2018 - Der Untergang der Krone
dem Orter nicht schwer, jene Stelle zu finden, an der der entehrte Josmine angeblich aus dem Leben geschieden war. Doch von dem Josminen fehlte jede Spur. Statt dessen erhob sich dort ein Obelisk aus dem Wüstensand.
Und obwohl die Sonne bereits tief stand, warf der Obelisk keinen Schatten!
DIE SCHULE DER KOSMOLOGEN
III.
Der Schüler fragte: „Verehrter Meister Satustin, eine Frage beschäftigt mich. Sie mag banal und naiv klingen, aber darf ich sie dennoch stellen?"
Der Lehrer sagte: „Wer durch eine gute Schule gehen will, darf sich nicht scheuen, zu erfragen, was ihn beschäftigt. Also, nur zu, Balyon."
Der Schüler stellte seine Frage: „Wie konnte ESTARTU die Josminen eigentlich für sich gewinnen? Welchen Preis hat sie ihnen für ihre Hilfe geboten?"
Und der Lehrer antwortete: „Oh, das war ganz einfach. ESTARTU brauchte den Jasminen nur den Status von Feldherren über ihre gesamte Riesengalaxis zu versprechen. Unsere Superintelligenz gab den Kriegern und Strategen eine Aufgabe, eine großartige Bestimmung. Das war für sie ein größerer Reichtum, als sie in ihrer Heimat oder sonstwo im Universum im Kampf je erringen hätten können."
4.
Sphärenrosen
Uba-Ayotar kehrte nach Brahabans zurück. Als er das Zentrum von Ralljars Garten erreichte, war die Riesenfrucht, die Shuagagoo in sich aufgenommen hatte, immer noch an ihrem knorrigen Stengel verankert.
Inzwischen waren zehn Tage vergangen. Uba-Ayotar stellte sich die nicht ganz ernst gemeinte Frage, ob die Frucht den Josminenführer am Ende gar absorbiert habe.
Als auch am zwölften Tag noch keine Änderung an diesem Zustand eingetreten war, fand es Uba-Ayotar an der Zeit, sich an den Pflanzenvater zu wenden. „Was hat es für eine Bedeutung, daß ich den Anführer der Josminen zu dir habe führen müssen?
Und warum hat ihn die Frucht verschluckt?" fragte er in der Windsprache.
Du wirst hier Zeuge von der Geburt der ersten Sphärenrose, antwortete der Pflanzenvater Ralljar.
Hab nur noch ein klein wenig Geduld, Uba-Ayotar, die Knospung muß nun jeden Augenblick stattfinden.
Die Stimme des Pflanzenvaters war kaum verklungen, da löste sich die riesige Frucht von ihrem Pflanzenstengel und schwebte wie ein Ballon durch die Lüfte in die Höhe. Uba-Ayotar sah ihr so lange nach, bis sie seinen Blicken entschwunden war. „Ich will keineswegs als ungebührlich neugierig erscheinen", sagte der Mönch mit leichtem Vorwurf. „Aber was geschieht nun weiter mit dieser ... Sphärenrose? Und welchen Zweck erfüllt sie?"
Ich habe meinen Beitrag geleistet und mit dem weiteren Ausbau der Sphärenrose nichts mehr zu tun. Der Rest ist Sache der Biotechniker, ließ sich der Pflanzenvater vernehmen.
Es klang abschließend. Aber dann schien er sich zu besinnen, daß der oberste Bruder seines Ordens mehr verdient hatte, als so kaltschnäuzig abgekanzelt zu werden.
Der Pflanzenvater fügte erklärend hinzu: Die Sphärenrose mit Shuagagoo ist der Prototyp eines Kampfschiffes, das speziell auf die Josminen abgestimmt ist. Es wird bis in den Orbit aufsteigen, wo es von den Raumstationen in Empfang genommen wird. Techniker werden sich ihrer annehmen und sie auf eine Weise ausrüsten, daß sie die von Shuagagoo gewünschte Kampfkraft erhält.
Sphärenrosen sind so beschaffen, daß sie eine Art Symbiose mit Jasminen eingehen und letztlich eine ideale Synthese mit ihnen und der in sie implantierten Biotechnik bilden werden. Sphärenrosen sollen zu einem der stärksten Machtinstrumente im bekannten Universum werden.
Damit hatte Uba-Ayotar mehr Informationen bekommen, als er zu hoffen gewagt hatte. Und das war weitaus mehr, als ihm eigentlich lieb war. War es denn wirklich nötig, die Josminen mit so Ultimaten Machtmitteln auszustatten, denen die Galaktische Krone nichts entgegenzusetzen hatte?
Um sich zu beruhigen, mußte er sich einreden, daß die Josminen Krieger der Krone waren und nicht gegen sie kämpften.
Noch während sich Shuagagoo mit seiner Sphärenrose im Orbit von Brahabans befand, trafen dort weitere der riesigen Fruchtkörper Ralljars ein. Bald war das Hundert voll, und immer noch schwebten weitere dieser pflanzlichen, vom Pflanzenvater genetisch optimierten Objekte ein. Es wurden ihrer tausend und mehr, und ein Ende war nicht abzusehen. Denn in Ralljars Garten sprossen noch Tausende dieser besonderen Feldfrüchte.
Die Techniker und Wissenschaftler nahmen sich im Orbit ihrer nach dem Eintreffen sofort an und bauten vorerst nur jene
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