Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2002 - Einsatz für Bully

Titel: 2002 - Einsatz für Bully Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
des Gefängnisses abzog und die Funkzentrale sowie weitere wichtige Stationen mit Leuten seiner Leibgarde besetzte. Auf diese Weise schloß er aus, daß sich in seiner unmittelbaren Umgebung arkonidische Agenten aufhielten.
    Daß es sie gab, bewies das Auftauchen der Flotte. Niemand außer den Wirtschaftsführern und den Bewohnern des Palastes hatte von der Ankunft der terranischen Delegation Kenntnis erhalten. Nicht einmal die alten Agrar-Mogule in der wieder aufgebauten Stadt Hunnak hatten davon gewußt, und die waren für Kontakte in alle Winkel der Galaxis bekannt, vor allem in die Eastside.
    Die Funkzentrale meldete sich bei Xerkran-Par.
    „Der Mascant möchte sich mit dir wegen eines Vorfalls im Palast unterhalten", teilte der Gardist mit. „Nimmst du das Gespräch entgegen?"
    „Laß ihn warten! Ich halte mich derzeit nicht im Palast auf und kehre erst kurz vor der Abenddämmerung zurück. Sag ihm das! Es wird nichts von Bedeutung sein, denke ich."
    Er wußte, daß es in den Bädern des Palasts zu Auseinandersetzungen gekommen war. Arkoniden hatte mehrere Männer und Frauen seines Volkes getötet und andere verwundet. Offiziell waren die Soldaten längst in ihr Schiff zurückgekehrt. Xerkran-Par wußte jedoch, daß sie sich als Gefangene in einer der Sumpfstationen befanden. Dort würde sie ihr Schicksal ereilen, sobald Kraschyn dies provozierte.
     
    5.
     
    Nach dem Machtverlust im Galaktikum und dem Ende der Auseinandersetzungen zwischen den drei Reichen Enshgerd-Ahk-Bund, Trukrek-Hun-Reich und Guragkor-Gmen-Allianz herrschte auf Topsid relative Ruhe. Die Echsen beugten sich den Realitäten und gaben sich zumindest vordergründig mit der Einsicht zufrieden, daß ihr Volk nie eine beherrschende Rolle in der Milchstraße spielen würde. Sie verlegten sich darauf, von den Veränderungen und Machtwechseln zu profitieren.
    In der Zeit nach dem Diktator Monos waren sie zunächst auf die LFT als Vordenker angewiesen und lebten nicht schlecht dabei. Seit ihrem Beitritt zum Forum Raglund hatte sich das ein wenig geändert. Ein gewisser politischer und ökonomischer Druck durch die LFT existierte aber nach wie vor. Er hatte dazu geführt, daß die Topsider vor ungefähr zwanzig Jahren die Teilung in drei Machtblöcke überwunden hatten.
    Xerkran-Par trug seitdem den Titel eines Gouberneurs von Topsid und war damit faktisch König seines Volkes. In dieser Zeit hatte er die 24 Planeten zum „Erblühen" gebracht. Raglund war fern, und der Wohlstand kam von der LFT, in deren Herrschaftsgebiet das kleine Reich lag.
    Die Topsider fühlten sich den Terranern dadurch nicht enger verbunden als anderen Völkern oder Machtblöcken wie das ferne Forum Raglund, nämlich gar nicht. Wenn sie etwas taten, dann nur um ihres eigenen Vorteils willen. Dabei entwickelten sie eine erstaunliche Weitsicht und waren sich auch nicht zu schade, andere ans Messer zu liefern.
    Im Fall der Invasion durch die Arkoniden sah alles danach aus, als würden sich die Echsenwesen durch die eigenen Schuppen stechen.
    Zumindest sah Cistolo Khan das so, und er war sicher, daß sich seine Einschätzung bald bewahrheitete. Im dritten Stockwerk über dem Erdboden hielt er an und deutete zur Balustrade mit den großen Panoramafenstern hinüber. Durch das Panzerglas erhaschten die Männer und Frauen einen Blick auf die Mega-Ebene. In der Ferne, vor der Kulisse des grauweiß schimmernden Onzrak-Gebirges, ragten die bizarren Bauten der alten Stadt Kerh-Onf in den Himmel. Dazwischen, umgeben von mehreren künstlich angelegten Seen und Sumpflandschaften, lag der Raumhafen.
    Die fünf Riesenkugeln erlaubten keinen Blick auf die Hafengebäude. Hunderte von Gleitern und anderen flugfähigen Einheiten umschwirrten die arkonidischen Schlachtschiffe. Allein ihre stumme Anwesenheit auf der Oberfläche Topsids stellte eine unverhohlene Drohung dar. Wenn die Giganten mit voller Beschleunigung ihrer Feldtriebwerke starteten, blieb von Kerh-Onf und dem Palast kein Stein auf dem anderen.
    „Luftlinie sind es noch zweihundert Meter bis ans Ziel", informierte Cistolo seine Begleiter. „Höchste Wachsamkeit ist geboten."
    Ihr Ziel lag im fünften Obergeschoß. Es handelte sich um eine technisch veraltete und selten benutzte Datenzentrale des Palastes. Agenten des TLD hatten sie bereits vor Jahrzehnten ausgekundschaftet und immer wieder überprüft. Sie gehörte zu den schachtelförmigen, den Innenhof umschließenden Strukturen des Palastes. Und sie war einzig und allein über

Weitere Kostenlose Bücher