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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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Überschallknall reißt Saxon aus dem Schlaf. Er öffnet die Augen, schiebt sich ein Stück weit aus dem Schlafsack und klappt den Zelteingang zurück. Am Himmel stehen noch die Sterne.
    Renée legt ihm den Arm um die Hüften und streichelt ihn spielerisch. »Du bist aber früh auf, Süßer.«
    »Nimm bloß die Finger weg! Sag mal, hast du nicht was vorbeisausen hören?«

    »Was denn?«
    »Keine Ahnung...«
    Der gewaltige Schlag lässt die Erde unter dem Zelt erbeben. Erschrocken entzieht Saxon sich dem Griff seiner Freundin.
    »Komm!«
    Das junge Paar schlüpft hastig aus dem Zelt und in seine Wanderstiefel, ohne sie zuzuschnüren. Die beiden springen in ihren Jeep und starten in östlicher Richtung. Saxon achtet darauf, genügend Abstand zu der auf der Rechten abfallenden Steilküste zu halten.
    Als sie ankommen, ist der dunkle Horizont grau geworden.
    »Mein Gott, Saxon, was ist denn das?«
    »Ich... das weiß ich auch nicht.«
    Das Ding vor ihnen ist so groß wie ein zweistöckiges Haus und hat Reptilienflügel, die eine Spannweite von gut fünfzehn Metern haben müssen. Es ist schwarz wie die Nacht und hockt auf zwei Klauen mit jeweils drei Spitzen, die sich in den bloßen Kalkstein krallen. Der gewaltige fächerförmige Schwanz erhebt sich reglos einen Meter über den Boden, aus dem Bauch ragt eine Reihe von Tentakeln. Der gesichtslose, hornförmige Kopf ist leicht gehoben, als blicke er in den Himmel. Bis auf das bernsteinfarbene Leuchten eines scheibenförmigen Sektors an einer Seite des Rumpfes sieht das Wesen völlig leblos aus.
    »Ob das wohl eins von diesen ferngesteuerten Dingern ist, mit denen die Luftwaffe experimentiert?«
    »Vielleicht sollten wir bei der Polizei anrufen.«
    »Tu du das. Ich mach inzwischen ein paar Fotos.« Saxon nimmt seine Kamera und macht mehrere Aufnahmen, während seine Freundin mit dem Handy hantiert.
    »Das Telefon ist tot. Ich hör nur Rauschen. Hast du die letzte Rechnung nicht bezahlt?«

    »Klar hab ich das. Komm, mach ein Foto mit mir vor dem Ding, dann kann man sehen, wie groß es ist.«
    »Geh nicht zu nah ran, Süßer, ja?«
    Saxon gibt Renee die Kamera und stellt sich fünf Meter vor dem Wesen auf. »Schaut nicht so aus, als ob das Ding funktioniert. Es hockt bloß da wie ein verkohlter Kondor.«
    Ein goldener Streifen erscheint am Horizont. »Perfektes Timing. Wart auf die Sonne, dann ist das Licht besser.«
    Die ersten Sonnenstrahlen lugen über den Pazifik und fallen auf den spiegelnden Schwanz des Wesens.
    Saxon fährt zusammen, als der Schwanz sich mit einem hydraulischen Zischen zu heben beginnt.
    »Scheiße, das Ding wird aktiviert!«
    »Sax, schau nur, dort beginnt es zu blinken.«
    Die beiden starren auf die leuchtend gelbe Scheibe, die immer schneller blinkt, während sie allmählich eine rötliche Färbung annimmt.
    »Weg hier!« Saxon pack Renee am Handgelenk und rennt mit ihr zurück zum Jeep. Hektisch legt er den Gang ein und rast nach Norden über die weite Ebene.
    Die Scheibe wird blutrot, dann hört sie auf zu blinken. Entlang der ausgebreiteten Flügel entzündet sich ein Funken, der explosionsartig zu einer silbern leuchtenden Flamme wird.
    Mit einem grellen Lichtblitz detoniert das Wesen und setzt eine ungeheure Energiemenge frei, die sich mit Schallgeschwindigkeit über die gesamte Nullarbor Plain ausbreitet. Die Druckwellen der Kernexplosion dringen in den porösen Kalkstein und lassen alles verdampfen, was im Weg steht.
    Saxon registriert die glutheiße Druckwelle eine Nanosekunde, bevor sein Körper und der seiner Freundin, der Jeep und das Gelände sich in ein zischendes toxisches Gas auflösen, das von einem höllischen Vakuum aus mikrokosmischem
Staub und Flammen in die Atmosphäre gerissen wird.

Golf von Mexiko
    Die USS Boone, eine Lenkwaffenfregatte der Oliver-Hazard-Perry-Klasse, driftet unter dem bedrohlich dunklen Nachmittagshimmel auf dem bleigrauen Meer. Rund um das Kriegsschiff dümpeln in einem Umkreis von zwei Meilen die Reste dessen, was von der Bohrinsel Scylla übrig geblieben ist. Ein gutes Dutzend Schlauchboote manövriert vorsichtig durch das Trümmerfeld, während die Matrosen fassungslos eine aufgequollene Leiche nach der anderen aus dem Wasser ziehen.
    Leutnant zur See Zak Wishnov verschließt einen neuen Leichensack, während Oberleutnant Bill Blackman das Boot vorsichtig durchs Treibgut steuert.
    »Zak, da ist noch einer, an Steuerbord.«
    »Mein Gott, ist das furchtbar.« Wishnov beugt sich über den Bug und zieht

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