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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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Interessantes verfügt. Das ist doch wirklich ein Grund, sich Sorgen zu machen, oder? Angenommen, Warren oder jemand anderer führt das Spiel auf die nächste Ebene – was dann? Vielleicht gehört der Firma dann am Ende alles, und sie beherrscht die Welt? Das ist, als hätte Taro das Manhattan-Projekt geleitet, nur dass er nicht für das Kriegsministerium arbeitete, sondern von Marvel Comics gesponsert würde.
    Vielleicht sollte ich einfach alles, was ich über das Spiel weiß, ins Internet stellen. Vielleicht noch heute Nachmittag. Ich hatte schon eine ganze Weile darüber nachgedacht und das meiste bereits zusammengeschrieben. Dann hätte zumindest jeder Zugriff darauf. Ich hatte es immer wieder aufgeschoben, weil … nun, aus mehreren Gründen. Mir kam es vor, als wüsste ich noch nicht alles. Das Spiel war nach wie vor schwierig zu erlernen und noch schwieriger zu meistern. Außerdem wollte ich mich mithilfe des Spiels um gewisse Dinge kümmern, ehe ich irgendwelche Aufmerksamkeit auf mich zog. Ich wollte es eigentlich nicht erwähnen, aber ich finde, ich sollte ehrlich zu Ihnen sein, wo wir uns nun schon ein bisschen besser kennen … also, in Wirklichkeit sparte ich, um für die Ermordung von García-Torres ein Kopfgeld auszusetzen. Heutzutage ist so etwas nicht mehr ganz einfach, weil die Leute, die solch einen Auftrag annehmen, sich später gegen einen selbst wenden, sofern sie den Job überhaupt ausführen. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob es wirklich gut wäre, das Spiel öffentlich zu machen. Vielleicht wäre es wie mit Kernwaffen – es ist schlimm genug, dass ein paar Dummköpfe von Politikern sie haben, aber das ist immer noch besser, als wenn sie jedem Verrückten auf diesem Planeten zur Verfügung ständen.
    Nur ist die Frage doch: Wenn Warren versucht hat, die Sache geheim zu halten, wieso hatte man Taro dann erlaubt, mit Time darüber zu sprechen? Wenn Warren nicht verhindern konnte, dass der Codex veröffentlicht wird, weil zu viele Maya-Forscher davon wussten, hätte man Taro doch sicher auffordern können, irgendetwas Lauwarmes von sich zu geben …
    »Möchtest du das aktuelle Spielbrett sehen?«, fragte er.
    »Sicher«, antwortete ich.
    »Ich sollte es dir nicht zeigen, weil es streng geheim ist, aber du hast mitgeholfen, es zu entwickeln, und ich weiß, dass wir dir vertrauen können.«
    »Danke«, sagte ich. Verdammt, ich war ein richtiger pisado gewesen. Es schnürte mir ein bisschen die Kehle zu.
    Taro klickte es auf den Bildschirm:

    Hoppla, dachte ich. Simpel. Elegant. Manchmal sieht man etwas nur an, und es ist sofort offensichtlich, dass es stimmt .
    Verdammt. Warum war ich nicht darauf gekommen?
    »Hm«, machte ich. »Und das basiert jetzt auf dem Codex … äh, Nymphenbergis?«
    »Ja, größtenteils«, antwortete er.
    Ich verbrachte eine halbe Stunde damit, auf dem Brett herumzuklicken, versuchte unterschiedliche kalendarische Festsetzungen und gewöhnte mich an die Schnittstelle. Sich darauf einzustellen war nicht so schwierig, wie ich gedacht hätte. Man ist geneigt zu glauben, dass Spielbretter immer die gleiche Größe haben, etwa neun Kästchen für Tic-Tac-Toe oder vierundsechzig Felder beim Schach. Das stimmt aber nicht. Manche Lehrer bringen Neulingen das Schachspiel auf Brettern mit sechsunddreißig Feldern bei. Sh¯ogi, japanisches Schach, hat einundachtzig Felder. Ein Standard-Go-Brett hat 361 Schnittpunkte, aber selbst ernsthafte Spieler spielen manchmal schnelle Partien auf Brettern mit nur einundachtzig. Ernsthafte Tic-Tac-Toe-Spieler benutzen größere oder mehrdimensionale Bretter.
    Im feudalen Japan spielten Generale und Höflinge Sh¯ogi auf Brettern mit 625 Feldern, die mit allen möglichen schrägen Steinen wieblauen Drachen, bösen Wölfen und betrunkenen Elefanten vollgestellt waren. Und natürlich spielten Kirk und Spock in den Episoden 1.2, 1.3, 1.20 und 3.14 Schach auf dem Brett mit drei Ebenen, das man heute als Replik von Franklin Mint kaufen kann. Beim Opferspiel ist es das Gleiche – man kann es auf einem größeren oder kleineren Brett spielen, ohne die Regeln ändern oder sogar die Strategie allzu weit anpassen zu müssen. Allerdings kann es lange dauern, bis man in diesem neuen Maßstab wirklich gut zu spielen versteht. Zehn Jahre lang hatte ich wenig anderes zu tun, als herumzuprobieren. Verdammt, das hier ist das wahre Echte, dachte ich. Wenn ich diese Version benutzt hätte, dann hätte ich mittlerweile nicht nur Millionen verdient,

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