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200 - Die Suche beginnt

200 - Die Suche beginnt

Titel: 200 - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Michael Schönenbröcher
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in den Strahl ein. Hatte seine zeitlose Existenz dort Matt die Geistreise erst ermöglicht?
    »Du hast ein ganzes zweites Leben gelebt?«, hauchte Aruula.
    Matt nickte, noch zu überwältigt von den Erinnerungen, um ein Wort zu sagen.
    Denn nicht nur in der Vergangenheit des Mars hatte er Leid und Krieg erfahren. Auch in der Gegenwart war es zum Bürgerkrieg gekommen: Befürworter des Hydree-Erbes gegen dessen Gegner; Stadtmenschen gegen die Waldleute, die im Einklang mit der Natur lebten. Es schien, als hätte sein Auftauchen die Lawine erst ins Rollen gebracht, die diese scheinbar perfekte Zivilisation schließlich eingerissen hatte.
    Matt verließ den Mars, als dort noch immer das Chaos regierte; er wusste nicht, wie es inzwischen dort aussah.
    Wie oft hatte er sich schon gefragt, ob die Präsidentin Vera Akinora Tsuyoshi die Lage wieder im Griff hatte.
    »Und diesen… Zeitstrahl gibt es immer noch?«, unterbrach Aruula sein Grübeln.
    Matthew räusperte sich. »Nicht nur das – er ist auch der Grund dafür, dass ich jetzt hier bin. In doppelter Hinsicht. Einmal, weil ich mit meinem gewonnenen Wissen den Strahl auf dem Mars einstellen und so ein Tor zur Erde schaffen konnte. Die beiden Marsianer Vogler und Clarice Braxton kamen mit mir hierher; sie befinden sich in Quart’ols Obhut. Und zweitens…«, er musste einen imaginären Kloß im Hals herunterschlucken, »… weil ich damals durch den Strahl erst in diese Zeit kam. Nicht der Komet hat den Zeitsprung bewirkt – meine Staffel hat schlicht den Strahl gekreuzt! In seiner ganzen Länge war er damals auf dreieinhalb Millionen Jahre eingestellt; allein unsere rasante Durchquerung sorgte dafür, dass wir nur um 504 Jahre in die Zukunft geworfen wurden… Inzwischen habe ich ihn auf die Jetztzeit – plus einige Wochen – justiert. Sonst wären Clarice, Vogler und ich in ferner Zukunft gelandet. Vermutlich auf einer Welt ohne Menschen.«
    »Chandra wollte nicht mit zur Erde?«, erkundigte sich Aruula.
    »Nein. Wir haben uns als gute Freunde getrennt. Ich glaube, es waren die besonderen Umstände, die zu der kurzen Beziehung führten. Aber diese Zeit ist Vergangenheit. Ich liebe nur dich, Aruula. Und das ist die Wahrheit.«
    Er glaubte sie lächeln zu sehen. Aber er konnte sie nicht mehr deutlich genug erkennen. Von den Rändern des Tunnels her, durch den ihre Geister schwebten, kam Dunkelheit heran.
    Etwas geschah. Etwas dort draußen?
    Eine Erschütterung. Der kosmische Schrei sterbender Wesen, fremder noch als die Hydree. Flirrende dunkle Flecken, die sich auf ihn stürzen wollten.
    Todesangst überfiel Matthew Drax. Und aus seiner Erinnerung tauchte der Schatten empor…
    ***
    Im Morgengrauen schlug Rulfan zwei Dutzend Äste, die ihm stark und gerade genug erschienen, aus dem Gestrüpp. Er schälte die Dornen ab und band sie zu einer Schlepptrage zusammen, auf der er den bewusstlosen Matt transportieren konnte. Die Oberfläche polsterte Mauricia mit Fellen aus, während der weißhaarige Albino Trage- und Zugriemen an den schmalen Enden befestigte. Als sie fertig waren, legten sie den Schwerverletzten auf die Trage.
    Mauricia berührte Maddrax’ Kehle mit der Innenseite des Unterarms, um die Temperatur des Kranken zu prüfen. Seine Stirn war ganz und gar bandagiert. »Er fiebert stark«, sagte sie. Sie deutete auf die roten Linien, die sich an den Stellen über sein Gesicht und seinen Hals zogen, an denen die Haut trotz der Verbände sichtbar war. »Siehst du das, Rulfan von Britana? Die Wunden sind entzündet, und die Entzündung wandert zu seinem Herzen.«
    »Was willst du damit sagen?« Rulfan schluckte, seine Stimme klang hohl.
    »Er wird sterben.«
    »Kannst du nichts tun?«
    »Was ich kann, tue ich bereits.« Sie träufelte dem Besinnungslosen ein fiebersenkendes und entzündungshemmendes Pflanzenextrakt ein. Danach hängten sie sich die Trageriemen um die Schultern und trugen den Bewusstlosen zu einem Wäldchen aus halbverdorrten und von rötlichem Staub bedeckten Eukalyptusbäumen, das etwa drei Kilometer vom Schutt des Uluru entfernt lag. Hierher hatten sich ein Schafstitan und zwei Mammutwarane geflüchtet.
    Rulfan war entschlossen, alles zu unternehmen, um Maddrax zu retten. Mauricias Möglichkeiten schienen erschöpft. An wen aber konnte er sich sonst noch wenden? Bei den Telepathen – den ehemaligen Telepathen, um genau zu sein – hatte er sich erkundigt, ob irgendjemand von ihnen auf dem Weg zum Uluru auf Technos gestoßen war.
    Einen Mann

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