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200 - Die Suche beginnt

200 - Die Suche beginnt

Titel: 200 - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Michael Schönenbröcher
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ganz aus dem Loch. »Du bist mein Gefangener, kapierst du endlich?« Er nahm seine Axt, packte den halb erleichterten, halb geschockten Richards an der Fessel und riss ihn hoch.
    »Aber Paulie, das ist doch Wahnsinn!« Richards stolperte hinter dem Jüngeren her. Er konnte einfach nicht fassen, was geschah. »Du bringst dich selbst an den Galgen, das wäre doch jammerschade um dich.«
    Canterbury antwortete nicht, sondern zerrte ihn hinter sich her zu der Stelle, wo sie Jackson Sieben entdeckt hatten. »Ich werde ein gutes Wort bei Nummer Eins für dich einlegen, Paulie, ehrlich! Wir haben immerhin die Panzer gefunden! Dein Großvater wird stolz auf dich sein! Deine Rehabilitierung ist so gut wie sicher…!«
    Am Flugpanzer angekommen, tippte Canterbury jun.
    den Code in das Funkgerät. Die Einstiegsluke öffnete sich. Er band Richards am Haltebügel der Schleuse fest und stieg hinauf ins Cockpit. Zwei Skelette in Schutzanzügen hingen dort in den Sesseln. Er aktivierte den Bordrechner und öffnete die Heckluke zum Laderaum. Im Waffenschrank fand er einen schweren Laserblaster. Er hängte ihn sich über die Schulter.
    Anschließend kletterte er wieder nach draußen, band Richards los und stieß ihn zum Heck. Dort sperrte er ihn in die kleine Warenschleuse ein.
    »In den nächsten Tagen wird sich entscheiden, wem du künftig in den Arsch kriechen darfst, Dany«, sagte er bissig. »Wenn die Würfel gefallen sind, lasse ich dich wissen, welches Arschloch es sein wird.« Er verschloss die Schleuse und ging zurück ins Cockpit.
    Die Leichen schaffte er nach draußen. Sie waren relativ gut erhalten. Danach aktivierte er die Ortungsinstrumente und suchte das Flugfeld nach Jackson 1 ab. Zwei Stunden später hatte er den dritten vermissten Flugpanzer gefunden. Er startete Jackson 7
    und flog zu dem angepeilten Ort. Mit dem Code, den Rebekka Bloom ihm gegeben hatte, öffnete er auch die Einstiegsluke des Flaggpanzers des Premiers. Vier Tote fand er in ihm. Auch sie waren noch kaum verwest in ihren Schutzanzügen. Einen nach dem anderen schleppte er nach draußen. Vom Cockpit aus funkte er anschließend die Bunkerzentrale an.
    ***
    Die Ablösung kam zwei Stunden zu spät.
    Glücklicherweise, sonst hätte Rebekka Bloom den Funkspruch von Jackson 7 verpasst. Draußen auf dem Gang vor dem ausgehängten Schott hörte sie schon Hagers Schritte, als die raue Stimme ihres Liebhabers aus dem Lautsprecher tönte. »Canterbury junior an Zentrale.«
    »Ich höre dich, Paulie, beeil dich, ich kann nicht lange reden.«
    »Ich hab den zweiten Panzer, jetzt nehmen wir den Scheißladen auseinander, würde ich sagen.«
    Hagers Schritte näherten sich der Zentrale. »Ich werde abgelöst«, flüsterte sie. »Nach der Versammlung melde ich mich bei dir. Verhalte dich unauffällig solange.«
    »Das ist nicht meine Stärke, Baby, das weißt du doch…« Rebekka Bloom unterbrach die Verbindung und stand auf. Hager betrat die Zentrale.
    »Tut mir Leid, Rebbie«, sagte Ronald Hager entnervt.
    »Die Müllverbrennungsanlage hat schon wieder gestreikt, und in Sektion IV hat ein Generator gebrannt! Seit wir wieder Energie haben, komme ich kaum noch zum Luftholen.«
    Rebekka Bloom räumte ihren Sessel vor der Instrumentenkonsole und eilte zu Tür. »Wir müssen doch alle auf mehreren Hochzeiten tanzen zurzeit.« Im Rahmen der ausgehängten Luke drehte sie sich noch einmal um. »Und ich fürchte, das wird sich so schnell auch nicht ändern.« Sie hob die Rechte mit dem gereckten Daumen. »Lassen wir uns davon nicht entmutigen, okay, Ronny?«
    »Okay!« Ronald Hager, ein ausgemergelter Mann Ende fünfzig, versuchte zu lächeln und erwiderte die Geste. »Lassen wir uns nicht entmutigen, Rebbie.«
    Rebekka drehte sich um und lief den Hauptgang hinunter. Sie stand unter Strom. Die nächsten zwei Stunden würden über die Zukunft der Bunkerkolonie Hermannsburg entscheiden. Entweder stürzte der Alte, oder die nächsten zehn Kolonisten würden sterben.
    Darunter sie und der Mann, den sie liebte.
    »Himmel, Paulie«, murmelte sie, als sie sich dem Durchgang zu Moses Jacksons Privaträumen näherte.
    »Ich hoffe, du baust keinen Mist.« Sie schob den Vorhang zur Seite, mit dem Jackson eine Tür improvisierte. Vor dem zweiten Vorhang blieb sie stehen und blickte in die Kamera im Türrahmen. Himmel, Paulie, dachte sie, ich hoffe wirklich, du baust keinen Mist.
    »Die Kamera funktioniert noch nicht, Nummer Zwölf«, rief Moses von innen. »Ich hab dich an deinem

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