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2019 - MundÀhnen-Alarm

Titel: 2019 - MundÀhnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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behandelt zu werden.
    Zanecchi setzte sich vor den Eingang zur Leitstelle und zermarterte sich das Gehirn. Daß dabei nicht viel Nützliches herauskam, lag nur zum Teil an den Stimulantia.
    Was konnte er dafür, daß man ihn nie geschult hatte wie die Mun-11 oder Mun-10? Was konnte er dafür, daß er immer vernachlässigt worden war?
    In rund fünfzig Kilometern Entfernung - so schätzte er jedenfalls - konnte er die organischen Formen von drei Kronenschiffen über den Horizont ragen sehen. Kein Zweifel, es mußten die sein, die er schon in dem Holo der Leitstelle bemerkt hatte.
    Raumschiffe!
    Dort, so rechnete sich der Mundäne wieder aus, mußte es in jedem Fall Hyperfunkgeräte geben. Ein Schiff ohne Hyperfunk war undenkbar. Aber wie kam er an Bord? Es war praktisch ausgeschlossen, ohne ein Enterkommando in ein fremdes Raumschiff einzudringen. Und selbst wenn es ihm gelang, war er noch lange nicht in der Funkzentrale. Er kannte sich an Bord der Kronenschiffe nicht aus. Er würde sie suchen müssen, und inzwischen würden die Blauen ihre Roboter vor ihr postiert haben.
    Gesetzt den Fall, er erreichte sie doch, dann hatte er das nächste Problem. Zanecchi konnte nicht mit den fremden Instrumenten umgehen. Er würde also alles ausprobieren müssen, und das kostete wiederum Zeit. Überhaupt, wie kam er mit seiner Verletzung bis zu den Schiffen? Fünfzig Kilometer - das war eine gewaltige Strecke. Es gab nur offenes Gelände, keine Versteckmöglichkeit. Der Gleiter, in dem er den Blauen erledigt hatte, war steil in den Himmel geschossen und inzwischen abgestürzt. Er nützte ihm also nichts - im Gegenteil. Rettungsmannschaften würden ihn untersuchen wollen und eine zusätzliche Gefahr für ihn darstellen.
    Sicher gab es irgendwo Raumhäfen mit zahlreichen weiteren Raumschiffen. Aber das Problem war dasselbe.
    Mun-12 Zanecchi mußte allein schon aus diesem Grund von hier verschwinden. Er hatte keine Angst vor den Tharoidonern, aber vor deren Robotern. Halb wehrlos, würde er ihnen ausgeliefert sein, wenn sie auf die Idee kamen, den Kurs des abgestürzten Gleiters zurückzuverfolgen. Dann würden sie sehr bald hiersein.
    Welche Alternative hatte er? Die Raumer schieden aus, und er mußte hier weg.
    Die Stadt!
    Natürlich! Zanecchi stand auf und drehte sich wieder dem Wasserfall zu, in dem die einzelnen Kugeln wie Trauben hingen, in der Gischt schimmernde Blasen. Dort mußte er hin! Aber zu Fuß war auch das ein unmöglicher Weg; es gab keine direkte Verbindung über die Felsen zwischen Meer und Steilwand, keinen Weg.
    Mun-12 Zanecchi preßte sich die gesunde Hand gegen die Stirn, so als könnte er dadurch besser denken. Er besaß gerade noch soviel klaren Verstand, um zu erkennen, daß das, was die Droge ihm vorgaukelte, absolut sinnlos war. Die Stimulantia nämlich wollten ihn glauben machen, der Weg sei kein Problem für ihn.
    Er wußte es besser und kämpfte gegen die Selbstüberschätzung an. Am Ende blieb ihm nur eine Möglichkeit, eine verzweifelte Möglichkeit.
    Zanecchi gab dem Flugaggregat noch eine letzte Chance, trotz der großen Ortungsgefahr. Er mußte jetzt alles auf eine Karte setzen. Der Krieger aktivierte es und war auf alles mögliche gefaßt, sogar darauf, daß es explodierte und ihn mit in Stücke riß.
    Doch das Aggregat hob ihn sanft an und trug ihn in die Richtung, die er bestimmte. Er flog über die Felsen hinweg, die wie kleine Brocken am Fuß der Steilwand lagen. Für einige Augenblicke dachte er voller Staunen, daß das Aggregat den fatalen Treffer auf Hohamcka heil überstanden hatte und auch sonst keine Mätzchen mehr machte.
    Dann aber setzte es aus, und er fiel. Die harte Landung zwischen den Felsen verlief relativ glimpflich, weil er vorsichtshalber in nur geringer Höhe geflogen war.
    Zanecchi fluchte und versuchte, sich aufzurappeln. Aber bevor er in die Höhe kommen konnte, setzte das Aggregat wieder ein und riß ihn nach oben. Es trug ihn ein Stück weiter auf den Wasserfall zu, bis es wieder versagte. Zanecchi wechselte vor Zorn fast die Farbe und tastete nach dem Schalter, um es zu desaktivieren. Bevor er das jedoch tun konnte, trug es ihn wieder drei Meter über das Meer, diesmal einen ganzen Kilometer weit, so als wolle es mit ihm Katz und Maus spielen. Der Eselsritt hörte auch dann nicht auf, als Zanecchi zum drittenmal mit dem Boden Bekanntschaft machte; diesmal landete er zur Hälfte im Wasser. Erstaunlicherweise hatte er noch nichts gebrochen, sondern nur Abschürfungen an

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