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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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mehrere.«
    »Ja.«
    Ein paar Sekunden lang standen wir uns gegenüber. Schließlich schlug ich vor, Taro anzurufen und ihn zu fragen, was er davon halte.
    »Also gut«, sagte Marena. »Sie rufen ihn an. Ich möchte mich noch etwas umsehen.«
    Ich tat, was sie sagte. Es war bald sechs Uhr abends, also ging es auf das Ende von Taros neunzehnstündigem Arbeitstag zu, aber er war noch im Institut. Er sagte, wir sollten zu ihm kommen. Ich entgegnete, ich würde kommen, wisse aber nicht, ob Ms Park michbegleiten werde. Sie hatte sich ihr Ohrendingens aufgesetzt und erteilte Anweisungen.
    »Halten Sie ihn nur unter Kontrolle, und bleiben Sie dran«, sagte sie zu jemandem und wandte sich dann an mich. »Sehen Sie sich das an.« Sie schwang einen Monitor herum. Darauf stand, dass zu dieser Jahreszeit »Täglich mehr als eine Viertelmillion Besucher nach Orange County« kämen. Das Display zeigte eine Liste von Ereignissen am 28. Dezember im größeren Umkreis von Orlando. Es gab ein jamaikanisches Straßenfest, eine Concept-Car-Ausstellung, eine Oldtimer-Ausstellung, eine Flugschau, eine Parade für einen Trainer der Magic, der in den Ruhestand ging, eine Disney-Parade für Schneewittchen II mit dem üblichen Feuerwerk, ein Winterfest-Wiederbeleuchten des Millenium-Baums bei Ferien in aller Welt, ein Late Grinchmas bei Universal und eine Sondervorführung des Lichtspektakels der Osborne Familiy bei den MGM Studios. An der Capital One Bowl gab es eine Voreröffnungsfeier, die Magic gaben ein Demospiel in der Arena, die Marines exerzierten auf dem CityWalk, bei ChampionsGate gab es ein Vater-Sohn-Golfturnier. MegaCon, das große Comics-Science-Fiction-Fantasy-Rollenspiel-Spielzeug-und-was-weiß-ich-noch-alles-Ereignis fand in diesem Jahr zwei Monate früher in der neuen William Hendrix Harmony Hall statt und wäre an seinem dritten Tag. Der Internationale Rat der Inselstaaten tagte in der Stadt. Dazu kamen achtundzwanzig weniger wichtige Fachkongresse von Kieferorthopäden, Virologen, Immobilienmaklern, Dachdeckern, Dachdeckerzulieferern, Webdesignern, Sexspielzeugherstellern und Hypothekenexperten. An anderen Orten im Bundesstaat waren Marineübungen in Fort Lauderdale, eine große Regatta in Tampa und eine Fiesta Pan-Latino in Miami. Normalerweise wäre ich eingeschlafen, ehe ich die Liste zu Ende gelesen hätte, doch jetzt wirkte sie beinahe zu beängstigend, um langweilig zu sein.
    »Fällt Ihnen irgendetwas auf?«, fragte Marena.
    Nein, antwortete ich, und dass ich es auch nicht erwartet hätte, weil cuaranderos so nicht funktionierten. »Ich wünschte, ich wäre mehr Medium«, sagte ich, »aber das bin ich nicht, ich muss mich hinsetzen und – «
    »Okay, schon gut«, erwiderte sie, »was sollen wir Ihrer Meinung nach tun? Angenommen, Sie haben recht.«
    »Äh …«
    »Denn Sie wissen ja, wenn wir beide jetzt einfach Leute anrufen und unsere Erkenntnisse im Internet posten, wird uns kaum jemand allzu ernst nehmen.«
    »Nein.« Trotz allem fand ich den Augenblick Zeit, den ich brauchte, um zu genießen, wie sie »wir beide« ausgesprochen hatte.
    »Und selbst wenn Taro und seine Leute uns glauben, sind sie trotzdem nicht … Ich meine, sie haben für die eine oder andere Behörde gearbeitet, aber die meisten Vorhersagen, die sie machen, sind rein wirtschaftlicher Natur, und sie behalten sie im Haus. Es gibt keinen Fonds, keine Rundschreiben oder Berichte an Aktionäre oder so etwas.«
    »Verstehe«, sagte ich.
    »Deshalb bedeutet es nur wenig, wenn die etwas sagen, aber … Sie müssen, nein, wir müssen irgendwoher weitere Daten bekommen.«
    »Ganz klar.«
    Aus einer Schreibtischschublade nahm sie etwas, das wie ein altes grün lackiertes Zigarettenetui von Ronson aussah, zog eine filterlose Camel heraus, betrachtete sie, schob sie ins Etui zurück und legte es wieder in die Schublade.
    »Okay«, sagte sie. »Ein Gutes ist, dass Lindsay hervorragende Verbindungen zum HSM hat«, sagte sie. Ich nahm an, sie meinte damit das Heimatschutzministerium. »Wenn ich ihn dazu bringen kann, denen zu sagen, dass es ein Problem gibt, ist das vermutlich besser, als wenn es von uns kommt.«
    »Eindeutig«, sagte ich. Es war okay, wenn es so ging. Die andere Methode wäre, alles, was ich wusste, in so vielen Blogs wie nur möglich zu posten – alles über das Spiel, Taros Software, den Codex und so weiter. Irgendjemand auf der Welt kam damit vielleicht weiter.
    Marena sah mich an. Mich beschlich kurz der unheimliche Eindruck,

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