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2019 - MundÀhnen-Alarm

Titel: 2019 - MundÀhnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß ihr Geheimplanet von den Mundänen nicht gefunden werden würde.
     
    16.
     
    Orllyndie: Zeiban Vit-Terous
     
    Der abgewählte Prinzipal landete auf dem Raumhafen von Pur Straviente, wenige Stunden nachdem die SOL abgeflogen war. Er verschwendete keine Zeit und hielt es auch nicht für nötig, seinen Nachfolger über das Ergebnis seines Fluges zu unterrichten. Statt dessen nutzte er seinen immer noch beträchtlichen Einfluß auf zahlreiche Delegierten und berief den 101. Konvent der Galaktischen Krone wieder ein.
    Fast alle Delegierten befanden sich noch in der Stadt unter dem Wasserfall, um La-Pharokes erste Entscheidungen abzuwarten. Immerhin hatte sich der ehemalige Verwysen mit großen Versprechungen an die Spitze der Galaktischen Krone gesetzt.
    Nach wie vor wurden seine Forderungen nach einer Dezentralisierung der Galaktischen Krone innerhalb der riesigen Galaxis Segafrendo heftig diskutiert. In einer Welteninsel mit etwa fünf Billionen Sonnenmassen und schätzungsweise fünfhundert Millionen bewohnbaren Planeten. Die Tharoidoner, so der neue Prinzipal, könnten die bedeutenden Siedlerwelten aufgeben und statt dessen Zehntausende neue Kolonien auf jungfräulichen Welten gründen. Ein Teil würde zweifellos von den Mundänen entdeckt werden, aber das Gros wäre in der nahezu unendlichen Weite von Segafrendo auf einem niedrigen technischen Niveau sicher. 'Natürlich wäre diese Verhaltensweise verbunden mit dem absoluten Verlust der Macht in Segafrendo, mit der faktischen Auflösung der Galaktischen Krone; außerdem mit technologischem Rückschritt und möglicherweise kaum aufzuhaltender Degeneration. Aber diese Lösung sicherte das Überleben der Tharoidoner und der anderen Kronenvölker als Ganzes.
    Dies war La-Pharokes Vision. Er hatte gewußt, daß er sich damit nicht nur Freunde machte, aber er war trotzdem mit großer Mehrheit zum neuen Prinzipal gewählt worden.
    Und nun kehrte sein Gegenspieler zurück und berief den 101. Konvent neu ein. La-Pharoke hatte überhaupt kein gutes Gefühl dabei.
    Als Zeiban Vit-Terous die Rednermuschel betrat, saß der Prinzipal mit seinem Vertrauten, Pha-Danth, in der ersten Reihe des offenen Viertels des Konventsaals. Zeiban trug eine weiße Toga, sein Gesicht hatte einen selbstzufriedenen Ausdruck. Sechs blaugekleidete Begleiter hatten sich um die Muschel postiert wie eine Garde, die eventuelle Übergriffe zu verhindern hatte. La-Pharoke sah es mit Staunen und Befremden. Solche Sitten kannte man bislang nicht. „Hohe Delegierte!" begann der ehemalige Prinzipal mit lauter Stimme. „Zunächst bitte ich um Verständnis dafür, daß ich den Konvent noch einmal habe zusammentreten lassen. Ich bin sicher, daß ihr mich verstehen werdet, wenn ich erst zu Ende gesprochen habe!"
    „Er macht es reichlich spannend", flüsterte La-Pharoke seinem Vertrauten zu. „Er plant nichts Gutes."
    „Das Gefühl habe ich auch", meinte Pha-Danth.
    Die Menge der Delegierten schwieg. Es gab keine Unmutsäußerungen und keine Beifallsbekundungen. Alles wartete gespannt auf das, was ihnen der Abgewählte mitzuteilen hatte. „Es wurde gesagt, daß ich nicht mehr handlungsfähig sei, ein seniler Alter, der nur in der eigenen Vergangenheit lebt und für die Künste", fuhr Zeiban fort. „Es wurde gesagt, ich sei ein alter Narr, der keine Visionen mehr habe. Ich werde den Nachweis erbringen, daß all dieses nicht stimmt! Ich werde beweisen, daß ich durchaus noch handlungsfähig bin und auch überraschende Entscheidungen zu fällen verstehe."
    Er stützte sich mit dem linken Ellbogen auf das Rednerpult und drehte sich halb zu La-Pharoke um. „Was hat er euch gegeben, mein hochgeschätzter Nachfolger? Was hat er für unser Volk getan, außer leere Versprechungen zu machen? Was ist von seinen Visionen geblieben? Ich sage es euch: nichts!"
    „Er geht voll auf Konfrontationskurs", flüsterte Pha-Danth. „Er hat irgendeinen Trumpf, den er gegen dich ausspielen wird. Hast du Erkundigungen einziehen lassen können?"
    „Wie denn?" fragte La-Pharoke zurück. „Dazu hatten wir gar keine Zeit."
    Sie schwiegen wieder, als Zeiban Vit-Terous fortfuhr. „Er hat keine Pläne vorgelegt und nicht gesagt, wie er seine wahnwitzigen Vorstellungen in die Tat umsetzen will. Im Gegenteil, die Raumschiffe sind von Orllyndie geflohen. Er könnte nicht einmal tausend Tharoidoner zu einer neuen Welt bringen lassen." Der ehemalige Prinzipal richtete sich auf. „Ich aber habe gehandelt! Ich habe etwas getan,

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