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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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sechseinhalb Kilometer von der guatemaltekischen Grenze entfernt. Der Sportkomplex bestand aus 800 und einem halben Hektar frisch gerodeter, perfekt kreisrunder Nebelwaldfläche mit einer gigantischen Rennstrecke von anderhalb Kilometern Durchmesser, die die Außengrenze bildete und Marena zufolge eine variable Oberfläche hatte, die an Pferde, Füße, Sleeker oder Autoreifen angepasst werden konnte.
    »Weshalb kreisen wir?«, fragte sie.
    »Wie bitte?«, fragte ich. »Oh.« Sie sprach über ihr Headset mit dem Piloten. Sie schwieg und hörte zu.
    »Ohren aus«, sagte sie und wandte sich mir zu. »Er sagt, der Beobachter der Luftraumüberwachung überprüft uns. Als wären wir ein Typhusschiff.«
    »Hmm. Verdammt.«
    »Ja.«
    Wir sanken auf 600 Meter. Im Zentrum des Kreises schälte sich das Hauptstadion – sie nannten es die Hyperbowl – aus dem schwarzen Dschungel. Es war ein gewaltiger Klotz aus elektrochromischem Glas, das unter seinem Spinnennetz aus Gerüsten beinahe fertiggestellt wirkte, von Halogenflutlichtern gepeitscht wurde und mit den blauen Funken der Elektroschweißgeräte gesprenkelt war.
    »Für die Special Olympics muss alles umgebaut werden«, sagte Marena. Sie kaute irgendetwas. »Das ist in zwei Jahren.« Wenn die Welt in zwei Jahren noch existiert , dachten wir beide. »Man muss mehr tun, als nur Rampen für die behinderten Sportler bauen. Man braucht besondere Plätze und muss gigantische Mobiltoiletten aufstellen und was weiß ich.«
    »Ich dachte, dieser ganze Planet wäre die Special Olympics.«
    Sie entgegnete, vor acht Jahren habe die Warren Group als Teil von Belizes Bewerbung für die Ausrichtung der XXXIII . Sommerolympiade angeboten, eine unabhängige Anlage hundert Meilen landeinwärts von Belize City zu errichten, um der Armut und den Verkehrsproblemen der Hauptstadt auszuweichen.
    »Der Witz ist, dass sie Belize eine Olympiade ausrichten lassen mussten, weil Belize niemals etwas gewonnen hat und niemals etwas gewinnen kann, solange Rumtrinken nicht zur olympischen Disziplin erhoben wird«, sagte sie. »Möchten Sie ein Nikotinkaugummi?«
    »Nein, danke, ich bleibe vorerst bei Vicodin.«
    »Nach den Spielen werden wir die Sportanlagen in Golfplätze umwandeln und den Komplex als Erholungsgebiet mit Maya-Thematik und an Neo - Teo angelehnten Aktivitäten betreiben, einschließlich Jaguargehege, einem modernen Erdwärmekraftwerk mit einem vulkanartigen Geysir und einer subventionierten Bevölkerung von über zehntausend ansässigen Maya-Kunsthandwerkern.«
    »Ich wette, das können Sie auch rückwärts aufsagen«, sagte ich.
    »Nein, aber ich wette, Sie können es.«
    »Stimmt. Ich glaube, das kann ich.«
    »Wirklich? Lassen Sie mal hören.«
    »Nrek, rew, dnaht, snuk, ayam«, sagte ich. »Äh … Negis, säsna …«
    »Okay, ich glaube Ihnen«, sagte sie. »Wir sind da.«
    Der Pilot hatte gewendet und flog in geringer Höhe über eine kürzlich asphaltierte Straße, die zum Stake führte, oder sollte ich sagen: zum Stake™, das zweieinhalb Kilometer außerhalb des Olympia-Komplexes lag.
    Die Räder berührten den Boden. Wir bremsten, rollten, drehten und stoppten. Wir warteten. Die Tür öffnete sich. Ich erlitt den gewohnten Anfall erstickender Nostalgie, als ich die erste Lungenfüllung mesoamerikanischen Aeroplanktons einsog. Dazu kam der intensive Duft nach Pferden und feuchtem Beton mit einer Beimischung Ozon. Wir gingen von Bord. Auf der Landebahn erwarteten uns, in grelles weißes Licht getaucht, sieben Personen.
    Zwei von ihnen waren Werkschützer von Warren in grünen Uniformen; dazu kam ein belizischer Inspektor in einem weißen, kurzärmeligen Hemd, der jedermanns Papiere überprüfte. Außer diesen Typen erwarteten uns zwei sogenannte Stake-Elder, die erst Mitte dreißig waren und offenbar regelmäßig als offizielles Empfangskomitee fungierten. Einer von ihnen trug ein Sweatshirt mit dem Bild eines Kerls in Robe mit Zauberstab vor einer großen untergehenden Sonne.
    Moroni, 421  v. Chr.
    Der Letzte der Aufrechten. ®
    stand dort in Papyrus Bold. Sie fragten uns, ob wir wohlauf seien und ob es unseren »Leuten« gut gehe. Meinen Leuten ist es seit über fünfhundert Jahren nicht mehr gut gegangen, hätte ich am liebsten geantwortet. Alle quetschten sie mir die Hand. Bei solchen Gelegenheiten bin ich richtig froh, Linkshänder zu sein. Schließlich wurden wir zwei großen, stämmigen Agenten des US -Heimatschutzministeriums vorgestellt.
    Toll, dachte ich. Auf

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