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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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der zerstörten Küstenlinie abflaute.
    Trotz all dieser Verheerungen war das nur ein Vorgeschmack auf die Dinge, die noch kommen sollten.
    Der Mega-Tsunami, der vor der westafrikanischen Küste entstanden war, bildete eine sich ausbreitende, zweihundertsiebzig Grad umspannende Wand tobenden Wassers, die sich mit der Geschwindigkeit eines Passagierflugzeugs fortbewegte. Sie war drei Stockwerke hoch, und ihre Energie entsprach 10 000 Atombomben zu je fünfundzwanzig Megatonnen.
    Bogenförmig von den Kanarischen Inseln ausgehend, krachte sie über Westafrika nieder und verwandelte den Sand der westlichen Sahara in Schlamm.
    Sie strömte ins Mittelmeer, wobei sie wie ein riesiger Hammer auf Gibraltar einschlug und jeden Ausflugsdampfer zum Sinken brachte, der auf ihrer Route lag.
    Als sie den Atlantik überquerte, verschluckte sie Tanker und Kreuzfahrtschiffe mit der brutalen Effizienz eines Trucks, der einen Radfahrer überrollt. Sie trieb eine ganze Trägergruppe der amerikanischen Marine vor sich her in den Hafen von Havanna, wo sie die einhundertfünfzig Jahre alten Überreste des Schlachtschiffs Maine vom Meeresboden hob und den halb verrotteten
Stahlrumpf wie einen Rammbock benutzte, um einen amerikanischen Zerstörer, die USS George W. Bush , zu versenken.
    Dreihundertfünfzig Kilometer vor der Nordostküste der Vereinigten Staaten fiel die Geschwindigkeit des Monsters abrupt um die Hälfte, als der untere Teil der Wassermassen gegen den amerikanischen Kontinentalsockel prallte. Während das Wasser dem ansteigenden Meeresboden folgte, bildete sich eine mehr als 140 Meter hohe Welle, deren bloßes Gewicht die nordamerikanische Kontinentalplatte erschütterte, während das Wasser donnernd auf die Küste zuraste.
     
    Die Ferienorte an der Küste waren Geisterstädte. Die Ampeln an den Hauptverkehrsstraßen wechselten ihre Lichter zwar noch immer mit der Regelmäßigkeit fallender Dominosteine, und die Möwen erhoben sich noch immer in die nachmittägliche Luft, doch kurz vor fünf Uhr, als die Sonne golden erstrahlte, schien ein riesiges Sargtuch in der Luft zu hängen.
    Stephen Stocker fällt auf, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist, als er aus seinem einstöckigen Mietshaus in Margate, New Jersey, tritt. Der zweiundzwanzigjährige Student der Quantenphysik an der Atlantic City University finanziert sich das College, indem er während der Nachtschichten als Kartengeber beim Blackjack im Goldman-Sachs Riverboat Casino arbeitet. Erschöpft von der zurückliegenden Prüfungswoche hatte er so tief geschlafen, dass er das ständige Heulen der Sirenen und die Sondersendungen, die auf die Inselbewohner von Atlantic City, Ventnor, Margate und Long Port niedergeprasselt waren, nicht mitbekommen hat.
Außerdem hatte ihn die Musik aus seinem sensorischen Kopfhörer vor dem Chaos abgeschirmt.
    Stephen überquert die Atlantic Avenue und geht Richtung Strand. Er freut sich, dass ihm dabei nicht der übliche Verkehr in die Quere kommt. Er eilt den Aufstieg zur Strandpromenade hinauf, wobei er ein paar Tauben aufschreckt, die sich aus einem umgekippten Mülleimer bedienen, und steigt kurz darauf die fünf Stufen zum Strand hinab, während er sich fragt, ob er wie üblich drei Meilen joggen oder versuchen soll, seinen Schwimmstil zu verbessern. Er hat noch fünf Stunden frei, bevor er die Schicht von zwölf bis acht antreten muss. Weil er sein Handy verloren hat, weiß er nicht, dass alle Geschäfte geschlossen sind und das Hotelcasino, in dem er arbeitet, um Mitternacht schon lange nicht mehr existieren wird.
    Heftige Windböen rasen über den Strand, und brennend bohrt sich der Sand in seine Haut. Stephen macht die ungünstige Witterung dafür verantwortlich, dass niemand badet, und entscheidet sich dafür, zu schwimmen anstatt zu joggen. An der Grenze zwischen trockenem und nassem Sand wirft er sein Handtuch über seinen Rucksack und stürzt sich dann in die Brandung.
    Stephen duckt sich unter einer anderthalb Meter hohen Welle weg und beginnt, parallel zur Küste zu schwimmen. Er schafft zwanzig Schwimmzüge, bevor ihn die Unterströmung fast senkrecht nach oben drückt.
    Das Wasser wird zu einem rasenden Fluss, der ihn hinaus ins Meer zieht. Als erfahrener Strandbesucher gerät der Collegestudent nicht in Panik, als ihm klarwird,
dass er in einer Brandungsrückströmung feststeckt und er am besten dadurch entkommen kann, dass er nicht gegen den heftigen Sog ankämpft, sondern weiter parallel zur Küste schwimmt. Er senkt

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