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2015 - Mein Freund der Tod

Titel: 2015 - Mein Freund der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinweg, um den tauben rechten Arm zur Seite zu ziehen. „Die Lähmung verursacht Herzstillstand", dröhnte Yomanrils Stimme. „Wie sehr hängt ein Aktivatorträger am Leben?"
    Was war nur aus dem Arkon geworden, das ich zu kennen geglaubt hatte? Alle Verträge und Abkommen waren die Folien nicht wert, auf denen sie standen. Gegenseitige Achtung ... Schutz des Individuums ... kultureller und wissenschaftlicher Austausch ...
    Sekundenlang steigerte sich das taube Gefühl zur Todesahnung. „Wie ist das, Bull, lebst du als potentiell Unsterblicher täglich in Furcht vor einem Unfall oder ähnlich unkalkulierbaren Risiken?"
    „Scher dich zum Teufel!" stieß ich hervor. „Oder mach ein Ende!"
    Ich konnte ihn immer noch nicht sehen, als existierte zwei, drei Schritte vor mir eine optische Barriere, doch der Unterton in seiner Stimme jagte mir einen Schauder den Rücken hinab.
    Yomanril hatte keine Achtung vor dem Leben.
    Mit eisigen Fängen griff die Lähmung nach meiner linken Brustseite. Mit allen Sinnen nach innen lauschend, registrierte ich, daß der Herzschlag aussetzte, von neuem begann, stolperte ...
    Mein Gott, ich fürchtete diesen Augenblick. Das war anders, als mit einem Raumschiff durch tobende Hyperstürme zu fliegen oder inmitten eines Raumgefechts mit einem Jäger auszuschleusen. um unmittelbar in den Kampf einzugreifen. Ich konnte nichts tun, und das war weit schlimmer, als mit einer Lightning-Jet die Trümmerwolken explodierender Raumschilfe zu tangieren. „Die technischen Daten der neuen Schiffsklasse!" drängte der Arkonide.
    Das hatten sie also schon herausgefunden. Natürlich, die Tu-Ra-Cel und andere Geheimdienste arbeiteten überaus effektiv. Aber Yomanrils Forderung barg zugleich eine ungeheure Genugtuung für mich. Bostich kannte keine Details.
    Das Blut in meinen Adern gefror - einen anderen Ausdruck für das Geschehen hatte ich nicht. Halb aufgerichtet erstarrte ich in hilfloser Reglosigkeit, aber auch das half nur ein paar Sekunden lang, bis der Herzschlag endgültig stockte.
    Eine Woge der Panik schlug über mir zusammen ... dann war nichts mehr.
    Ich erwachte in steriler Atmosphäre. Wie flüssiges Feuer tobte das Blut durch meine Adern und brachte die Erinnerung zurück.
    Yomanril hatte mich getötet - und anschließend ins Leben zurückholen lassen. Es fiel mir nicht mehr schwer, eins und eins zusammenzuzählen, zumal der widerliche Kerl selbst erklärt hatte, von Celkar gekommen zu sein. Yomanril war garantiert einer der Folterknechte des Gerichtsplaneten und darauf spezialisiert, die infinite Todesstrafe zu vollziehen, eine Grausamkeit, wie sie nur kranke Gehirne erfinden konnten.
    Seit Jahrtausenden stand die infinite Todesstrafe im zweifelhaften Ruf höchster Abschreckung. Es hatte schon zur Zeit des Solaren Imperiums mehrere Vorstöße von unserer Seite gegeben, den wiederholten Vollzug der Todesstrafe ein für allemal abzuschaffen, doch Arkon hatte sich in der Hinsicht jegliche Einmischung in seine inneren Belange verbeten.
    Die infinite Todesstrafe vollzog ein vom Gericht ausgesprochenes Todesurteil mehrfach, der Delinquent wurde jedesmal am Rand des klinischen Todes von bereitstehenden Medorobotern wiederbelebt.
    Je nach Schwere des zur Last gelegten Vergehens waltete der Henker zwischen fünf- und zehnmal seines Amtes, ehe der Tod endgültig eintrat. Ich konnte mir keine schlimmere Strafe vorstellen, als die Todesangst immer wieder von neuem durchleben zu müssen und vor allem nicht zu wissen, wann das Ende wirklich kommen würde.
    Das bedeutete aber, daß die vermeintliche Sicherheit, in der ich mich wähnte, nur Selbstbetrug war.
    Vielleicht empfand Bestich I. mich mittlerweile als Belastung. Worauf sollte er Rücksicht nehmen, wenn er die erhofften Informationen von mir nicht bekam?
    Alles in mir verkrampfte sich; Apparaturen, mit denen ich über Funksensoren verbunden war, gaben Alarm. Den Medoroboter, der die ganze Zeit über hinter mir gestanden hatte, bemerkte ich erst, als er mir eine Hochdruckinjektion in die Halsschlagader verabreichte.
    Das Medikament wirkte fast augenblicklich. Ich fühlte, wie eine bleierne Schwere von mir Besitz ergriff. Allen meinen Bemühungen zum Trotz fielen mir die Lider zu.
    Für kurze Zeit schien ich sogar eingeschlafen zu sein, denn übergangslos stand Yomanril neben mir. „Redest du endlich?" herrschte er mich an.
    Die Antwort hatte ich parat. Ein uraltes terranisches Zitat. Götz von Berlichingen hatte es angeblich als erster gebraucht,

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