2019 - MundÀhnen-Alarm
Mundänen gesucht wurde. Golden schimmernd, stand es geschätzte zehn Kilometer über ihm, als warte es darauf, daß etwas Entscheidendes geschah.
Für Mun-12 Zanecchi war das fast zuviel. Es trieb ihn an den Rand seiner durch das Stimulans hochgetriebenen Selbstbeherrschung. Was war das für ein Tag! Zuerst hatte er die Geheimwelt der Galaktischen Krone entdeckt und nun noch die SOL. Wenn es ihm gelang, diese Information weiterzugeben, dann würde zweifellos etwas geschehen, worauf der Mun-Krieger niemals zu hoffen gewagt hatte.
Man würde ihn wohl oder übel befördern müssen, mindestens zum Mun-11, einem Mun-Krieger dritter Stufe.
Er konnte nicht fassen, daß ihm soviel Glück zuteil werden sollte. Es wäre die Erfüllung seines Lebenstraums. Nie wieder würden die anderen ihn hänseln. Er stand dann über den Mun-12. Und niemand würde mehr lästern, daß es für ihn den Rang Mun-13 geben sollte.
Aber wie stellte er es nun an, das Gesehene und Erfahrene an sein Oberkommando weiterzugeben?
Wie fand er ein funktionierendes Hyperfunkgerät?
Die drei Raumschiffe, die er gesehen hatte, fielen ihm ein. Aber erstens hatte er kein Fahrzeug, mit dem er sie hätte erreichen können, und zweitens vertraute er seinem Flugaggregat nicht mehr.
Schon vor dem Treffer hatte es teilweise ausgesetzt, was würde erst jetzt geschehen, wenn er sich ihm anvertraute?
Noch während er auf der Plattform stand und krampfhaft überlegte, materialisierte das rote Pelzwesen wieder auf seiner Schulter. Zum Glück war es die linke. Das Wesen schien ganz genau zu wissen, daß er in der rechten höllische Schmerzen hatte. Der Arm brannte immer mehr, und er glaubte, er hatte Fieber. Selbst unter Stimulantia ließen sich die Schmerzen kaum mehr ertragen. „Was willst du schon wieder?" knurrte er. „Ich habe dir meine Hilfe angeboten. Es kommt darauf an, ob du sie haben willst."
„Ein Krieger braucht keine Hilfe", versetzte Zanecchi. „Nicht von Kobolden wie dir. Woher soll ich wissen, ob du überhaupt wirklich da bist oder ob ich es mir nur einbilde?"
„Daher!"
Der Quantrone biß ihn heftig in den Hals. Zanecchi schrie auf und versuchte, ihn von sich zu reißen - umsonst. Mautsch schwebte einen Meter vor ihm in Kopfhöhe in der Luft. „Ich wollte dir nur deine Frage beantworten, Zanecchi", sagte die helle Stimme. „Nichts für ungut.
Ich bin dein externes Gewissen. Ich will von dir hören, weshalb du die Blauen umbringst."
„Weil... weil ich muß!" stieß der Mundäne hervor. „Weil sie meine Feinde sind! Was ist das für eine dumme Frage?"
„Warum sind sie deine Feinde? Haben sie dir je etwas getan?"
Mun-12 Zanecchi blies die Luft aus. Er verstand den Sinn dieser Fragen nicht. Diese kleine Pelzkugel ging ihm auf die Nerven. Er richtete den Nuklearbrenner auf sie und wollte abdrücken, als der Quantrone schon wieder auf seiner Schulter saß. „Wir werden uns wieder begegnen, Zanecchi", sagte Mautsch. „Überleg dir inzwischen eine Antwort auf meine Fragen!"
Damit löste er sich wieder in Luft auf. Der Mun-Krieger stand mit offenem Mund da und würgte einen Fluch hervor. Wahllos gab er einen Schuß aus dem Nuklearbrenner ab. Erst dann wurde ihm klar, daß er Gefahr lief, geortet zu werden. Er machte sich in seiner Unbeherrschtheit selbst zur Zielscheibe.
Er steckte die Waffe ein und sah wieder zu dem mächtigen goldenen Hantelschiff hinauf.
Majestätisch schwebte es über der Landschaft. Es paßte nicht zu den Schiffen der Galaktischen Krone, die der Natur nachempfunden waren. Es wirkte fremdartig, eine stumme Bedrohung schien von ihm auszugehen. Und es war mächtiger als selbst ein Kriegsturm der Mundänen.
Er fühlte sich klein ihm gegenüber. Welche Wesen mochten sich in seinem Innern verbergen, und warum waren sie gekommen? Fragen über Fragen, auf die der Mun-12 keine Antwort wußte. Er wußte nur, daß es ihm gelingen mußte, seine Entdeckungen an das Oberkommando zu melden, und zwar schnell, solange er noch dazu in der Lage war.
Zanecchi überlegte ernsthaft, ob er sich den rechten Arm nicht mit seinem Vibratormesser amputieren sollte. Schlimmer als jetzt konnten die Schmerzen nicht sein. Aber er scheute davor zurück. Er hatte Angst. Er besaß nicht das Selbstvertrauen dazu. Zuviel war in seinem Leben schon danebengegangen, als daß er dieses Risiko auf sich nehmen durfte.
Statt dessen schluckte er eine zweite Pille.
5.
Xerbon-Sektor
Zeiban Vit-Terous war zufrieden mit sich und der -
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