von Nummer Eins herausgeben werden.« Die Angst in Rebekka Blooms weicher Stimme war jetzt nicht mehr zu überhören.
    »Korrekt, Baby.« Auch Canterbury jun. flüsterte jetzt.
    »Du rückst sie trotzdem raus, oder du hältst dich an die Vorschriften. Ich gebe dir drei Sekunden, um zu entscheiden, auf welcher Seite du stehst.«
    »Mit wem redest du da, Nummer Vierzig?« Richards Schritte hallten durch den Hangar. »Gib mir das Funkgerät! Ich will den Premier sprechen!«
    Um Zeit zu gewinnen, lief Canterbury jun. ein wenig schneller Richtung Hangar. »Hier sind die Codes«, flüsterte Rebekka Blooms Stimme aus dem Funkgerät.
    »Hast du was zu schreiben?«
    »Ich hab einen Kopf, und du weißt, was für einen.«
    »Geben Sie mir sofort das Funkgerät!«
    Während die Bloom die beiden Codes diktierte, lief Richards mit ausgestrecktem Arm hinter dem Jüngeren her. »Was soll das, Nummer Vierzig?! Her mit dem Gerät!«
    »Die Verbindung wurde unterbrochen, tut mir Leid, Neun.« Canterbury jun. zuckte mit den Schultern. »Das Ding ist kaputt.« Er steckte das Funkgerät in die Brusttasche. »Schade.« Er drehte sich um und marschierte zum Ausgang.
    »Bist du wahnsinnig, Nummer Vierzig? Wohin gehst du?«
    »Wir wollten doch nach Jackson Eins suchen.«
    »Sofort gibst du mir das Funkgerät!«
    Canterbury jun. spurtete los.
    »Das werde ich melden, Nummer Vierzig!«, schrie Richards. Canterbury jun. schlüpfte durch das Loch im Hangartor nach draußen. Hinter sich hörte er, wie Richards die Schwertklinge aus der Halterung zog.
    ***…
    der Flug zur ISS mit dem Space Shuttle…
    … die Wettermanipulation, um den Angriff der Allianz auf die Daa’muren zu decken…
    … General Crows Verrat, der angeblich keiner war…
    … die Bombenexplosion im Kratersee…
    … der EMP, der auch die Raumstation erreichte und sie zerstörte…
    … die Erkenntnis, nie mehr auf die Erde zurückkehren zu können.
    All das stand schmerzhaft klar vor Matts innerem Auge. Der Krieg gegen die Außerirdischen hatte in einer Katastrophe geendet. Das Letzte, was Matthew Drax auf den Beobachtungsmonitoren sah, war der grelle Lichtblitz auf Höhe des Kratersees gewesen. Damals hatte er nicht gewusst: Hatten die Daa’muren gesiegt?
    Gab es Überlebende auf Seiten der Allianz?
    Heute sah er klarer: Der Krieg hatte in einem Patt geendet. Weder die Daa’muren, noch die Menschen hatten ihr Ziel erreicht und ließen einen Waffenstillstand folgen. Es gab Überlebende, und dazu gehörten auch viele seiner Freunde.
    Aruula, Gott sei Dank, und auch Rulfan, der Sohn des britischen Technos Sir Leonard Gabriel.
    Rulfan war ein Krieger zwischen den Welten, denn seine Mutter war eine Barbarin gewesen, und auch er selbst hielt sich selten in den Bunkern von London und Salisbury auf. Köln, das man jetzt Coellen nannte, war ihm zur zweiten Heimat geworden.
    Nicht immer hatte Freundschaft geherrscht zwischen Matt und Rulfan, auch wenn sie sich oft genug gegenseitig das Leben gerettet hatten, denn sie begehrten beide dieselbe Frau. Doch Aruula hatte sich entschieden, und inzwischen waren der Mann aus der Vergangenheit und der Neo-Barbar sogar Blutsbrüder.
    Damals aber hatte Matt annehmen müssen, dass niemand überlebt und die Daa’muren ihr Ziel erreicht hätten. Gewissheit gab es nicht, denn mit dem EMP fielen auch wichtige Instrumente des Shuttle-Prototyps aus. Im letzten Moment gelang es Matt und Naoki, von der ISS abzukoppeln und in einen höheren Orbit zu steigen.
    Doch wo sollten sie hin? Näherten sie sich der Erde, würde der Elektromagnetische Impuls sie abstürzen lassen. Blieb nur der Mond, auf dem es eine verlassene Station gab.

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