2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos
Platz
von einem arabischen Scheich belegt ist. Er greift nach einer Haltestange, als der Bus über die asphaltierte Zufahrt zu rollen beginnt. Sein Sohn zu seiner Linken starrt ihn kalt an, während ihn zu seiner Rechten …
… ein Chihuahua wütend anknurrt, der in der Schultertasche einer Frau steckt. »Wir haben für jedes unserer Tickets 275 Millionen Dollar bezahlt. Ich habe dem Sicherheitsbeamten gesagt, wenn ich meinen Hund nicht mitnehmen darf, dann muss mir seine Chefin unverzüglich mein Geld zurücküberweisen. Das hat ihn überzeugt.«
Mit quietschenden Reifen bringt der Fahrer seinen Bus vor einem drei Stockwerke hohen Aluminiumgebäude aus Fertigteilen zum Stehen.
»Shuttle eins. Beeilen Sie sich und achten Sie auf die Stufe.«
Die arabischen Scheichs schieben sich nach draußen.
Die Frau mit dem Hund – sie trägt einen Zehn-Karat-Diamantring und eine dazu passende Halskette – sagt murmelnd zu ihrem Begleiter: »Jemand muss den Saudis mal sagen, dass es auf dem Mars kein Öl gibt.«
Der Bus fährt weiter und hält nach einer halben Meile erneut. »Shuttle zwei. Achten Sie auf die Stufe.«
Mulder nimmt Fiona am Arm und führt sie rasch aus dem Bus, während Floridas Nachmittagssonne heiß auf sie niederbrennt. Bewaffnete Sicherheitskräfte winken sie einen Fußweg entlang, der in das Gebäude führt.
In der Baracke ist es dunkel – es handelt sich um eine Sporthalle mit acht Maschinen zum Gewichtheben und einem Basketballfeld in Turniergröße. Weit über einhundert
Personen gehen ziellos auf und ab, während über ihnen auf einem großen Bildschirm die Endlosschleife eines kurzen Lehrfilms abläuft, der darstellt, wie man die Sicherheitsgurte der Shuttlesitze korrekt anlegt.
Mulder sieht nach, wie spät es ist. 16:27 Uhr. Voller Schuldgefühle wendet er sich an seinen Sohn. »Ich gehe zurück und hole deine Schwester. Bleib bei Fiona.« Noch bevor seine Geliebte protestieren kann, geht er zur Tür – doch die ist von außen verriegelt.
Mérida Airport, Halbinsel Yukatan
Der Aerion Supersonic Business Jet steigt in den bedeckten Himmel über dem Golf von Mexiko auf und erreicht innerhalb kürzester Zeit eine Geschwindigkeit von Mach 1,8. Das wie ein weißes Stilett mit kleinen Flügeln und einem Heck geformte Passagierflugzeug kostet 89 Millionen Dollar. Es bietet Platz für zwölf Reisende und kann den Atlantik innerhalb von zwei Stunden überqueren. Es verfügt über eine Reichweite von 9000 Kilometern und ist in der Lage, auf den meisten Flughäfen zu landen.
Lilith hatte den Jet aus HOPEs Weltraumzentrum in Houston zum Manuel Crescencio Rejón International Airport in Mérida geordert, während sie und Manny im Taxi saßen, das sie innerhalb von vier Stunden von Palenque zum Flughafen brachte. Erst bei ihrer Ankunft dort hatten sie von der Explosion der Caldera und dem Mega-Tsunami erfahren, der auf die Ostküste Nord-und Südamerikas zuraste.
Manny liest die neuesten Berichte auf dem Monitor, der in seinen Smart-Ledersessel eingebaut ist, und dreht sich dann zu der Schönheit mit dem ebenholzfarbenen Haar, die neben ihm in der schmalen Kabine sitzt. Nach der langen Reise sind beide Hunahpu verschwitzt, und dieser Schweiß, der voller Pheromone ist, stellt ein mächtiges Aphrodisiakum dar.
»Laut den neuesten Berichten wird die Welle in siebenundzwanzig Minuten Florida erreichen. Das schaffen wir nie.«
»Doch, das schaffen wir.« Lilith löst die Sicherheitsgurte und setzt sich in seinen Schoß. »Ich habe mit meinem Sicherheitschef gesprochen. Sie halten das letzte Shuttle für uns zurück.« Sie küsst ihn. Ihre Zunge schiebt sich tief in seinen Mund, und ihre Finger öffnen seinen Gürtel.
Blind vor animalischer Lust hebt er ihren Rock, seine Hände streicheln ihren Hintern. Plötzlich reißt er ihren String herunter und dringt in sie ein. Sie drückt ihr Becken gegen ihn und stöhnt in seinen Ohren. Die sinnlichen Freuden rauben den beiden fast den Verstand, als Lilith abrupt innehält. Ihre Augen sind voller Furcht.
»Was ist los?«
»Er beobachtet uns.«
»Devlin?« Manny sieht sich in der Kabine um. »Wie?«
»Er sieht mit meinen Augen.«
Atlantik
Die Welle hatte England mit der Wucht eines vierstöckigen Güterzugs getroffen, hatte Docks und Wohnhäuser, Ladenfronten und alle möglichen Gebäude zerschmettert und dabei Siedlungen und ganze Dörfer in Cornwall unter einer erbarmungslosen Wasserwand begraben, die erst anderthalb Kilometer hinter
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