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2012- Die Rückkehr

Titel: 2012- Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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unsichtbares Kraftfeld, möglicherweise ein Traktorstrahl, unsere drei schwankenden Raumschiffe und leitete sie zu einem Landeplatz auf einem der dreitausendsechshundert Meter hohen Gebäude.
    Nacheinander stiegen wir aus und atmeten die Luft dieser fremden Welt. Wir waren so erleichtert über unsere Rettung, dass wir buchstäblich auf dem Dach dieses Turmes stehen blieben und jubelten. Wir fassten uns bei den Händen und dankten Gott im Gebet. Und dann begriffen wir, dass wir festsaßen.
    Wie das?
    Wir waren dreitausendsechshundert Meter über der Grundebene. Der einzige Zugang, über den wir diese Mischung aus Turm und Wolkenkratzer hätten betreten können, war eine achteckige Tür, die, soweit wir das erkennen konnten, aus einer unglaublich dünnen und doch vollkommen undurchdringlichen Nanokarbonfaser zu bestehen schien. Es gab keinen Türgriff und kein Keypad. Es gab überhaupt keinen Hinweis, wie man ins Innere hätte gelangen können.
    Die Sonne ging unter, und wir waren noch immer wie Gestrandete auf diesem Dach. Die Nacht brach an, und zum ersten Mal blickten wir hinauf in den Himmel dieser außerirdischen Welt. Der Anblick war einfach atemberaubend. Der große Mond des Planeten erstrahlte in
einem hellen Gelb, während der kleinere, kartoffelförmige Trabant wie ein sich rasch bewegender violetter Fleck aussah. In der Ferne sahen wir einen Gasnebel und einen hellblauen Stern.
    Wir verbrachten zwei lange Tage auf dem Dach des Gebäudes, während wir ungeduldig darauf warteten, dass unsere Ingenieure eine Vorrichtung aufbauten, mit der wir uns an der Außenseite des Turms abseilen konnten. Der Abstieg war furchtbar, doch schließlich hatten wir die Grundebene erreicht.
    Der Neandertaler war in New Manhattan angekommen.
    Man hatte tropisches Laubwerk und künstliche Wasserstraßen in das Stadtbild integriert. Auf der Grundebene war die Luft sehr feucht und kühl. In der Nähe befand sich ein Fluss, und ich erinnere mich noch, wie erfreut ich darüber war, dass unsere Wissenschaftler sofort damit anfingen, sein silberfarbenes Wasser zu analysieren.
    Aber wir mussten enttäuscht feststellen, dass die Flüssigkeit mikroskopische Spuren einiger exotischer Elemente enthielt. War das Wasser giftig? Wir konnten nicht sicher sein, aber Tests mit unseren wenigen noch lebenden Labormäusen zeigten, dass es trinkbar war - jedenfalls kurzfristig.
    Wasser ist Leben. In unseren Shuttles hatten wir noch Nahrungsmittel für zwei Monate, aber Wasser nur noch für wenige Tage. Wenn das Wasser dieser außerirdischen Quelle auch nur halbwegs für unsere Körper verträglich war, dann hatten wir ohnehin keine andere Wahl, als es zu trinken.
    Wir verfügten jetzt also über Luft und Wasser, fruchtbare Erde, um unsere Nutzpflanzen anzubauen, und eine Kuppel über unserem Kopf, die uns vor den tödlichen ultravioletten
Strahlen der fremden Sonne schützte. Doch noch immer kamen wir nicht ins Innere der Gebäude.
    Wilde Gerüchte über eine außerirdische Rasse machten die Runde, die uns im Inneren auflauere und nur darauf warte, uns abzuschlachten, während wir schliefen. Andere, zu denen auch ich gehörte, glaubten, dass die Stadt schon vor langer Zeit aufgegeben worden war und dass uns nur das notwendige Wissen fehlte, um uns Zugang zu den Wohnstätten zu verschaffen.
    Also fällten wir schließlich Bäume am Fuß dieser gigantischen futuristischen Gebäude und errichteten daraus Holzhütten. Wir bauten unser Getreide an und richteten unsere wissenschaftlichen Labore ein. Erbauten Schulen und Kliniken, ein Gerichtsgebäude und ein Gotteshaus. Unsere neue Welt verströmte ein Gefühl des Friedens und eine angenehme Atmosphäre, die in unserer alten Heimat nie existiert hatte. Wir waren ein Volk - ein einziger Stamm Überlebender. Es gab keine Besitzenden und keine Besitzlosen. Es herrschte Gleichheit.
    Wenigstens vorläufig.
    Wir führten eine Abstimmung durch und nannten unsere wachsende Gemeinschaft New Eden. Zu Ehren unseres Anführers Devlin Mabus erhielt seine Mutter das Privileg, einen Namen für unseren Planeten auszusuchen. Zu unserer Überraschung entschied sie sich für einen alten Maya-Namen, einen Namen, der aus dem Schöpfungsmythos stammte, der im Popol Vuh niedergelegt ist - Xibalba .
    Dann ist Xibalba also in Wirklichkeit ein Planet und nicht die Unterwelt? Wie komme ich dorthin? Und wer war die Frau, die sich diesen Namen ausgesucht hat? Warum hat sie diesem Planeten einen so bösen Namen gegeben?
    Sie war Witwe.

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