2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos
unter der Leitung von Majestic-12.«
Sicherheitsgelände vier zieht sich mehrere Kilometer weit durch ein großes Wüstental. Es gibt nur wenige Gebäude, die in weitem Abstand zueinander stehen und durch eine einspurige, unbefestigte Straße verbunden sind. Man kann mehrere Erdbunker erkennen sowie Sicherheitstürme voller Antennen und Mikrowellen-Satellitenschüsseln und einige dunkle, fremdartig aussehende, kegelförmige Türme, die die düstere Atmosphäre des Ganzen noch verstärken.
Der Transporter schwebt hinab auf einen Hubschrauberlandeplatz. Ein Jeep und zwei Sicherheitsoffiziere in Tarnanzügen warten auf die beiden Männer. Eine Minute später fahren Borgia und sein Onkel über die unbefestigte Straße zu einem der Erdbunker. Ein kleines Schild kennzeichnet die unterirdische Einrichtung als S-66. Der Jeep hält an, und die beiden steigen aus.
Die Eingangstür aus verstärktem Stahl ist mit mehreren Sicherheitskameras und einem Retina-Scanner ausgerüstet.
Joseph Randolph nimmt seinen Cowboyhut ab, platziert sein Kinn auf einem kleinen Sims und drückt seinen Okzipitalknochen an die Gummifassung des High-Tech-Sicherheitsgeräts, wodurch der Retina-Scanner das Muster der Blutgefäße in seinem Auge mit den gespeicherten Mustern zutrittsberechtigter Personen abgleichen kann.
Die Tür öffnet sich, und die plötzliche Bewegung schreckt einen schwarzen Skorpion auf, der hinter einem
Felsen hervorhuscht und über Borgias rechten Schuh krabbelt.
Randolph grinst seinen Neffen an. »Willkommen im Land der Träume, Pierre.«
Morelos, Mexiko
Der Bundesstaat Morelos im Süden Mexikos ist vom Tal von Mexiko durch die Berge der Sierra Ajusco getrennt. In dem Gebiet herrscht ein subtropisches Klima, das ideal für die Landwirtschaft ist, die hier seit 1500 v. Chr. betrieben wird.
Die ersten Indianer, die in Morelos lebten, waren die Tlahuica, ein Zweig der Chichimeca-Tolteken. Artefakte stellen diese Indianer als große, drahtige Gestalten mit dunkler Haut und schwarzen Augen dar. Die Herrscher des Aztekenreichs waren Priester.
Einer von ihnen sollte zum Vater eines Gottes werden.
Der Kriegerpriester Mixcoatl galt gleichzeitig als Schöpfer und als Zerstörer; er war ein Gott des Krieges und des Hinterhalts. Aztekische Legenden erzählen, dass Sonne und Mutter Erde fünfhundert Sterne gebaren, um ihre Saat über die Milchstraße zu verteilen. Als ihre Kinder sich selbstsüchtig verhielten, erhielt Mixcoatl die Aufgabe, die Nachkommen zu vernichten. Mixcoatls Name, der üblicherweise mit Tezcatlipoca, dem dunklen und mächtigen Gott des Nachthimmels, in Verbindung gebracht wird, lässt sich als »Wolkenschlange« übersetzen, was auf seine Fähigkeiten als Gestaltwandler hinweist. Er wird gewöhnlich mit einer schwarzen Maske, einem rot-weiß gestreiften Leib und langem Haar dargestellt.
Mixcoatl heiratete Chimalma, eine geheimnisvolle Schönheit mit türkisfarbenen Augen, die angeblich aus Amatlán kam. Chimalma gebar ihm einen Sohn, ein Kind mit blauen Augen und weißem Haar, das in ganz Mittelamerika unter dem Namen Quetzalcoatl, die geflügelte Schlange, bekanntwurde. Das gewaltige astronomische und technische Wissen ihres Anführers trug dazu bei, dass die Azteken die Region dominierten, in der sie große Städte zu seinen Ehren errichteten.
Das Verschwinden des bärtigen weißen Mannes stürzte das Aztekenreich ins Chaos. Um die Wiederkehr ihres Gottes herbeizuführen, brachten die Azteken schließlich Menschenopfer dar; der Höhepunkt ihrer religiösen Feierlichkeiten bestand in der rituellen Tötung eines Paares auf dem Haupttempel Mixcoatls. Die Frau wurde zuerst umgebracht. Ihr wurde der Kopf abgeschnitten, den man der blutrünstigen Menge zeigte. Danach wurde der Mann geopfert, indem man ihm das noch schlagende Herz mit einem Obsidiandolch aus der Brust schnitt.
Am 21. April 1519 landete der spanische Conquistador Hernán Cortés mit einer Flotte von elf Schiffen und fünfhundertfünfzig Mann im Golf von Mexiko. Weil die Azteken zahlenmäßig weit überlegen waren, hätten sie die Spanier eigentlich problemlos besiegen können. Doch Cortés’ äußere Erscheinung als bärtiger Weißer ließ die Indianer, ohne dass er das Geringste davon ahnte, glauben, er sei Quetzalcoatl, der aus dem Osten wiedergekehrt war. Als die Spanier nach Westen zogen, um sich den Azteken in einer Schlacht zu stellen, lud deren Führer Montezuma den Bärtigen und seine Armee in seine befestigte Stadt
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