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2001 Himmelsfeuer

2001 Himmelsfeuer

Titel: 2001 Himmelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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ließ sie den Schlüssel rasch wieder in seinem Versteck und das Kästchen in der Schublade verschwinden. Dann bat sie den, der draußen stand, einzutreten.
    Zu ihrem Erstaunen war es Lorenzo. Selbst auf diese Entfernung hin war ihm der übermäßige Genuss von Alkohol anzumerken. Luisa verkrampfte die Hände im Schoß. Jetzt, weniger als einen Tag vor ihrer Abreise, wollte sie ihr Vorhaben nicht aufs Spiel setzen. Als sie jedoch sah, dass sein Blick über die Truhen mit Kleidung und Geschenken schweifte, setzte ihr Herz aus. Er hatte es sich anders überlegt!
    Sie blieb kerzengerade sitzen. Egal, ob er in Erfahrung gebracht hatte, dass sie vorhatte, in Spanien zu bleiben. Lorenzo wachte nie vor Mittag auf. Sie würde sich mit Angela vor Tagesanbruch hinausschleichen und zur Küste begeben …
    »Kann sein, dass zwischen uns nicht alles gestimmt hat«, sagte er mit belegter Stimme, als wäre er nicht gewöhnt, mit ihr zu reden. »Jedenfalls war’s nicht so, wie’s zwischen Mann und Frau sein sollte. Aber ich habe dich geliebt, Luisa.
Dios mío,
ich habe dich geliebt.«
    Trotz eines Anflugs von Grau in seinem Haar und der vom Aufenthalt im Freien gegerbten Haut war Lorenzo noch immer ein gut aussehender Mann. Seine Haltung verriet den Soldaten, der er gewesen war. Aber er beeindruckte sie nicht mehr wie früher, damals in Mexiko, als sie jung und verliebt gewesen waren. Seit dem Tag, da sie ihre gemeinsame Tochter zur letzten Ruhe gebettet hatten, hatte Luisa ihm ihren Körper verweigert. Vor elf Jahren, bei ihrem Anrufen der Heiligen Jungfrau, sie möge ihr ein weiteres Kind schenken, hatte sie auf ein Wunder gehofft, denn selbst im Hinblick darauf, nochmals zu empfangen, hätte sie Lorenzo nicht in ihr Bett gelassen. Ein Wunder war geschehen – die Jungfrau hatte ihr ein bereits größeres Kind geschickt und neben der Demütigung der körperlichen Vereinigung auch noch die mit der Niederkunft einhergehenden Schmerzen erspart.
    Sie verhielt sich ganz still. Er sprach wie ein Mann, der zu einem Geständnis anhebt. Sie stellte sich darauf ein.
    »Du kannst nicht nach Spanien fahren.«
    Sie blieb ruhig. »Läuft die
Estrella
nicht aus?«
    »Die
Estrella
läuft aus, aber du bleibst hier.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Wir haben nicht das Geld für die Passage.«
    »Aber ich habe Kapitän Rodriguez bereits bezahlt.«
    »Ich habe es mir zurückerstatten lassen.«
    Sie starrte ihn ungläubig an. »Du hast es dir zurückerstatten lassen?«
    »Das Geld schuldete ich anderen. Noch weitaus mehr sogar.« Lorenzo wirkte verlegen, fühlte sich wohl fehl am Platze in diesem Zimmer voller Blumen und bunter Teppiche und kleiner Heiligenbilder. »Ich hab eine Pechsträhne gehabt. Spielschulden angehäuft. Außerdem viel Geld in ein Schiff investiert, das nach China unterwegs war, mit einer Ladung Pelze im Austausch für Gewürze, dann aber vor den Philippinen gesunken ist.« Er brach ab, schaute mal hierhin, mal dorthin, nur nicht zu seiner Frau.
    »Unser gesamtes Geld ist weg?« Sie war bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, wie empört sie war. Dieser Narr! Wer gab ihm das Recht, ihr gemeinsames Vermögen durchzubringen? Aber Luisa behielt die Nerven. Verlier jetzt nicht die Beherrschung, beschwor sie sich. Muntre ihn auf. Halt ihn hin. Tu irgendetwas, bis du mit Angela auf der
Estrella
bist. »Dann verkaufen wir eben etwas.«
    Er ließ den Kopf hängen. »Da gibt’s nichts zu verkaufen.«
    »Da ist doch so vieles, was uns gehört, Lorenzo«, sagte sie nachsichtig und wies auf die kostbaren Möbel, das Bett, das Silber, die Wandbehänge.
    »Frau, dir gehören nicht mal die Knöpfe an deinem Kleid.« Weder Missmut noch Ungeduld noch Verärgerung lagen in seiner Stimme. Wie eine Feststellung hörte es sich an, wie eine Bemerkung zum Wetter.
    Sie blickte hinunter auf die Perlenknöpfe an ihrem Mieder, dann zu ihm auf. »Wie kannst du alles verloren haben?«
    »Ist nun mal so. Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen. Ich hab mein Bestes versucht.«
    Die Niederlage war in seinen Augen abzulesen, sogar Bestürzung und Enttäuschung. Wo war ihr tapferer Hauptmann, der ihr so viel versprochen hatte? Hatte er selbst seinen Stolz verspielt? »Und der Rancho … gehört uns nicht mal mehr der?«, hauchte sie.
    Seine Züge hellten sich auf. »Was die angeht, Luisa, da gibt’s eine gute Nachricht! Ich habe einen zahlungskräftigen Mann gefunden, der für meine Schulden aufkommt. Als Gegenleistung wird ihm der Rancho mit allem Drum und Dran

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