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2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

Titel: 2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D'Amato
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Ich bin ein Drecksack. Ich bin schlecht, ich bin böse, ich bin ganz böse schlecht, ich …
    Nein. Nein, das habe ich nicht getan. Dieses Ich ist ein anderes ich. Das Ich, das ich bin, ist nicht mehr dieser Mensch. Ich bin besser. Egal, halt dich nicht damit auf. Bring es in Ordnung. Finde ihn und schalte ihn aus. Keine Sentimentalitäten.
    Jemand, den ich kenne, den ich aber nie von Angesicht zu Angesicht gesehen habe, dachte ich. Idiot. Wen sonst kann sie gemeint haben? Spiegel zählen offenbar nicht. Idiota, tonto, pendejo …
    Hör auf. Hör auf! Das bringt nichts.
    Na los, arbeite mit Marena zusammen. Sorg dafür, dass sie sichgut fühlt. Denn im Moment fühlt sie sich gar nicht gut, das steht fest. Sie begreift nicht, wie viel Ärger sie hat. Warren ist paranoid, sowohl das Individuum als auch der Konzern. Ganz gleich, was ich vorbringe, sie werden glauben, ich müsste die gleiche Entscheidung treffen wie Jed 1 . Besonders nach dem kleinen weltzerstörerischen Missverständnis dieser Tage. Sie werden mich an der kurzen Leine halten, kurz vor dem Erwürgen, und wenn ich keine Leckerchen mehr für sie habe, bringen sie mich um. Und Marena ebenfalls. Ganz egal, wie weltgewandt sie erscheint, sie ist ein bisschen zu vertrauensselig und hält die Warren-Leute noch immer für ihre Freunde. Sie begreift nicht, dass diese Typen jeden beseitigen würden. O Mann, wir sind dermaßen am Arsch …
    Hör auf damit, sagte mein innerer Gesprächspartner wieder. Verkauf dich bloß nicht unter Wert wie eine von deinen Maisoptionen. Du hast noch immer ein paar Pfeile im Bogen oder Sehnen im Köcher oder wie zum Teufel das heißt. Mach weiter damit, halt dich an Marena, zieh sie auf deine Seite, bring ihr deine Sichtweise bei, schütze euch beide. Aber das weißt du ja alles selbst, Jed, Jed Schrägstrich Tony, Jed Index Drei, egal wer du jetzt bist, du weißt es, also tu es auch.
    Ich schätze, du hast recht, dachte ich zurück.
    »… wie wir es aufhalten«, sagte Marena gerade. »Stimmt’s?«
    »Bitte?«
    »Was?«
    »Sorry, ich war woanders«, sagte ich.
    »Ich sagte, Jed 1 hielt die Kaskade für unaufhaltsam, weil niemand je darauf kommen würde, wie sie zu stoppen ist. Richtig?«
    »Na ja, schon«, sagte ich, »wenn du damit meinst, dass es zu sehr ein Schuss ins Blaue ist, irgendwelche zufälligen Dinge zu tun und zu hoffen, dass etwas davon wirkt. Angeblich ist es eine robuste autokatalytische Ereigniskette mit einem variablen n von …«
    »Okayokayokay, lass gut sein.«
    »Ich habe versucht, auf seine Finanzdateien zuzugreifen, aber viel habe ich nicht gefunden.«
    »Die Sache ist die, dass er nichts vom Menschenspiel wusste, stimmt’s? Also lässt sich mit dessen Hilfe vielleicht herausfinden, wasJed 1 geplant hat. Wir könnten damit so ein Dingens vielleicht identifizieren. Das wäre wirklich möglich, weißt du.«
    »Einen Stoppmechanismus.«
    »Genau. Und mit der LEON -Version davon – wir nennen sie, glaube ich, auch schon das Menschenspiel –, sollte es gehen, oder?«
    »Das hoffe ich.«
    »Gut, dann konzentrieren wir uns jetzt ganz darauf, Jed 1 zu finden. Dann holen wir aus ihm raus, was eigentlich vor sich geht, und dann schalten wir LEON ein und arbeiten damit weiter.«
    »Aus ihm herausholen heißt wohl, es aus ihm rausprügeln.«
    »Richtig. Wieso, hast du Einwände?«
    »Oh, äh, nein, nein, auf keinen Fall …«
    »Warte mal.« Ana und einer ihrer Techniker riefen uns ins Haus. Sie hatten den Laden wirklich zerlegt, aber bislang sah es nicht danach aus, als hätten sie ein Fischbecken abgeklemmt. Sie hatten den Gummibodenbelag hochgezogen und hebelten gerade den alten, eine halbe Tonne schweren Chubb-Safe aus dem Beton. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass Jed 1 die Kombination geändert hatte.
    »Irgendwelche Lösch- oder Sprengfallen an dem Ding?«, fragte Ana.
    »Nicht dass ich wüsste. Es sei denn, ich wäre seit dem Abstecher nach Guatemala noch paranoider geworden.«
    »Keine radioaktiven Stoffe? Kein Anthrax-Pulver oder dergleichen?«
    »Nein, ich … Ist das Ihr Ernst? Ich würde doch keine …«
    »Etwas, das die Festplatte löscht, wenn der Safe mit Gewalt geöffnet wird?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Sie löscht sich allerdings, wenn ein falsches Passwort eingegeben wird.«
    »Aha. Wie könnte das Passwort lauten? Irgendwelche Lieblingstiernamen, Fernsehfiguren …«
    »Nein, so mache ich das nicht. Es ist genauso wie bei der Safekombination. Jeden Sonntag, wenn ich mein

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