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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Versuchen Sie, Direktor Turzman vom Heimatschutzministerium zu erreichen, und stellen Sie ihn so schnell wie möglich zu mir durch.«
    Der Leiter des NOAA-Tsunami-Frühwarnzentrums mustert seine Abteilungsleiterin. »Gute Arbeit, Alexis. Unglücklicherweise wissen wir beide, dass dieser Teil der Welle im Vergleich zu ihrem großen Bruder, der auf die Vereinigten Staaten zurast, fast bedeutungslos ist. Ich will, dass die Hauptwelle innerhalb der nächsten fünf Minuten lokalisiert ist und auf dem Hauptbildschirm erscheint.«
    »Ja, Sir.«
     
    Yellowstone Park, Wyoming
     
    Nachdem das Monster einmal entfesselt war, konnte es niemand mehr stoppen.
    Geschmolzenes Magma, das reich an Kieselerde war, hatte sich über Jahre hinweg im Bauch des schlafenden Giganten entwickelt und sich mit Wasser und flüchtigen Gasen in der oberen Region der achttausend Quadratkilometer großen unterirdischen Kammer vermischt. Diese Gas-Magma-Mischung ließ den Lavasee aufquellen, bis er die gesamte unterirdische Höhle ausfüllte und der Druck der aufsteigenden Gase und die Hitze von fast eintausend Grad stärker waren als das Gewicht
des zwölf Kilometer dicken Felsgesteins, das über 600 000 Jahre lang wie ein Korken auf der Caldera gesessen hatte.
    Mit dem Dröhnen von eintausend Hiroshima-Bomben war das Monster ausgebrochen.
    Flüssiges Feuer schoss in den Himmel und verbrannte Luft, Erde und jedes Lebewesen in einem Umkreis von fünfzig Kilometern. Dicke, graubraune Aschewolken stiegen in die Atmosphäre auf, als kämen sie direkt aus dem Hades. Aufgrund der vorherrschenden Südostwinde bedeckte der Vulkanstaub rasch die Staaten Wyoming, Colorado, Nebraska und Kansas mit seinem giftigen grauen Schnee.
    Während der ersten Stunde floss die pyroklastische Lava schneller als die lokale Bevölkerung fliehen konnte. Geschmolzener Asphalt ließ Reifen schmelzen. Feuer verwandelte Autos in riesige Molotow-Cocktails. Bäume, Häuser und andere Gebäude brannten, als stünden sie mitten in einem riesigen Hochofen.
    Die in Panik versetzten Bewohner der Staaten des Mittleren Westens packten eilends ihre Habseligkeiten zusammen, luden sie in Geländewagen und andere Fahrzeuge und beteten, dass die Behörden ihnen sagen würden, in welche Richtung sie fliehen sollten. Nach Westen jedenfalls nicht, denn dort zerstörten Erdbeben Los Angeles und San Francisco und verwandelten den San-Andreas-Graben in die immer größere Lücke zwischen zwei gewaltigen Puzzleteilen.
    Vier Stunden, nachdem sich das Becken des Yellowstone Lake angehoben hatte, als sei Poseidon selbst am Werk, war jeder Highway, der westlich des Mississippi in Richtung Osten führte, von Fahrzeugen verstopft,
die sich mühsam Stoßstange an Stoßstange vorwärtsschoben. Alle Inlandsflüge waren wegen der Asche annulliert worden. Es war zu gefährlich zu fliegen.
    Die Amerikaner, die an der Ostküste lebten, schauderten angesichts der Aufnahmen, die über ihre Kommunikationsbildschirme flackerten. Aus Angst vor den Dingen, die vielleicht noch kommen mochten, stürmten viele die Lebensmittelgeschäfte, um Nahrungsmittel zu horten. Andere warteten in langen Schlangen darauf, Munition kaufen zu können. Alle dankten ihrem Schöpfer, dass sie nicht im Westen lebten; sie weigerten sich auch dann noch zu akzeptieren, dass alle im selben Boot saßen, als das Riesenschiff Erde längst leck geschlagen war und immer mehr Wasser eindrang.
     
     
    Weißes Haus
     
    Andrew Morgan Hiles ist nach Präsidentin Heather Stuarts tödlichem Schlaganfall noch nicht einmal fünfundvierzig Tage im Amt. Der ehemalige Vizepräsident hat das Gefühl, als balanciere er auf einem Baumstamm in einem Fluss, wobei er auf jede globale Warnung mit einem prekären Schritt reagieren muss, der die gesamte Zivilisation in den Abgrund stürzen kann. Er hat die Frage: »Ist dies das Ende der Welt« schon so oft so vielen verschiedenen aschfahlen Mitarbeitern gestellt, dass er die Kursänderung der Menschheit schließlich akzeptiert hat und sich ganz auf den Versuch zu überleben konzentriert.
    Kursänderung der Menschheit? Sein Pressesprecher hatte diese Wendung geprägt, unter Tränen. Als hätten die
Caldera, die Erdbeben und die normalen Vulkane nicht schon genügend Menschenleben gefordert, war ihm jetzt mitgeteilt worden, dass ein fast einhundert Meter hoher Mega-Tsunami auf die Ostküste zuraste und in weniger als einer Stunde New York erreichen würde. Den ganzen Tag ging das schon so; jedes Szenario … war einfach

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