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2019 - MundÀhnen-Alarm

Titel: 2019 - MundÀhnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verdient.
    Wenn es eine Gerechtigkeit gab, überlebte er dies hier und wurde befördert. Aber vielleicht hatte er schon zuviel Glück gehabt.
    Die Droge wütete in ihm und stachelte ihn an. Er mußte sich zum Ausruhen zwingen. Die Blauen liefen ihm nicht weg.
    Zanecchi atmete tief. Dann gab er sich einen Ruck und drehte sich wieder der Wand zu. Noch drei Meter, und er hatte es vollbracht. Mit der tauben Hand griff er nach einem Vorsprung und zog sich hoch. Mit tauben Beinen stemmte er sich in die Höhe, bis zum nächsten Vorsprung. Seine Bewegungen waren viel langsamer geworden, jede einzelne kostete unglaubliche Kraft. Und der Schädel dröhnte so, als könne jeden Augenblick ein Kurzschluß sein Gehirn zerfetzen.
    Töten!
    Er krächzte und dachte es zugleich. Seine Zunge war so dick angeschwollen, daß er kaum noch sprechen konnte und durch die Nase atmen mußte. Sein Gesicht war eine verquollene Masse. Er war froh, daß er sich nicht in einem Spiegel betrachten mußte.
    Er sah nach oben. Nur noch ein Meter. Schon streckte er die Hand nach dem Rand der Plattform aus, die hier, an ihrem Ende, aus dem Felsen wuchs. Seine Finger zitterten. „Gleich bin ... ich am Ziel ..." flüsterte er umständlich. Noch ein Vorsprung, noch wenige Tritte, noch einmal den viel zu schwer gewordenen Körper nach oben stemmen. Zanecchi zog den Nuklearbrenner. Der Geruch des Blauen Blonds war jetzt noch stärker und machte ihn fast verrückt.
    Töten! Töten - töten - töten!
    Er atmete noch einmal tief ein und wollte gerade den entscheidenden Schritt tun, als etwas auf seiner linken Schulter materialisierte.
    Mautsch! „Ich habe dir gesagt, ich kann es nicht zulassen", hörte er die Stimme des Quantronen akustisch und geistig. „Jetzt ist der Augenblick gekommen. Du wirst niemanden mehr töten, Zanecchi. Es tut mir leid, daß du so uneinsichtig bist, aber du läßt mir keine andere Wahl..."
    Der Mundäne war zu Tode erschrocken. Es war wie ein elektrischer Schlag gewesen. Aber der Drang zu töten war stärker als die Angst vor dem rätselhaften Wesen. Was sollte es ihm auch schon antun? Es war harmlos. Sein Volk war von den Mundänen besiegt worden! „Ja, Zanecchi", hörte er durch das Rauschen des Wasserfalls. „Und weil dem so ist, kann ich dir nicht gestatten, daß du hier weiteren Schaden anrichtest."
    Konnte Mautsch wirklich seine Gedanken lesen? Zanecchi hatte keine Zeit mehr für ihn. Er kümmerte sich nicht weiter um den Quantronen, sondern folgte verbissen dem Geruch des Blauen Blonds, der ihn sogar die Hyperfunkanlage vergessen ließ, jedenfalls für den Moment.
    Sein linker Arm, in der Hand der Nuklearbrenner, faßte über die Plattform. Er biß die Zahnstummel aufeinander und zog sich hoch. Jetzt war sein Kopf über dem Rand der Plattform, und er sah die beiden humanoiden Fremden vor der Phalanx der Blauen, Serimer und Robotern.
    Die hochgewachsenen Fremden hatten ihre Waffen auf ihn gerichtet und riefen ihm auf Frendo-Prom zu, daß er sich ergeben solle. Der Mun-Krieger lachte irr und schob sich vollends auf die Plattform.
    Die Fremden mußten sehen, in welcher erbärmlichen Verfassung er sich befand. Nur deshalb schössen sie nicht. Aber sie interessierten Zanecchi nicht. Nur kurz fragte er sich, wie sie die Explosion der Bombe überlebt hatten. Dann sah er das Flirren der Schutzschirme um ihre Körper.
    Doch sie interessierten ihn nicht. Er sah die Blauen, und sein Kopf flog herum. Das gräßliche Kampfgesicht zeigte sich unter den wie unter Strom abstehenden Haaren, und er hob den Nuklearbrenner. „Das ist die letzte Warnung, Mundäne!" rief derjenige der Fremden, dessen Haare weiß und lang waren. Er schien ihr Anführer zu sein. „Ein Schußversuch, und du ..."
    Zanecchi verstand nicht, was er weiter sagte, obwohl er es sich denken konnte. Denn in diesem Augenblick begann seine linke Schulter zu glühen. Er kreischte auf und drehte den Kopf so, daß er Mautsch sehen konnte. Aber statt dessen gewahrte er eine hellrot strahlende Kugel von rund zwanzig Zentimetern Durchmesser. Und noch während er sie voller Schrecken anstarrte, verfärbte sie sich und wurde orange, dann gelb. Die Hitze zerfraß seinen Harnisch, seine Haut und verbrannte seine Haare.
    Zanecchi brüllte wie am Spieß. Er ließ seine Waffe fallen und versuchte, sich die Kugel mit der linken Hand von der Schulter zu stoßen. Doch dann hatte er keine linke Hand mehr. Entsetzt starrte er auf den Stumpf, der nicht blutete. Er glühte vielmehr, und die

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