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2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

Titel: 2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D'Amato
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des Glases. Zuletzt gießt man den Rest Sprudelwasser schnell darauf, bis der Schaum aus dem Glaszylinder steigt und fast vor dem Überlaufen steht. Und wenn man es mag, kann man ein paar Spritzer Mineralwasser auf die oberste Kugel geben, damit es eine Eiskruste bildet. Dann stellt man einen langen, langen Löffel hinein und ist fertig.
    Und das tat ich alles, machte sauber und probierte.
    Gastronodelikatessisch, dachte ich. Aber es fehlte doch noch etwas. Nur eine Sache konnte es noch besser machen. Ich schaute auf den GPS -Anzeiger. Marenas Cherokee sauste gerade auf den Krankenhausparkplatz. Egal. Ich nahm den Lobel-Brothers-Behälter aus demLieferbehälter, stellte die beiden Styroporbecher auf den Klapptisch und goss den Inhalt des kleinen über den des großen.
    Fabelhaft. Ich nahm einen Eisdielenlöffel voll davon.
    Mnmnmnmnmn.
    Perfekt. Perfektomundino. Per...



(102)
    »Hi, Jed.«
    »Hi, Marena.«
    »Wie geht es dir?«, fragte sie. Sie stellte einen leeren Schleimbecher weg, sah das gelieferte Essen, nahm eine Scheibe Lachs, wickelte sie um einen großen runden Cracker und legte das Ganze fünf Fingerbreit vor mich hin.
    »Mir geht’s gut«, sagte ich. In meinem Nacken summte ein eingebildeter Moskito. Das Biest hatte ich ganz vergessen. Verdammt.
    »Bist du sicher?«
    »Ja. Wieso, kommt es dir nicht so vor?«
    »Na ja, ich würde nicht sagen, dass du schlecht aussiehst, aber du wirkst auch nicht gerade glücklich, weißt du.«
    »Vielleicht habe ich bloß ein trauriges Gesicht.« Ich hob eine Scheibe Lachs aus der Packung und legte sie mir auf den Teller.
    Ich nahm einen Bissen. Der Lachs war nicht trocken genug und auch nicht richtig geräuchert, aber er hatte noch immer diesen großartigen Geschmack. Ich bedankte mich beim Großen Großvater Lachs.
    »Oh, ja … aber du hast ja das Zeug zurückgebracht, wir werden die LEON -Software für das Menschenspiel schon ausarbeiten, wir schaffen das, wir sollten uns alle viel besser fühlen als vor zwei Monaten.«
    »Ja.« Ich schraubte die Tabasco-Flasche auf und schüttete fünf Spritzer auf den Lachs.
    »Es ist schwer zu glauben, aber es gab einmal eine Zeit, als die Leute nicht so verwöhnt waren, was Zeitreisen angeht.«
    »Stimmt.«
    »Du bist wie Neil Armstrong oder … na ja, du weißt schon, ich will Christoph Kolumbus jetzt natürlich gar nicht erwähnen.«
    »Danke«, sagte ich. »Aber niemand wird je davon erfahren, stimmt’s?«
    »Hör auf, mach mich nicht zum Trottel«, sagte Marena. »Wie sieht’s aus?«
    »Ohne die Drogen geht es nicht sehr gut.«
    »Ich weiß«, sagte sie, »aber trotzdem. Ernsthaft, was steht uns bevor? Irgendwelche Börsentipps?«
    »Ja. Kauf Gold und Munition, versteck beides unter der Matratze und bleib drauf liegen.«
    »Wirklich?«
    »Keine Ahnung. Doch, im Grunde schon.«
    »Ist dir klar, dass du eine halbe Flasche Tabasco verbraucht hast?«
    »Nein. Ich glaube, das habe ich nicht bemerkt.« Ich stellte die Flasche weg, nahm den Becher Wasser und goss automatisch einen Schluck davon für No Way auf den Boden. »Hoppla. Sorry«, sagte ich. Ich nahm eine Serviette, beugte mich hinunter und wischte das Verschüttete auf. Den Becher hielt ich noch in der Hand.
    »Schon okay«, sagte Marena. Ich sah zu ihr hoch. Sie blickte mich nicht an. Ich stieß die Tabascoflasche an, und sie fiel auf den gefliesten Boden.
    »Hoppla schon wieder.« Als ich aufstand, trat ich auf die Flasche. Sie zerbrach. »Verdammt. Tut mir leid. Ich bin doch noch ziemlich wacklig auf den Beinen.«
    »Macht nichts«, sagte Marena und wollte aufstehen.
    »Nein, bleib sitzen, ich hab’s schon«, sagte ich. Ich kauerte mich nieder und hob die Scherben auf. Dabei bekam ich Tabasco an die Hände. Okay. Tu so, als würdest du sie dir waschen. Mit den Scherben und der Plastikkappe ging ich ins Bad. Meinen Tropf nahm ich am rollbaren Infusionsständer mit. Im Bad wusch ich mir die Hände und warf lautstark die meisten Flaschenscherben in den Abfall. Am unbeschädigten Flaschenhals, der einen guten Griff abgab, war eine hübsche lange Scherbe. Ich behielt sie und schob sie unter den weichen Innenarmteil meines Gipses, kehrte ins Zimmer zurück, setzte mich wieder und nahm die Plastikgabel in die Hand.
    »Hör mal, langsam müsstest du den Lachs aber erdolcht haben.«
    »Oh. Sorry.« Der Moskito summte immer lauter.
    »Wie du die Gabel hältst«, sagte sie. »Ich weiß auch nicht, das macht mir Angst.«
    »Sorry.« Ich fasste die Gabel anders.
    »Willst du mir

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