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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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nicht ein paar Leute schon gestern erkrankt?«
    »Ich glaube wohl.«
    »Tja.«
    »Sie glauben aber auch nicht, dass die Epidemie nichts damit zu tun hat, oder?«
    »Ehrlich gesagt, nein«, gab ich zu. »Vielleicht steckt mehr dahinter – ich weiß es nicht. Vielleicht hat der Verursacher den Codex auch gelesen und kam auf die gleiche Idee wie ich.«
    »Niemand hat den verdammten Codex gelesen. Ich meine, Sie können die Leute, die ihn auch nur gesehen haben, an den Fingern einer Hand abzählen. Das war nur irgend so ein Wirrkopf, darauf wette ich.«
    »Sie haben sicher recht.«
    Marena machte innerhalb von fünf Minuten ungefähr fünfzehn Anrufe, bei CNN Local, Bloomberg Local, dem Zivilen Frühwarnprojekt, der Polizei von Orlando, der Staatspolizei und der Parkdistriktspolizei. Nach allem, was ich mithörte, klangen sie allesamt unschlüssig. Sie rief Max’ Schule an, die Warren-Büros in Orlando und wenigstens fünf Freunde; alle drängte sie, die Stadt so schnell wie möglich zu verlassen. Sie sorgte dafür, dass alle außer dem Anruf auch eine Textnachricht erhielten. Sie versuchte, Taro zu erreichen, Taros Mitarbeiter und deren Netphones. Nichts. Das klang nicht gut. Verdammt. Mich inspirierte sie, und ich schickte eine Textnachricht an No Ways Mailbox in Mexiko-Stadt und bat ihn, mich anzurufen. Ich bekam Señora Villanueva ans Telefon und riet ihr, mit ihrer Familie und allen Leuten, die sie kannte, ins Auto zu steigen und nach Süden zu verschwinden. Sie fragte immer wieder: »¿Que? ¿Por qué?« , und am Ende sagte ich einfach »Por favor« und beließ es dabei.
    »Ich muss an einen Geldautomaten«, sagte Marena.
    Ich fragte sie, ob sie mit mir rede. So war es. »Ich habe Bargeld dabei«, sagte ich.
    »Nein, ich muss wirklich, ich habe nur ungefähr fünf Cent in der Tasche.«
    »Es ist mein Ernst, ich habe mein Panikgeld dabei. Davon habe ich wirklich … äh, viel. Sie brauchen nicht anzuhalten. Vielleicht funktionieren die Automaten ja gar nicht. Außerdem weiß ich, dass Sie mir das Geld zurückzahlen werden.«
    »Wie viel ist denn viel für Sie?«, fragte sie. Ich sagte es ihr. Sie sagte, okay, sie werde nicht anhalten. Sie wirkte ziemlich erleichtert. Im Wagen herrschte das allgemeine Gefühl, dass wir viel zu erschrocken waren, um vor übermorgen in die Vergnügungsparkhauptstadt der Welt zurückzukehren, selbst wenn es sich nur um eine folie aux deux handelte.
    »Es tut uns leid«, sagte die Frauenstimme meines Netphones. »Der Netphone-Abonnent, den Sie zu erreichen versuchen, ist im Moment nicht   …«
    »Haben Sie auch Schwierigkeiten mit Ihrem Telefon?«, fragte Marena.
    »Ich?«, fragte ich zurück. »Ja.«
    »…   nur fünfzig Cent«, sagte die synthetische Stimme, »können wir versuchen, Ihren Anruf in zweiminütigem Abstand wieder zu vermitteln   …«
    »Ich kann niemanden erreichen«, sagte Marena. »Ich versuche es mit Ihrem Apparat, wenn das okay ist.«
    Ich sagte, mir sei es recht, und legte am Netphone auf.
    »Wähl Jed DeLandas Nummer«, sagte Marena. Wie ein Trottel hielt ich mein Netphone hoch, als könnte die Verbindung dadurch besser werden, obwohl das Signal meilenweit in den Weltraum musste und dann zurückgestrahlt wurde. Wie auch immer, nichts tat sich.
    »Tot«, sagte ich. »Tut mir leid. Vielleicht haben sie – wer immer sie heutzutage sind – den großen Stecker aller Handynetze gezogen.«
    Ich schaltete auf Panaudio, einen neuen Dienst, der alle VoIP-Anbieter abfragt und angeblich alles erreichen kann. Zumindest das FBI benutzt ihn. Marena tat das Gleiche, und wir bekamen eine Verbindung. Das war ein angenehmes Gefühl. Außerhalb des Wagens erschien die Kommunikationslandschaft jedoch noch immer recht unklar. Ich kam zu einigen Leuten durch, aber nicht zu meinem eigenen Festnetztelefon, nicht zu irgendjemandem in Indiantown, und nicht zu No Way.Skype, UMA und drei andere große V o IP -Anbieter funktionierten nicht. Sieh es ein, Jed, deine Gelegenheit, irgendjemanden zu warnen oder von irgendjemandem Hilfe zu bekommen, ist verstrichen.
    Ich drehte mein Display, sodass Marena es nicht sehen konnte, und klickte mich zu Schwab durch. Disney hatte bereits alle Transaktionen eingestellt. Schlechtes Zeichen. An der Chicagoer Börse fragte ich nachbörsliche Optionen an. Mais war im Steigen. Verdammt, die Mistkerle reagierten schnell. Eines der schönen Dinge an Getreide ist, dass es immer steigt nach einer Krise, selbst nach einer kleinen. Wenn der Präsident sich

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