Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2019 - MundÀhnen-Alarm

Titel: 2019 - MundÀhnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatten, sollten sehen, wozu er imstande war. „Ich möchte dir ein Angebot unterbreiten, Mun-4 Shriftenz", sagte er, äußerlich ruhig. Es kostete ihn Überwindung, aber er hatte seine Vision. „Ein Angebot, das du nicht ablehnen kannst..."
     
    6.
     
    Orllyndie: Zanecchi
     
    Zanecchis Blick fiel erneut auf eine riesige Steilküste, einen gigantischen Wasserfall und die Stadt, die über ihm in diesen Wasserfall hineingebaut war. Es war ein imponierender Anblick, so, wie er ihn hier nicht erwartet hatte. Die Stadt bestand aus einer Vielzahl von transparenten Kugeln, die miteinander verbunden waren und in der Gischt des Wasserfalls lagen. Jetzt erkannte er besser als vorhin, daß es viele organische Elemente gab, durch die die einzelnen Kugeln zusammengehalten wurden. Einige besaßen Durchmesser von bis zu einhundert Metern, Zanecchi glaubte zu erkennen, daß ein Skelett aus einem durchsichtigen Material dieser Stadt, den einzelnen Kugeln, im Wasserfall als Aufhängung diente.
    Und aus Richtung des Wasserfalls näherte sich ihm ein Gleiter! Es gab eine kleine Landeplattform einige hundert Meter neben dem Leitstand, mehr nicht.
    Im ersten Moment sah sich der Mundäne bereits entdeckt. Sie hatten seinen Schuß geortet und kamen jetzt, um nachzusehen, was sich hier unten abspielte.
    Er zog sich bis in den Eingang der Leitstelle zurück und wartete mit vorgehaltenem Nuklearbrenner ab. Ein Jammer, daß er über keine zwei gesunden Hände mehr verfügte, um den Impulsstrahler zu halten, der jetzt nutzlos in seinem Gürtelhalfter hing.
    Vielleicht waren die Blauen in dem Gleiter nur aus Routinegründen hierher unterwegs. Dennoch, das Kontrollgebäude klebte gewissermaßen an der Felswand, es gab so gut wie keine Verstecke, und kaum eines der Aggregate in seinem Kampfharnisch war noch funktionsfähig, gewiß nicht der Detektor, hinter dem er sich hätte unsichtbar machen können.
    Die zweite Pille wirkte. Mun-12 fühlte nicht die Angst, die ihm so oft in seinem Leben Probleme bereitet hatte. Er wuchs und wuchs geistig. Daß dies ein Mißverhältnis zu seinen körperlichen Kräften bedeutete, störte ihn in diesem Zustand nicht. Er sah die Welt in neuen Farben. Er wähnte sich stark, stärker als die Schmerzen in seinem rechten, mittlerweile entzündeten Arm.
    Er hatte keine Wahl. Man würde ihn aufstöbern, es gab keine echte Deckung und kein Versteck, und hinter ihm, 1n der Leitstelle, lagen drei tote Blaue.
    Er kniff die Augen zusammen und sah den Gleiter näher kommen. Dann setzte er zur Landung an, wenige hundert Meter vor ihm. Sein Ziel - oder das seiner Insassen - war entweder die Leitstelle oder er.
    Jetzt konnte er sehen, daß in dem Gleiter drei Blaue saßen.
    Mun-12 Zanecchis Kopf drehte sich. Die Kampffratze war nach vorne gerichtet. Die linke Hand umklammerte den Nuklearbrenner fest. Und als zwei der drei Blauen aus dem gelandeten Gleiter ausstiegen, war Zanecchi bereit.
    Er feuerte, und die beiden Slattys explodierten förmlich vor ihm. Den dritten hatte er in seinem Rausch fast vergessen. Jetzt, als er an ihn dachte, mußte er Gelegenheit gehabt haben, einen Hilferuf abzusetzen.
    Zanecchi rannte auf den Gleiter zu, der in diesem Moment wieder zu starten versuchte. Er konnte dem Blauen für einen Moment durch die durchsichtige Frontscheibe in die Augen sehen. Im Blick des Slattys erkannte er nur Panik. Mit Schaum vor dem Mund stieß er sich ab und landete in der Einstiegsluke des startenden Gleiters. Ohne zu zögern, schoß er auf den Blauen und traf. Der Gleiter stieg weiter, aber instinktiv ließ sich der Mundäne fallen und landete fünf Meter tief auf der Landeplattform.
    Zuerst dachte er, daß alle seine Gliedmaßen gebrochen wären. Dann aber, als er sich vorsichtig aufrichtete, stellte er voller Erleichterung fest, daß er sich nichts getan hatte. Nur der rechte Arm hing kraftlos von seiner Schulter herunter.
    Mun-12 Zanecchi bildete es sich zwar ein, aber er konnte kaum noch klar denken. Er wußte, daß der dritte Blaue höchstwahrscheinlich ein Notsignal gefunkt hatte und daß es hier bald von ihren Gleitern wimmeln würde. Also was konnte er tun, um erstens unentdeckt zu bleiben und zweitens seine Entdeckungen an das Oberkommando zu melden, solange er es noch konnte?
    Zum erstenmal dachte er an die Möglichkeit, auf diesem Planeten sterben zu müssen, ohne seine Pflicht getan zu haben. Nie würde er dann zum Mun-11 befördert werden. Nie würde er es erleben, von seinen Kameraden mit Respekt

Weitere Kostenlose Bücher