2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato

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war bei dem BTP -Team am Stake, von wo man Marena die Fragen übermittelte und die Messwerte meiner Reaktionen analysierte.
    Ich sagte Hi.
    »Gut, wir haben T minus zwanzig Sekunden, beginnen wir mit der Aufnahme«, sagte Lisuarte. Sie berührte ihr Netphone, und ein diskretes Summen war zu hören, als die Magnete, die um meinen Kopf rotierten, auf volle Geschwindigkeit beschleunigten. Ich konzentrierte mich auf das Stück Sternenhimmel, das ich durch die Tür im Zwergenformat sehen konnte. Der Komet Ixchel war gerade eben zu erkennen, ein wenig eindrucksvoller blauer Schmierstreifen vor dem Steinbock.
    »Alles läuft«, sagte Lisuarte.
    »Okay, Jed«, sagte Marena. »Erste Frage: Wie viel ist neun Fakultät?«
    »Äh, Augenblick. 362880.«
    »Welchen Tag haben wir heute?«
    »Den 20. März 2012«, sagte ich. Verwirrenderweise war es, obwohl wir unseren D-Day Freaky Friday nannten, gar kein Freitag. »Das ist 1 Erdkrötin, 12 Dunkles Ei. Und in – «
    »Okay. Was war heute in den Nachrichten?«
    »Nun … es gibt diese große Projekt, wo sämtliche todkranken Menschen in Florida Abschiedsvideos aufnehmen, die alle in ein riesiges Museum kommen. Und ungefähr achttausend darunter sind Kinder.« Hoppla, dachte ich. Sie ist eine Mutter. Red nicht über tote Kinder. Max geht es zwar gut, aber trotzdem. Mütter sorgen sich. Allerdings war es kein Wunder, dass mir das herausgerutscht war, denn ich hatte am gleichen Tag mehrere von diesen Filmengesehen, aus einem dämlichen Gefühl der Verpflichtung heraus, glaube ich, und sie spukten mir noch immer im Kopf herum. Ich meine, so etwas hätte selbst Josef Stalin das Herz gebrochen. Ich wechselte das Thema.
    »Die Vereinigten Staaten … na ja, sie entwickeln sich zu einem totalitären Staat à la China«, sagte ich. »An jeder Straßenecke ist ein Kontrollpunkt. Und gestern wurde das Operationsfreiheitsgesetz genehmigt, durch das die Kontrolle über die Streitkräfte in der Exekutive zentralisiert wird.« Sie sagte nichts, daher redete ich weiter. »Die Überlegung dahinter ist, dass es ungefähr fünfmal so viele Opfer gekostet hat wie der eigentliche Anschlag, als die unterschiedlichen Abteilungen des Militärs aufeinander schossen, also … na, sie setzen damit praktisch die Habeas-Corpus-Akte außer Kraft, und deshalb, na ja, plant man schon seinen Umzug nach Schweden. Und für Blutplättchen gibt es noch immer eine lange Warteliste, deshalb ereignet sich in Tampa und Miami praktisch jede Nacht ein Blutaufruhr. Und das Sperrgebiet ist jetzt offiziell zum Nationaldenkmal erklärt worden, sie ist jetzt also die weltgrößte qarafa .«
    »Was ist denn das?«, fragte sie.
    »Das ist so eine Art Stadt der Toten. Eine Nekropole. Abgespalten und zum Tabu erklärt.«
    »Okay. Die Hauptstadt welchen Landes ist Abuja?«
    »Was? Oh, äh … Nigeria.«
    »Buchstabiere ›Kaleidoskop‹.«
    »K, A, L«, sagte ich. »Äh, I, D, O, S, K, O, P.«
    Statt mir zu sagen, ob es richtig war oder nicht – was sowieso keine Rolle spielte –, hielt sie inne und hörte jemand im Stake zu.
    »Okay, sie sagen, es sieht gut aus«, sagte sie. Offenbar kamen alle meine kleinen Gedankchen gut durch. Und im Augenblick strömten sie bereits mit einem Fuß pro Nanosekunde durch Quadrillionen von Planck-Einheiten der Raumzeit. Aber natürlich hatte ich nichts von der Reise gespürt und würde auch nichts spüren, genauso wenig, wie Sie bei einem Telefongespräch spüren, wie das digitale Duplikat Ihrer Stimme in den Weltraum hochgeschossen wird, von zwei Satelliten abprallt und auf der anderen Seite der Erde ankommt.
    »Gehen wir das Missionsprofil noch einmal durch«, sagte Marena.
    »Gut.« Sie wollten dafür sorgen, dass es das absolut Letzte wäre, das ich vergaß, selbst wenn sich frühzeitig Tumore entwickelten. Ach, habe ich vergessen, das zu erwähnen? Der Transfer hatte eine problematische Nebenwirkung: 9-Reißzahn-Kolibri würde so viel Gammastrahlung abbekommen, dass sich binnen eines Jahres ernste Krebsgeschwulste entwickeln würden. Wir nahmen an, dass uns ungefähr acht Monate blieben, um das Spiel zu lernen und die Information ins 21. Jahrhundert zu senden. Danach …
    »Okay«, sagte Marena. »Dreizehn?«

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    »Erstens, bei allem Alltäglichen mitspielen«, antwortete ich.
    »Richtig«, sagte Marena.
    Sobald ich den Körper von 9-Reißzahn-Kolibri übernommen hatte, kam es vor allem darauf an, auch dann nicht in Panik zu geraten, wenn ich desorientiert oder unschlüssig