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2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

Titel: 2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D'Amato
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meinen Penis aus dem kleinen gesteppten Lendenschurz und nahm ihn in die rechte Hand.
    »Du kannst mir nichts tun«, sagte ich, »ich bin 400-Der-9-Wachs-Ahau-Gefangen-Nahm.« Der Necker führte sanft ein dünnes Schilfröhrchen in die Spitze meines Glieds ein und schob es drei Fingerbreit hoch in die Harnröhre. Es tat ganz schön weh. 2 JS kauerte sich dicht vor meinem Gesicht nieder, las darin, suchte nach etwas. Es war nicht etwa so, dass alle Wärme aus seinem Gesicht verschwunden gewesen wäre – es hatte nie Wärme besessen. Doch etwas in diesem Gesicht kam von mir. Mein dümmliches Staunen, transformiert in etwas Wachsames, Effizientes. Mich durchfuhr eine Welle dieses »Gib-auf!«-Gefühls, so wie man es beim Schach bekommt, wenn man früh im Spiel eine wichtige Figur verliert. Nein, unterdrück das, dachte ich. Wehr dich dagegen. Komm schon. Sei Muhammad Ali. Schlag gefälligst zurück.
    Denk nach.
    Er ist sehr darauf aus, dass ich Frau Koh preisgebe. Das heißt, er glaubt, sie habe es auf ihn abgesehen.
    Okay. Denk nach. Komm in diesen glasartig-ruhigen coolen Zustand. Geh langfristig vor. Plan L. Was würde ein Starfleet Captain in dieser Situation tun? Denk, denk, denkedy-dink …
    EOOOOAOAOAAAAEEAEEEAEEEAEEEIIIEIIEIIIIIYIYIYYY Y!!!!!
    Der Necker blies mir durch das Schilfröhrchen Chiliwasser in den Schwanz. Ich versuchte die Augen zu bewegen und die Tränen wieder in die Drüsen einzusaugen. Entspann das Gesicht, entspann das Gesicht.
    Denk nach. Was ist tatsächlich passiert?
    Vielleicht hätte unsere Expedition nach Teotihuacán 2 JS auch dann gedient, wenn wir das Tzam lic gar nicht erbeutet hätten, weil es ihm von Anfang an nur darum ging, die Ozelots von seinen Vorbereitungen hier in Ix abzulenken. Dann waren die Nachrichten von seinen Schwierigkeiten, die 2 JS uns unterwegs immer wieder hatte zukommen lassen, Humbug gewesen. Er hätte das Gleichgewicht wahren müssen: Einerseits musste er die Lage in Ix so ernst darstellen, dass wir ihm bei unserer Rückkehr seine Resignation abkauften, aber er durfte die Lage auch nicht zu ernst schildern, sonst hätten wir uns gleich aus dem Staub gemacht. 2 JS plante, Kohs Streitmacht für sich kämpfen zu lassen, Koh dann alle Schuld zuzuschieben und sie und die anderen Rassleranführer als Friedensgabe an Abgetrennte RechteHand zu überreichen. Und 2 JS konnte hier in Ix auf dem Thron bleiben, ohne dass er von den Ozelots etwas befürchten musste. No mierda, Miss Marple.
    Und falls Koh es nicht bis nach Ix schaffte, plante 2 JS , Abgetrennte Rechte Hand mit seinem Schützenverein Fridericus Rex niederzumachen und Koh und die anderen Rassleranführer dennoch zu verraten, wenn auch aus der Ferne.
    Die Necker rissen meinen Kopf nach unten, und ich spürte eine neue Explosion des Schmerzes. Eine Säule aus Magnesiumfunken raste aus meinem Unterleib hoch bis in die Haarwurzeln. Als ich wieder halbwegs bei Verstand war, wurde mir klar, dass sie mir den Chili-Extrakt mit einem dieser Klistiere in den Hintern geblasen hatten. Der Schmerz schien einen Augenblick nachzulassen, aber dann trafen sich irgendwo in meinem Innern die beiden Druckwellen und wechselwirkten miteinander, und mir war, als wäre ich eine dieser parthenogenetischen Fliegenmütter und würde von meinen zehntausend Babys von innen aufgefressen. Such die graue Zone, dachte ich. Nur wenige Menschen kennen sie, aber weit draußen im Meer des Schmerzes gibt es eine Insel, auf der es recht angenehm ist.
    2 JS bedeutete dem zweiten Necker, die anderen hereinzuholen. Es war an der Zeit, mit den Halbheiten aufzuhören und die richtige Show zu beginnen.



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    Sie banden mich auf das Zentrum der Plattform in der Hofmitte und platzierten Gürteltierschiss rechts von mir, das Gesicht mir zugewandt, damit ich ihn ansehen konnte. Sie fesselten ihn in Fötushaltung, stopften ihn in einen großen Flechtkorb und gossen ihn in eine flüssige Mischung aus Gips und Löschkalk ein, sodass nur noch sein Kopf zu sehen war. Ich betrachtete ihn mit entschuldigender Miene, die er mit seinem devoten »Für-dich-tu-ich-alles-Chef«-Untergebenen-Blick erwiderte. Rings um seinen keuchenden Kopf war ein Ring aus Prunkwinden. Das Arrangement wirkte auf seine eigene Art ganz kunstvoll. Ich vermutete, dass sie versuchen würden, ihn so lange wie möglich am Leben zu erhalten und zu schauen, wohin es führte. Mich ließ es ein wenig schaudern, aber ich begriff, weshalb das Experiment sie faszinierte. Auf die gleiche Weise ist

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