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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Schwindelgefühl, als er durch die raue Metalloberfläche von Phobos gedrückt wird.
    Immanuel krümmt sich unter Schmerzen zusammen, als die mikroskopischen Entfernungen zwischen den Atomen seiner Zellen wieder auf die ursprüngliche Größe schrumpfen, wobei das bizarre Gefühl eine Art Juckreiz oder Kribbeln mit sich bringt.
    Schließlich begreift er, dass das Kribbeln nicht von seinem eigenen Fleisch stammt, sondern von einem dünnen, schimmernden Film erzeugt wird, der seinen ganzen Körper wie eine zweite Haut umgibt, die ihn wärmt und schützt und die ihm zugleich zu atmen erlaubt.
    Er sieht sich um. Das Licht seiner zweiten Haut erhellt einen aus Metallwänden gebildeten Raum, der noch die Spuren eines Feuers zeigt, das hier vor langer Zeit gewütet haben muss.
    Immanuel erinnert sich an die Worte seines Bruders, die dieser außerhalb der Höhle von Rabbi Simon bar Johai zu ihm gesagt hat:

    »Unsere Eltern sind nie gestorben. Ihr gemeinsames Bewusstsein ist noch immer gefangen.«
    »Gefangen? Wo? Jake, wo sind sie gefangen?«
    »Auf Phobos.«
    »Phobos? Auf dem Marsmond Phobos? Wie zum Teufel sind sie denn da hingekommen?«
    »Unsere Eltern wurden an Bord eines Transportschiffs der Hüter gebracht, bevor die Sonne zur Supernova wurde. Dieses Raumschiff flog in ein Wurmloch, gefolgt von der Balam . Das Wurmloch versetzte beide tief in die Vergangenheit. Phobos ist kein natürlicher Mond. Er besteht aus den Überresten des Transportschiffs der Hüter. Unsere Eltern werden darin gefangen gehalten. Ihr Bewusstsein befindet sich in kryogener Erstarrung.«
    Geführt vom Schimmer seiner zweiten Haut bewegt sich Immanuel Gabriel durch einen Zugangskorridor, wo er Hinweise auf einen schweren Schaden am Schiffsrumpf findet. Die kraterförmige Einstülpung ist so hoch wie ein dreistöckiges Gebäude. Die Risse in der Hülle wurden zwar wieder verschlossen, doch offenbar hatte der Asteroideneinschlag zuvor zu einer gewaltigen Explosion geführt, wodurch die Luft aus dem Inneren des Transportschiffs ins Freie drang.
    Der Gang führt in den höchsten Abschnitt einer riesigen Acrylkuppel, die von Staub bedeckt ist. Manny wischt ihn weg, sieht nach oben und erkennt eine von mehreren riesigen Partikelkammern, die zu einem Photonenreaktor gehören – einem Antimateriekraftwerk, das Hunderte Billionen Photonen erzeugt, von denen sich jedes mit Lichtgeschwindigkeit bewegt. Diese Lawinen an potenzieller Energie sind von ihren aus Materie und Antimaterie bestehenden Edukten durch Kollektorkammern
getrennt, die von mächtigen rotierenden elektromagnetischen Feldern gebildet werden.
    Fasziniert von den smaragdgrünen Strudeln aus Antimaterie starrt Manny das Energiezentrum des Raumschiffs mehrere Minuten lang einfach nur an.
    Schließlich geht er weiter und betritt einen kathedralenartigen Raum, der so groß ist wie drei Superdomes. Vor sich sieht er unzählige knapp zweieinhalb Meter große Behälter, die wie außerirdische Dominosteine in langen Reihen und in Dutzenden Ebenen übereinander angeordnet sind. Es müssen Zehntausende sein. Die meisten der Behälter sind zerschmettert und leer, ihr Inhalt wurde durch die Bresche im Schiffsrumpf hinaus ins All gerissen. Manny nähert sich einer Reihe von Behältern, die noch intakt zu sein scheinen. Er wischt das von Raureif überzogene Glas eines Behälters frei und sieht die leblosen Überreste eines großen Wesens vor sich. Der Körper der Kreatur ist nackt und gefroren; sie hat einen haarlosen, verlängerten Schädel.
    Posthumane Wesen. Von ihnen stammen die Gene der Hunahpu.
    Der Gedanke dringt so schnell in sein Bewusstsein, dass er zusammenzuckt.
    »Mick?«
    Er folgt einem Gang in der Richtung, die sich ihm durch eine Art Summen in seinem Schädel mitteilt, und erreicht eine gewaltige Tür, die dem Zugang zu einem Tresorraum ähnelt. Leuchtende Kontrolllichter verraten, dass das Schließsystem noch funktioniert.
    Er zieht die Tür auf und betritt ein kleines Labor. Sofort werden seine Sinne mit geisterhafter Gedankenenergie
bombardiert, die von den runden Wänden der Kammer auf ihn abstrahlt.
    Er hört, wie seine Mutter fragt: »Was ist dieser Ort?« Er will gerade antworten, als er die Stimme einer zweiten Frau wahrnimmt und erkennt, dass die beiden in einem Gespräch begriffen sind, das vor Äonen in genau dieser Kammer stattgefunden hat.
    »Dominique, diese Kammer bildet eine besonders gesicherte Einheit. Ihre Energiezufuhr und die lebenserhaltenden Systeme funktionieren

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