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2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

Titel: 2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D'Amato
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einen, dann in den anderen, und versuchte, die Nerven zu durchtrennen, die seine Unterarme bewegten.
    Beim ersten Arm musste ich es mehrmals versuchen, doch an der Reaktion seiner Hände sah ich, dass ich es schließlich schaffte. Seine Schreie waren nicht sehr laut. Von oben lief Hernáns Urin die Treppe hinunter, zusammen mit Blut und anderen Körperflüssigkeiten.
    Ich wühlte mit der Hand in Grgurs Jacketttaschen und fand seine Brieftasche und ein Feuerzeug. In der Brieftasche waren zwei Schlüsselkarten, auf denen FLORID
A
HOSPITAL stand. Eine trug den Zusatz
S-
FLÜGEL
EINGESCHRÄNKTER ZUTRITT A . Fabelhaft.
    Ich spürte eine Luftströmung. Wind kam vom Boden des Treppenhauses acht Stockwerke unter uns. Offenbar hatte jemand auf Grgurs Alarm reagiert. Grgur spürte es wahrscheinlich auch.
    Ich hielt die Karten gegen den Messergriff und stieß es in den Gips an meiner rechten Hand. Es drang ein Stück ins Fleisch, aber ich spürte es kaum. Die Schneide wies auf Grgurs Kehle. Ich zog meinen Arm so weit zurück, wie ich konnte, ohne ihn zu schneiden.
    »Los, komm hoch«, sagte ich. Wenn ich stürzte, oder wenn er versuchte, sich loszureißen, wäre er in der Beuge aus Gips und Messerschneide gefangen. Zumindest dachte ich es mir so.
    Wir standen auf. Grgurs malträtiertes Bein rutschte beinahe unter ihm weg; dann hatte er es wieder unter Kontrolle. Ich ritt praktisch auf seinem Rücken. Seine Arme baumelten herab.
    »Hör mal, warum gehen wir nicht rauf auf unsere Etage, sind dabei ganz lieb und gucken nach, was es in der Arzneikammer gibt?«
    Obwohl er keuchte, sah ich, wie seine Gedanken rasten. Hoffentlich glaubte er, dass ich ihn umbringen und fliehen würde, falls er sich zu heftig widersetzte.
    »Grgur? Okay?«
    »Okay.«



(106)
    Seine Karte öffnete das Türschloss der Arzneikammer. Vielleicht öffnet sie alles, dachte ich. Ein kleiner Dämon in der Wand schaltete den Blitz im Gefangenenkorb unter der Decke ein.
    Die winzige Arzneikammer bestand ganz aus blickverwirrenden Regalen voller vielfarbiger durchscheinender Krüge, einige mit Siegeln in Farben, wie ich sie nie gesehen hatte. Die Stadt der Magischen Elixiere. In der Wand dem Eingang gegenüber war eine weitere Tür. Ausgezeichnet.
    Ich drückte meinen Gips fester um Grgurs Hals. Als ich spürte, wie seine Beine nachgaben, zog ich das Messer, schnitt mit der linken Hand den Live-Ausweis ab und hielt ihn vor sein linkes Auge.
    »Raus mit der Sprache«, sagte ich. »Habe ich Peilsender oder so was an mir?«
    Er versuchte den Kopf zu schütteln. »Nichts«, machte er mit den Lippen. Ich hörte, wie sich hinter uns die Tür schloss.
    »Was hast du an dir?«
    »Nichts.«
    »Hast du einen Alarm gesendet?«
    »Ja.«
    »Du lügst«, sagte ich. »Ich zähle bis eins, dann steche ich dir ein Auge aus.« Ich hielt ihm die Klinge vors Gesicht. »Null.«
    »Sonst gibt es nichts.«
    »Hundescheiße. Zeig mir die Peilsender. Eins …«
    »Mach schon«, wisperte er.
    »Schon gut, ich glaube dir.« Ich drückte ihm für dreißig Schläge die Luft ab, bis an den Punkt, wo er das Bewusstsein verlor, und ließ ihn zu Boden sinken. Mit Leukoplast™ flocht ich seine Finger um das am Boden festgeschraubte Bein eines Stahlregals.
    Dann setzte ich mich und begann, das Patientenetikett an meinem Fußgelenk mit dem weißklingigen Messer lozuschneiden, ohne Grgur aus den Augen zu lassen. An dem Etikett war garantiert ein Peilsender. Ich brauchte neununddreißig Schläge. Beim vierzigsten Schlag hatte Grgur zu husten aufgehört und fand wieder zu sich.
    »Wie komme ich zu Lindsay?«, fragte ich. Jed hätte wahrscheinlich wissen wollen, ob Grgur primär für Lindsay oder für Marena arbeitete, ob Marena den Befehl erteilt hatte, No Way zu töten, und noch eine Menge anderer Belanglosigkeiten, aber mir war es egal.
    »Das … ist … schwierig«, würgte Grgur hervor.
    »Wozu bist du dann zu gebrauchen?«
    »Ich kann versuchen … ihn zu erreichen.«
    »Wie?«
    »Telefon.«
    »Wo ist Lindsay jetzt?«
    »Er ist heute nach Atína.«
    »Bei Rom?«, fragte ich. Ich warf das Fußgelenkkästchen zur Seite und nahm für alle Fälle auch das Armband mit meinem Namen ab. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich damit sauber war. Oder hatten sie mir einen Peilsender implantiert? Nein, das wäre selbst für diese Leute ein bisschen viel gewesen.
    »Nein, Athen, in Griechenland«, sagte Grgur.
    »Wie erreiche ich ihn am besten?«
    » SMS .«
    »Persönlich, meine ich.«
    »Weiß ich

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