2019 - MundÀhnen-Alarm
Vergangenheit, in die es uns verschlagen hat, es geht um den Fortbestand der Menschheit."
„Wie so oft", brummte der Smiler. „Wenn ES nichts anderes einfällt, geht es um das Schicksal der Menschheit."
Atlan zog eine Braue hoch. „Was ist dir über die Leber gelaufen, Tek? Ich dachte, wir warten erst einmal ab, was La-Pharoke für uns hat, wenn er zurückkommt."
„Ich halte dieses Warten nicht aus!" begehrte Tekener auf. „Warum muß ES immer in Rätseln sprechen oder uns Rätsel aufgeben, noch dazu unlösbare? Kann die Superintelligenz sich nicht einmal ganz klar ausdrücken und sagen: Ich habe hier einen Auftrag für euch, besorgt mir von dem Planeten XYZ im XYZ-System dies und jenes."
„Das hat ES doch getan, Tek. Was ist der Unterschied, ob er uns noch das System zu dem Planeten liefert oder nicht? In beiden Fällen sehen wir alt aus."
„Ist Auroch-Maxo-55 denn überhaupt ein Planet?" fragte Tekener. „Auroch-Maxo war doch das Sonnensystem, in dem ESTARTU aus Sorrmo und dem Koridecc-Schmetterling entstand. Nach den Auskünften der Kosmologen wurde das System dann von einer Staubwolke eingehüllt."
Atlan nickte. „Ich denke schon, ja: Auroch-Maxo-55 ist ein Planet."
Beide schwiegen. Jeder von ihnen hing seinen Gedanken nach, und die waren ziemlich düster. Die Zeit lief ihnen davon, und sie saßen hier, zum Nichtstun verurteilt. Es gab nichts Schlimmeres für die kampferprobten Unsterblichen, die es gewohnt waren, jede Herausforderung anzunehmen, wenn sie nur konkret genug war.
Eine halbe Stunde noch mußten sie warten. Dann öffnete sich die Tür zu dem Gang, der tiefer in die Stadt hineinführte, und La-Pharoke erschien in Begleitung von zwei Tharoidonern. Er stellte sie seinen Gästen als Funktechniker vor und setzte sich mit ihnen. Die gläsernen Sitzmöbel materialisierten aus dem Nichts heraus. „Ich habe gute Nachrichten", begann der neue Prinzipal der Galaktischen Krone. Dann schränkte er ein: „Ich weiß allerdings nicht, ob sie euch etwas nützen, denn ..."
„Denn was?" fragte Tekener scharf.
Der Tharoidoner blickte ihn einen Augenblick irritiert an, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. „Ihr dürft meinem Freund sein Betragen nicht übelnehmen", sagte Atlan. „Das Warten hat ihn zermürbt."
„Das dachte ich mir", meinte La-Pharoke. „Aber um zur Sache zu kommen. Per Kronenfunk habe ich soeben die Neuigkeiten erhalten, auf die ihr wartet. Ein Archiv, zu dem die Verbindung aufgrund einer Offensive der Mundänen zeitweise abgerissen war, enthielt Daten über die sogenannte Auroch-Maxo-Dunkelwolke - ein kosmisches Objekt, das von den allgemeinen Sternkatalogen der Galaktischen Krone unter dem völlig anderen Namen Tauu-Dunkelwolke geführt wird und sich im gleichnamigen Sektor befindet."
Atlan hatte sich in seinem Sitz aufgerichtet. Tränen der Erregung schössen in seine Augen. „Auroch-Maxo-Dunkelwolke?" fragte er fasziniert. „Wie weit ist sie von hier entfernt?"
„111.554 Lichtjahre", antwortete der Tharoidoner. „Also fast soviel wie der Radius unserer Galaxis."
Ronald Tekener stand auf. „Worauf warten wir dann noch?" fragte er. „Du kannst uns die genauen Koordinaten nennen, La-Pharoke?"
„Ja, aber ich bitte euch innezuhalten. Der Sektor Tauu ist das zentrale Aufmarschgebiet der Mundänen in Segafrendo. Es gibt sogar Hinweise darauf, daß sich dort mindestens einer der rätselhaften S-Zentranten aufhalten soll."
„Was kümmert uns das?" fragte Tekener. „Wenn wir uns darauf einstellen, können wir zur Not jederzeit fliehen."
„Die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit sollten dich eines Besseren belehrt haben, Tek", sagte Atlan. „Ach was! Die Zeit brennt uns unter den Nägeln. Wenn wir uns vorsichtig mit der SOL anpirschen oder ein Beiboot ausschleusen, sollte es möglich sein, die Mundänen zu überraschen. Besser noch: uns gar nicht von ihnen sehen zu lassen!"
La-Pharoke war aufgesprungen. Er gestikulierte heftig mit den vierfingrigen Ärmchen. „Nein, das dürft ihr nicht tun!" appellierte er an die Unsterblichen. „Eure SOL kann dort nicht hinfliegen. Es ist der gefährlichste Ort der ganzen Galaxis!"
„Deine Warnung in allen Ehren", sagte Atlan. „Aber wir müssen dorthin. Es ist nicht zu erwarten, daß sich die Mundänen innerhalb der uns gesetzten Frist zurückziehen. Wir dürfen uns nicht von dir aufhalten lassen, Prinzipal, auch wenn die dahinterstehende Absicht höchst ehrenhaft ist."
La-Pharoke schien sich zu winden. Einerseits
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