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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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will, es war zumindest möglich, dass ich es schaffte, und 2 JS musste sich große Sorgen machen, dass ich es versuchen könnte.
    Daher vermutete ich, dass ich mich, wenn ich abzuhauen probierte oder auch nur den Versuch stiften zu gehen plante, binnen einer Sekunde wie eine Weihnachtsgans verschnürt wiederfinden würde.
    Trotzdem, dachte ich, vielleicht wäre es doch das Richtige. Vergessen wir nicht, dass Frau Koh die Urheberin des Spiels im Codex war. Stimmt doch, oder? Selbst wenn sie hier und heute nicht die berühmteste aller Addierer ist – laut 2 JS wäre das entweder 11-Wirbel, der den ixianischen Ozelots angehörte, oder Gesottener Tapir, der für Pacal den Großen in Palenque arbeitete –, so ist sie dennoch vielleicht diejenige, die du am ehesten auf deine Seite ziehen solltest. Vielleicht war sie jemand wirklich Besonderes, gehörte zu den großen Addierern, der Art, wie 2 JS irgendwann einmal gesagt hatte, nur einmal in einem B’ak’tun vorkamen. Wenn ich es schaffte, zu ihr vorgelassen zu werden, ging hinterher vielleicht alles wie geschmiert. Vielleicht wusste sie alles und konnte uns alles offenbaren, was wir wissen wollten. Vielleicht konnte sie uns gleich sagen, wer der Doomster ist. Dann brauchte ich dem Team Chocula nur seinen Namen übermitteln, und die Welt des 21. Jahrhunderts war gerettet. Vielleicht legte sie sogar noch ein paar Börsentipps drauf. Wenn / falls ich zurückkehrte, wäre ich reicher als Prinz al-Walid ibn Talal Al Saud. Also mach mit, Jed. Fürs Erste. Nur nicht übertreiben.
    Ich fragte, ob die Leute, die uns folgten, aus Teotihuacán sein könnten. Hun Xoc sagte, sie könnten von jemandem dort angeworben sein, aber warum sollte das jemand tun wollen? Und Frau Koh – oder die zweiundzwanzigste Tochter der Seidenweberin, wie er sie nannte, um ihr Uay nicht auf sich aufmerksam zu machen – hätte niemanden anwerben müssen, denn sie war eine Neun-Schädel-Addiererin. Sie hätte längst in einem ihrer Spiele gesehen, dass wir kommen.
    Stimmt, sagte ich. Das glaube ich nicht, dachte ich. Egal wie großartig sie ist, das Spiel ist keine Kristallkugel …
    Das Meer.
    Huh. Es war das erste Mal, dass ich diesen präkambrischen Geruch von Salz oder genauer gesagt von Salzwasserlebewesen in die Nase bekam. Ich blickte zu den anderen. Man konnte sehen, dass sie es ebenfalls rochen, weil ihre Bewegungen schneller wurden. Wir waren fast am Rand der trockenen Welt angelangt. Morgen würden wir draußen auf dem Golf sein, auf den Handelsrouten ins Reich der Schneiden und zum See der Schwingen.



(42)
    An einem Treffpunkt an der Küste, einem versteckten Strand fünf Kilometer nördlich der Flussmündung, warteten zwei Seekanus und ihre Mannschaften mit den vorausgelaufenen Männern. Das konnte kein großes Geheimnis sein, denn wir waren an die dreihundert abgerissene Gestalten, die an einem buttergelben Sandstrand standen, wo ansonsten nur die schwarzen Lavazacken und der in der Brandung schaukelnde Kadaver eines Zitronenhais störte. Es gab eine Verzögerung, als der Besitzer der Kanus sagte, dass die Paddler wegen des Vulkanausbruchs Angst hätten, von der Erdkröte gekocht und gefressen zu werden, und dass wir uns weiter vom Festland entfernen müssten, als man gemeinhin für ungefährlich hielt. Darum trieben sie uns natürlich auf einen höheren Preis hoch, als vor ein paar Stunden vereinbart worden war. Außerdem mussten wir einen örtlichen, hoch angesehenen k’al maac anheuern. Er war, was man in Südafrika einen Wasserdoktor nennt, jemand, der einen über Wasser hielt, indem er permanent sang oder Babyöl auf die Wogen goss oder was auch immer tat. Ich hielt ihn für einen Schwindler, sah aber später, dass er eine eigentümliche und für meine Begriffe vereinfachte Version des Spiels benutzte, um das Wetter auf See auszubaldowern. 18-Toter-Regen übernahm das Feilschen, und schließlich konnten wir einladen. Unsere Nachhut blieb am Ufer. Sie würde die Augen offen halten, ob wir weiterhin verfolgt wurden, und später zu uns aufschließen. Wir brachten den Wiegern des Nordwestens ein Blutopfer und legten ab.
    Vielleicht hat es nicht den Anschein, als könnten zweihundert Leute in zwei Kanus passen, aber es waren keine Rindenkanus, wie man sie aus Indianerfilmen kennt. Ich schätzte, dass sie dreißig Meter lang und zweieinhalb Meter breit waren, Einbäume aus Mahagonistämmen vom Kaliber Luna, Königin der Rotholzgewächse. Das vordere Kanuhatte am Bug einen langen

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