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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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Dinge?«
    »Mick ist davon überzeugt, dass das, was die Menschheit vernichten wird, im Golf von Mexiko verborgen ist.« Dominique greift in die Tasche ihrer Jeans, zieht mehrere gefaltete Blatt Papier hervor und reicht sie Edith.
    Die wirft einen Blick auf den Computerausdruck. »Der Chicxulub-Krater? Wie soll ein Ding, das fast zwei Kilometer unter dem Meeresboden vergraben ist, die Menschheit vernichten?«

    »Das weiß ich nicht. Mick übrigens auch nicht. Aber ich hab gehofft...«
    »Du hast gehofft, dass Iz es mithilfe von SOSUS überprüfen könnte.«
    Dominique lächelt. »Jedenfalls würde ich mich dann wesentlich besser fühlen.«
    Edith umarmt ihre Adoptivtochter. »Also, komm. Iz ist im Labor.«
     
    Professor Isadore Axler sitzt an der SOSUS-Station. Er hat einen Kopfhörer aufgesetzt und die Augen geschlossen. Sein mit Altersflecken übersätes Gesicht hat einen heiteren Ausdruck, während er dem eindringlichen Gesang der Wale lauscht.
    Dominique tippt ihm auf die Schulter.
    Iz öffnet die Augen. Der Mund über dem schütteren grauen Kinnbart verzieht sich zu einem Lächeln, als er den Kopfhörer abnimmt. »Buckelwale.«
    »Ist das deine Standardbegrüßung? Buckelwale?«
    Iz steht auf und umarmt sie. »Du schaust müde aus, Kleine.«
    »Mir geht’s gut.«
    Edith tritt zu den beiden. »Iz, Dominique will dich um einen Gefallen bitten.«
    »Was, schon wieder?«
    »Wann hab ich das das letzte Mal getan?«
    »Als du sechzehn warst. Du hast mich gefragt, ob du dir den Wagen leihen kannst. Das war die schlimmste Nacht meines Lebens.« Iz tätschelt ihr die Wange. »Sag schon.«
    Sie reicht ihm die Informationen über den Chicxulub-Krater. »Du sollst mithilfe von SOSUS herausbekommen, ob du da drunten etwas hören kannst.«
    »Und auf was soll ich achten?«
    »Keine Ahnung. Auf irgendwas Ungewöhnliches, denke ich.«

    Iz wirft ihr einen seiner berühmten Blicke zu, der besagen soll: Hör bloß auf, meine Zeit zu vergeuden. Seine wirren grauen Augenbrauen ziehen sich zusammen.
    »Iz, hör auf, sie anzustarren, und tu es einfach«, befiehlt Edith.
    Der alte Biologe setzt sich wieder auf seinen Sessel und murmelt: »Irgendwas Ungewöhnliches, aha. Vielleicht hören wir einen Wal furzen.« Er tippt die Koordinaten in den Computer und setzt seinen Kopfhörer auf.
    Dominique umarmt ihn von hinten und gibt ihm einen Kuss auf die Wange.
    »Schon gut, schon gut, jetzt reicht’s mit den Bestechungsversuchen. Hör mal, Kleine, ich weiß zwar nicht, was du vorhast, aber dieser Krater breitet sich über ein riesiges Gebiet aus. Ich werde den ungefähren Mittelpunkt bestimmen, der irgendwo in der Nähe der Campeche-Bank zu liegen scheint, gleich südwestlich des Alacan-Riffs. Dann programmiere ich den Computer auf eine Niederfrequenz-Suche. Wir beginnen mit fünfzig Hertz und erhöhen die Frequenz dann allmählich. Das Problem ist, dass wir es mit einem Gebiet zu tun haben, in dem es massenhaft Öl- und Gasvorkommen gibt. Das Becken des Golfs besteht zur Gänze aus Kalkstein und Sandstein, der poröse geologische Kammern enthält. Aus Rissen im Meeresboden treten ständig Öl und Gas aus, und SOSUS wird jedes dieser Lecks registrieren.«
    »Was schlägst du also vor?«
    »Ich schlage vor, dass wir erstmal zu Abend essen.« Iz schließt die Programmierung des Computers ab. »Das System wird automatisch alle akustischen Störungen in der Region aufspüren.«
    »Was glaubst du, wie lange es dauern wird, bis SOSUS etwas findet?« Diese Bemerkung trägt Dominique einen weiteren schrägen Blick ein.
    »Wer bin ich - der liebe Gott? Stunden, Tage, Wochen, vielleicht ewig. Aber das ist sowieso egal. Am Ende werden
wir wahrscheinlich nicht mehr haben als einen Haufen wertlose Hintergrundgeräusche.«

Washington, D.C.
    Der Oberkellner setzt ein geschäftsmäßiges Lächeln auf, als der viertmächtigste Mann der Vereinigten Staaten das vornehme französische Restaurant betritt. »Bon soir, Monsieur Borgia.«
    »Bon soir, Philippe. Ich glaube, ich werde erwartet.«
    »Oui, certainement. Folgen Sie mir, bitte.« Der Oberkellner führt ihn an von Kerzenlicht beschienenen Tischen vorbei zu einem Nebenzimmer neben der Bar. Er klopft zweimal an die Außenseite der Doppeltür, dann schaut er Borgia an. »Ihre Freunde sind bereits da.«
    »Merci.« Borgia schiebt einen Zwanzig-Dollar-Schein in die behandschuhte Hand, während die Tür von innen geöffnet wird.
    »Pierre, willkommen!« Charlie Myers, einer der stellvertretenden

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