2012- Die Rückkehr
Yellowstone-Monster.«
»Ist das Ding im Yellowstone überhaupt aktiv? Ist es je zuvor ausgebrochen?«
Lauren klickt weiter zum nächsten Bild - es zeigt ein Fossil, das in Erde und Asche eingebettet ist.
»Die geologischen Daten zeigen, dass der sogenannte Hotspot des Yellowstone für drei größere Eruptionen verantwortlich war. Die erste ereignete sich vor 2,1 Millionen, die zweite vor 1,2 Millionen und die letzte vor 630 000 Jahren. Die Wissenschaftler sind sich einig darin,
dass sich die Abstände zwischen den einzelnen Eruptionen in vergleichbarer Größenordnung fortsetzen werden, was bedeutet, dass die nächste Explosion in 100 000 Jahren stattfinden könnte … oder, wie einige Geologen fürchten« - sie ignoriert Professor Laubin, der mit den Augen rollt -, »schon sehr bald.«
Das Foto verschwindet, und es erscheint ein computergenerierter Querschnitt der Erdschichten unter dem Yellowstone. Im nördlichen Abschnitt direkt über der Magmakammer befindet sich eine gewaltige überirdische Wölbung, die einem Hügel gleicht.
»Seit Ende der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts die erste geologische Untersuchung des Parks vorgenommen wurde, konnte beobachtet werden, dass sich diese Wölbung über der Caldera des Yellowstone kontinuierlich weiter angehoben hat. Vor etwa dreißig Jahren zeigten sich Wissenschaftler zum ersten Mal darüber beunruhigt, dass die Wölbung das Nordende des Yellowstone Lake anzuheben begann, wodurch das Wasser des Sees in den Wald am Südufer strömte. Wie Sie sehen, steht der Wald jetzt vollkommen unter Wasser.
Die verräterische Wölbung zeigt uns, dass der Druck in der Magmakammer ansteigt. Irgendwann wird sie explodieren. Wenn dies geschieht, werden die verheerenden Auswirkungen überall auf dem Planeten zu spüren sein. Da ich Ihnen diese Folgen mit Worten nicht einmal ansatzweise beschreiben kann, dachte ich mir, dass Sie vielleicht an einer kleinen Animation interessiert sein könnten.«
Das Bild wechselt erneut, und eine Satellitenaufnahme der Vereinigten Staaten erscheint. Plötzlich steigt über Wyoming eine dunkle Wolke auf.
»Wenn es zur Eruption der Yellowstone-Caldera kommt, wird der pyroklastische Strom augenblicklich mehrere zehntausend Menschen töten, die in der Umgebung leben.
Die dabei entstehende Aschewolke, die in die Stratosphäre aufsteigt, wird den größten Teil der Vereinigten Staaten bedecken und vor allem die großen Ebenen - Amerikas Kornkammer - in Mitleidenschaft ziehen. Ganze Ernten werden über Nacht vernichtet werden. Die Aschewolke wird sich schließlich über den gesamten Globus hinweg ausbreiten, die Sonnenstrahlung abschirmen und zu einem super-vulkanischen Winter führen.«
Professor Laubin wirft einen Blick auf die Digitaluhr, die auf dem Podium angebracht ist. »Noch neunzig Sekunden, Ms. Beckmeyer. Ich würde vorschlagen, dass Sie den Rest der Ihnen zur Verfügung stehenden Zeit dazu nutzen, um GOPHER zu erklären.«
»Ja, Sir.« Ein letztes Bild erscheint - die schematische Darstellung eines Geräts, das wie ein kleiner Flugroboter aussieht.
»Eine Möglichkeit, den Magmastrom abzukühlen und eine größere Eruption zu verhindern, besteht darin, die Caldera unmittelbar vor der Eruption mit dem Wasser des Yellowstone Lake zu fluten. Mein Vater, Mark Beckmeyer, ist Ingenieur bei Broward Robotics. Wir beide haben GOPHER entworfen; das Akronym bedeutet Geothermales Observatorium für Pyrolyse und Freisetzung von Hitzeaustausch. Pyrolyse ist eine chemische Veränderung, die durch die Wirkung von Hitze verursacht wird. Mithilfe von GOPHER wollen wir eine Reihe von Kanälen schaffen, die vom Yellowstone Lake zu entscheidenden Abschnitten der Yellowstone-Caldera führen, um dadurch ein Ventilationssystem aufzubauen, das der Frühwarnung dient. Ich habe bereits mit Vertretern des Parks gesprochen. Sie sind ebenfalls der Ansicht, dass dieses System in signifikanter Weise die Magmatemperaturen verringern und die Auswirkungen einer größeren Eruption vermeiden oder zumindest abmindern könnte.«
Der Professor für Geschichte führt hastig einige Berechnungen mit seinem Taschenrechner durch. »Siebenhunderttausend Dollar sind eine stattliche Fördersumme, Ms. Beckmeyer.«
»Ja, Sir. Aber sie sind ein bescheidener Preis, um die Zivilisation zu retten. Und die Universität würde einen Anteil an allen Nutzungsrechten bekommen.«
»Die Zeit ist um«, verkündet Professor Laubin.
Die Professorin für Orientalistik sieht besorgt aus. »Ms.
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