2012- Die Rückkehr
richtete. Um in den Genuss dieser außerordentlichen Vergünstigungen durch die PCAA zu kommen, musste ein studentischer Sportler am Unterricht teilnehmen (und zwar persönlich) und befriedigende Fortschritte auf seinem Weg zu einem Studienabschluss nach fünf Jahren vorweisen. Jedem Sportler stand es frei, sich jederzeit bei einer der professionellen Ligen zu bewerben und wieder an die Universität zurückzukehren, sofern er noch keinen Bonus für die Unterzeichnung eines Vertrages mit einem Profiligaverein erhalten hatte - Geld, das üblicherweise ohnehin auf ein Anderkonto floss, bevor sämtliche Aufwendungen abschließend verrechnet wurden. Außerdem durfte der Betreffende keine einzige Minute innerhalb der offiziellen Saison als Spieler in einem Profiligaverein angetreten sein. Jeder PCAA-Sportler, der vor seinem Studienabschluss ins Profilager wechselte, war verpflichtet, unverzüglich alle Stipendien und sonstigen Gelder zurückzuzahlen, die er während seiner Zeit an der Universität erhalten hatte - und zwar von dem Bonus, den er bei der Unterzeichnung seines Profivertrags von seinem zukünftigen Verein erhielt. Sportler, die sich dazu entschlossen, einen Collegeabschluss zu machen, erhielten einen sogenannten »Diplom-Bonus«, dessen Höhe sich nach den Erfolgen des Teams richtete, für das man während seiner Studienzeit gespielt hatte.
Im Jahr 2017 übertrafen die Einnahmen, die die PCAA bei den Ausscheidungsspielen ihrer Footballliga erzielte, die Summen, die die National Football League und die National Basketball Association erreichten.
Lauren folgt Sam durch den gewölbten Sicherheitseingang im Art-déco-Stil, der zu den Haupttüren des Gebäudes führt. Sam legt seine Hand auf das SID-Pad.
Ein Hologramm erscheint - eine gut ausgestattete Blondine, die oben überhaupt nichts und ansonsten nur einen G-String trägt. Ihr computergeneriertes Gesicht wurde durch das von Coach DeMaio ersetzt, die Stimme stammt von der Teenie-Popsängerin Lacy Wong. »Guten Abend, Samuel Agler, mein Prachtkerl, meine heiße Hurricane-Liebe. Bitte, komm in mich, sodass ich dir zu Diensten sein kann.«
»Äh, danke … Coach.«
Sie gehen durch den violetten Strahl des Waffendetektors. Dann gleiten die Doppeltüren zur Seite, sodass sie die hohe Halle betreten können, die von dröhnender Technomusik, neonfarbenen Hologramm-Kreaturen, Blitzlichtern und mehreren Gruppen fast nackter Körper erfüllt ist.
Lauren beugt sich zu ihm und schreit: »Es wirkt wie eine Mischung aus den letzten Tagen Roms und einer Disco.«
K. C. Renner, der ein Hemd aus Aluminiumgewebe und Boxershorts trägt, begrüßt sie als Erster. »Mein Bonus-Baby, gib mir was auf die Knochen.« Renners und Sams Fingerknöchel krachen gegeneinander.
»Guten Abend, Lauren.« Renners Stimme wird auf sarkastische Weise pompös. »Ich bin so glücklich, dass es dir möglich war, bei uns vorbeizuschauen.« Der Quarterback schüttelt ihre Hand und leckt sie dann ab.
»Du bist widerlich.«
»Etwas zu essen gibt es überall, dazu jede Menge seltsamer … Huch! Tut mir leid. M’casa es su casa. «
Der Stakkatopuls des Basses, der aus den Surround-Lautsprechern dröhnt, die an strategisch günstigen Positionen
unter den porösen Brettern des Hallenbodens platziert wurden, sorgt dafür, dass die Musik buchstäblich vibrierend durch ihre Körper dringt.
»Ist das nicht ein bisschen laut?«, schreit Lauren.
»Yeah, da ist so manche gut gebaut. Hey, die Jungs sind draußen am Pool. Kommt mit.« Renner führt sie durch die überfüllte Halle. Blau und gelb gefärbte Hände greifen nach ihnen, als sie sich durch die Menge schieben.
Zwei schalldichte Plexiglaswände gleiten zur Seite, sodass sie dem Lärm entkommen und in eine Art Hologrammkino ausweichen können. Zischend schließen sich die Türen hinter ihnen und sperren den Krach der Halle aus.
Vom Boden bis zur Decke reichende dunkle Lavalampen in Säulenform und die Projektion eines 3-D-Hologrammfilms sorgen an der Vorder- und der Rückseite des schwarz eingerichteten Raums für ein wenig Licht.
Als sich Laurens Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, erkennt sie mehrere Bewegungen am Boden - Paare, die in sensorischen Körpersäcken miteinander schlafen.
K. C. führt sie durch zwei weitere schalldichte Türen. Sie durchqueren den Raum, in dem das Essen vorbereitet wird, und gehen hinaus auf den Hof.
Die schwüle Hitze und der lastende Geruch des Ozon-Filtersystems des Pools schlagen ihnen ins Gesicht.
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