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2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

Titel: 2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D'Amato
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den linken Arm loszureißen, obwohl ich eigentlich den rechten freibekommen wollte, den mit dem Verband. Grgur lockerte seinen Griff einen Wimpernschlag lang, aber das genügte mir, um den Arm freizubekommen. Ich schlug den Verband gegen die Innenseite seines Oberschenkels, drückte ihn nach oben, die Schlagader entlang, in seinen Schritt, und hinterließ eine Spur aus zerfetztem Gewebe.
    Er brüllte schmerzerfüllt auf. Ich stieß ihn von mir weg und ließ mich vor der Treppenkante auf den Boden sinken.
    Hernán taumelte mit vor Wut und Schmerz verzerrtem Gesicht auf mich zu, wobei er sich mit einer Hand den Hals hielt.
    Ich ließ mich die Treppe hinunterrollen. Am ersten Absatz sprangich auf, warf mich herum und nahm in meinen kleinen Papierschühchen vier Stufen auf einmal, gelangte halb rennend, halb fallend auf den nächsten Absatz und stürzte mich die nächste Treppe hinunter. In meinem Rücken kitzelten eingebildete Schusswunden.
    Mit der linken Hand packte ich das innere Geländer und fuhr herum. In den meisten Kampfsituationen ist es am wichtigsten, entschlossen vorzugehen und Punkte zu machen, wo man nur kann. Viele Menschen zögern einfach zu lange, wenn sie gerade im Vorteil sind.
    Zwischen mir und Grgur lag nun eine Etage Krankenhaustreppe aus Metall und Fliesen, aber ich hörte, wie er mir folgte. Ich konnte ihn praktisch durch die Stufen sehen. Als sein linker Fuß um die Ecke kam, schlug ich mit meinem Gips danach, und das Bein rutschte unter ihm weg. Ich hielt mich am Geländer fest und schlug nach seinem Knie.
    Grgur packte meinen Arm kurz vor dem zweiten Treffer, doch ich zog den Gips zurück und schnitt ihm in die Armbeuge. Die große Arterie dort sprühte Blut an die Wand. Als Grgur den Verband losließ, verpasste ich ihm einen Rückhandschlag über das linke Auge.
    Ich war ziemlich stolz auf das Ergebnis, das ich mit meinem kleinen Handstreitkolben erzielt hatte. Nachdem ich so lange daran gewerkelt hatte, war es schön zu sehen, dass er seinen Zweck erfüllte.
    Hinter Grgur kroch Hernán die Treppe herunter, blutig wie ein gehäuteter Gefangener. So viel zur Technik, jemanden auf der Stelle zu töten. Die Uayob’ dieses Kerls brauchten ewig, bis sie gingen. Und er schlug noch immer gefährlich um sich.
    Ich ließ mich von Grgur zurückfallen und trat Hernán mit dem linken Fuß gegen den klaffenden Hals.
    Normalerweise würde ich in einem bewaffneten Kampf niemals zutreten. Die Wirkung ist das Risiko nicht wert, das Gleichgewicht zu verlieren, aber diesmal schienen Zeitpunkt und alles andere zu stimmen. Als meine Fußkante Hernáns Kinn traf, schoss eine Fontäne arteriellen Blutes aus der Wunde, und er brach zusammen.
    Ich bemerkte ein Messer aus Porzellan, ein Ding mit zwölf Finger breiter weißer Klinge mit blauem Griff aus der Haut einer chinesischen Wasserbestie, das neben Hernán auf dem Boden lag. Ich nahman, dass er es gezogen hatte, ohne dass es mir aufgefallen war. Ich packte es und fuhr wieder zu Grgur herum.
    Einen Schlag dachte ich, es wäre aus mit mir, erst dann begriff ich, dass Grgur keine Pistole in der Hand hielt, sondern ein Netphone. Vielleicht hatte er überhaupt keine Waffe bei sich.
    Trotzdem würde er wahrscheinlich Alarm schlagen. Auch schlimm. Ich verpasste ihm mit dem Messergriff einen Schwinger ans Kinn, wobei ich darauf achtete, mir keinen Finger zu brechen. Dann ließ ich das Messer fallen, entriss ihm das Netphone und trat ihm die Beine unter dem Körper weg.
    Grgur sah jetzt eindeutig nicht mehr gefährlich aus. Doch um sicherzugehen, hob ich das leichte kleine Messer auf, huschte die Treppe zum Absatz hoch – ich kam mir vor wie ein zierlicher Grashüpfer-Tänzer, eine Elfe sozusagen –, gelangte hinter Hernán, stieß ihm die Klinge unter dem Ohr in den Kopf, zog sie heraus und wischte beide Seiten an seinem Hemd ab. Ich roch, wie sein Darm sich entleerte, als er starb. Ich ging wieder nach unten, setzte mich hinter Grgur und würgte ihn mit dem Ellbogen meines Streitkolbenarmes.
    Ich hielt seinen Hals von hinten und hatte seinen dicken muskulösen Hintern zwischen meinen Beinen. Es war mir ein bisschen peinlich, weil ich von der Aufregung und allem einen ziemlichen Ständer hatte, der sich gegen ihn presste. Nicht dass ich Grgur attraktiv fand; es war bloß eine Auswirkung meines adrenalingesättigten Blutes.
    Ein wenig schwerfällig brachte Grgur die Arme hoch und zielte auf meinen Kopf; deshalb rammte ich ihm das Messer in die Ellbogen, erst in den

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