2019 - MundÀhnen-Alarm
unvollkommenen - Welt. Er hielt sich in seiner Kabine auf und ließ sich von einem Servo-Rob ein heißes Getränk servieren. Es kräftigte und regte an, sowohl den Körper als auch den Geist.
Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sein Schiff den ersten Zielpunkt erreicht hatte. Keister-Hoyar war entsetzt gewesen, als er die Koordinaten erhalten hatte. Der Austrittspunkt lag mitten im Mundänengebiet, es war der gefährliche und von allen Schiffen der Galaktischen Krone gemiedene Xerbon-Sektor von Segafrendo.
Aber Zeiban hatte seine Gründe, und seine Mannschaft hatte zu gehorchen.
Er wartete geduldig. Dabei ging ihm immer wieder die Wahlschlappe gegen La-Pharoke durch den Sinn. Er konnte sie einfach nicht vergessen. Alles, wofür er stand, hatte der junge Rebell in Frage gestellt: die Politik des Ignorierens, des Abwartens, des Totstellens, die den Tharoidonern so viele Segaf lang das Überleben garantiert hatte. La-Pharokes Vorstellung von einer Dezentralisierung seines Volkes auf viele unbewohnte Planeten war eine Politik der Auflösung. Das tharoidonische Volk wie auch das der Serimer würde in alle Winde zerstreut werden, auf Tausende von kleinen Kolonien, von denen keine auf Dauer überlebensfähig war.
Nein, das durfte niemals geschehen. Und es würde nicht sein, wenn Zeiban mit seiner Mission Erfolg hatte.
Endlich fiel das Schiff in den Normalraum zurück. Sofort verkündete ein Summton, daß der Kommandant mit seinem Meister Kontakt aufzunehmen wünschte. Zeiban Vit-Terous berührte eine Sensorfläche auf seinem Tisch, und Keister-Hoyar erschien als Hologramm vor ihm. Es war so echt, als könnte er ihn berühren. „Wir haben den Zielpunkt erreicht", meldete der Kommandant. „Keine Ortungen von Raumschiffen in diesem Abschnitt. Wie geht es jetzt weiter?"
Zeiban blieb sitzen. Er nickte seinem Gegenüber gnädig zu. „Ich gebe dir neue Koordinaten, die wir anfliegen werden. Vorher aber ist es erforderlich, daß ich in Ruhe und ungestört eine Reihe von Funkgesprächen führe. Ich werde mich dazu in die Funkzentrale begeben und erwarte völlige Abschirmung. Hast du das verstanden?"
Keister-Hoyar bestätigte, auch wenn er seine Verwunderung nicht ganz verbergen konnte. Es war Zeiban egal wie der ganze Mann. Solange er nur seine Pflicht tat, ohne viele Fragen zu stellen, konnte er mit ihm leben. Er wußte natürlich, daß Keister-Hoyar ein tüchtiger Raumfahrer war, vielleicht einer der besten Kommandanten, die in den letzten hundert Segaf ein tharoidonisches Raumschiff geflogen hatten. Dies durfte ihm nur nicht zu Kopf steigen. Er mußte immer wieder daran erinnert werden, wer der Meister war.
Der ehemalige Prinzipal erhob sich und schritt zur Tür. Sie öffnete sich vor ihm, und er begab sich auf direktem Weg zur Funkzentrale, die auf seinen Wunsch hin geräumt worden war.
Dann nahm er im Sitz des Cheffunkers Platz und überzeugte sich davon, daß in der Zentrale oder anderswo niemand mitverfolgen konnte, wen er anrief und mit wem er sprach.
Zeiban Vit-Terous war äußerst zuversichtlich.
Eine halbe Stunde später erschien ein hochzufriedener Zeiban Vit-Terous in der Hauptzentrale und schickte die Funker wieder an ihren Platz. Die neugierigen, teils befremdeten Blicke der Besatzung übersah er geflissentlich. Sie hatten ihn nicht zur Rede zu stellen. „Hier sind die Koordinaten, die wir nun anfliegen werden", sagte er zu Keister-Hoyar und sprach sie in einen Computer. Der Kommandant erblaßte. „Ist das wirklich dein Ernst?" fragte er ungläubig. „Das kann nicht sein. Du... du forderst das Schicksal heraus. Es ist ein Wunder, daß wir hier nicht auf Mundänen getroffen sind. Dort aber ..."
„Gehorche!" fuhr Zeiban ihn an. „Oder zweifelst du an meinen Entscheidungen?"
„Nein", sagte der Kommandant. „Das nicht, aber ich trage die Verantwortung für dieses Schiff und seine Besatzung."
„Ich trage sie", mußte Zeiban ihn erinnern. „Und nun bringe das Schiff auf Kurs!"
Das ist verrückt! drückte Keister-Hoyurs Miene aus, aber er gehorchte.
Zwei Minuten später ging das Schiff in den Hyperraum, und als es in den Normalraum zurücktauchte, kam es direkt inmitten eines Pulks von Mundänen-Kriegstürmen heraus!
Die Besatzung der Zentrale sprang auf und schrie wild durcheinander. Die Orter spielten verrückt.
Das Blütenschiff war von den riesigen, dreitausend Meter durchmessenden und 1800 Meter hohen Schlachtschiffen des fürchterlichen Feindes vollkommen eingekesselt. „Nun ist alles
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