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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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das Nowikow’sche Prinzip der Selbstübereinstimmung.
    »Stimmt.«
    »Nun, das bedeutet nur, dass ich nichts tun werde, was irgendetwas widerspricht, das wir schon wissen. Über die Vergangenheit, meine ich.«
    »Ja, okay, aber was ich nicht verstehe: Wenn du schon getan hast, was du damals getan hast, warum graben wir dann nicht einfach diese Gräber auf und überspringen es, dich zurückzuschicken?«
    »Dann hätte ich es ja nicht getan. No Way hat mich auch danach gefragt, und …«
    »Das verstehe ich eben nicht. Mir kommt es vor, als hätten wir noch immer so ein Großvaterproblem.«
    »Nun ja, es ist, als wenn … hmm. Soweit es uns betrifft, also dich und mich, ist die Vergangenheit nur eine historische Aufzeichnung? Ja? Also kann ich zurückgehen und dort eine Menge tun, aber nichts, was ich tue, wird die Vergangenheit ändern, wie wir sie kennen. Nur weil wir zum Glück so gut wie nichts über diese Stadt wissen, oder über diese ganze Gegend hier, sind meine Möglichkeiten, etwas zu tun, nicht fürchterlich eingeschränkt.«
    »Okay«, sagte sie, »aber angenommen, du gehst jetzt zurück und erfindest damals das Schießpulver. Das würde doch alles ändern.«
    »Nein, nein. Das könnte ich zwar tun. Aber wenn ich es täte, wäre das Schießpulver hier nie ein besonderer Erfolg gewesen. Jedenfalls hätte es keine so große Wirkung ausgeübt, dass wir davon wüssten. Vielleicht habe ich so etwas getan, und dann benutzten es die Leute eine Weile und vergaßen es wieder, und alles, was darüber niedergeschrieben wurde, ging verloren. So was könnte passieren. Und dann findet ihr da unten morgen vielleicht einen zwölfhundert Jahre alten Krug mit Schießpulver. Das wäre sehr gut möglich.«
    »Ich weiß nicht … irgendwie passt es immer noch nicht.«
    »Es ist einfacher zu verstehen, wenn du dir die Gleichungen ansiehst«, sagte ich. »Es mit Worten zu erklären … weißt du, das ist, als würdest du versuchen, einen Origami-Nashornkäfer aus einem Klebezettel zu falten.«
    »Na schön, dann habe ich ja Hausaufgaben zu erledigen.«
    »Ich würde mir keine großen Sorgen darüber machen.«
    »Ich mache mir keine Sorgen, ich bin nur ein bisschen nervös.«
    »Na, danke«, sagte ich.
    »Ja. Du bist mein Freund.«
    »Vielleicht sollte ich es nicht erwähnen, aber auch ich hege leicht zärtliche Gefühle«, sagte ich.
    »Reden wir später darüber.«
    »Genau.« Die Maske der Gefühllosigkeit, dachte ich. Die Maske der Gefühllosigkeit! Die Maske der Gefühllosigkeit!
    Wie ich schon sagte, hatte ich mich in letzter Zeit fast ständig in einem Zustand des Entsetzens befunden, zuerst natürlich – wie jeder – während der Schrecknisse in Disney World und dann wegen der Sache mit 4 Ahau. Und kaum war ich darüber hinweggekommen, war es bereits Zeit, mir darüber den Kopf zu zerbrechen, was mir im Guten Alten Mayalande so alles bevorstände. Es war, als würde seit über einem Monat in meinem Magen ein riesiger Klumpen Eis schmelzen, ohne jemals wirklich zu verschwinden. Aber gleichzeitig hatte ich in den letzten paar Wochen danach gefiebert, mich endlich auf den Luonenstrahl zu setzen und die Sache hinter mich zu bringen. Ich hatte Jed 2 sein wollen, das heißt, derjenige von mir, der in der Zeit zurückgeht. Jetzt aber wollte ich immer das Ich sein, das hier zurückblieb, hier im 21. Jahrhundert, auch wenn nicht mehr besonders viel Zukunft übrig wäre. Nur wegen Marena. Andererseits … ach, hör doch auf, Jed, du träumst. Was bringt dich auf den Gedanken, dass sie wirklich so total auf dich abfährt? Sie ist eine kleine rote Corvette. Lass die Dinge geschehen oder nicht geschehen. Okay? Okay.
    Lisuarte duckte sich wieder unter der Tür durch. »Es sieht alles sehr gut aus«, sagte sie.
    »Klasse«, sagte ich. Beruhige dich, Jed.
    »Okay.« Marena und sie senkten das Klo auf den Sandsackstapel hinter meinem Kopf. »Schieben Sie sich ein bisschen nach hinten. Heben Sie bitte den Kopf. Gut.« Sie lenkte meinen Kopf in den Ring und befestigte ihn mit ihrem Knetgummi an Ort und Stelle. »Ist das zu fest?«
    »Nein, prima«, sagte ich. Sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Luftsitz wackelt pas…
    »Okay. Fangen wir an. Glauben Sie, Sie können sich konzentrieren?«
    »Kein Problem.«
    »Okay«, sagte Marena. Ich hatte darum gebeten, dass sie wieder das Frage-Antwort-Spiel machte, und alle waren einverstanden gewesen. Sie hielt inne und lauschte auf ihren Ohrhörer. »Taro lässt grüßen«, sagte sie. Er

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